Alle Kommunen im Überblick

Flächenmäßig gehört der Main-Tauber-Kreis zu den größten Landkreisen Baden-Württembergs. Der Landkreis zählt elf Städte und sieben Gemeinden. Wir präsentieren die wichtigsten Daten und Fakten aller Kommunen im Überblick.

Ahorn

Einwohner: 2186

Fläche: 53,96 km²

Bürgermeister: Elmar Haas

Die Gemeinde Ahorn wurde 1971 gegründet und besteht aus den fünf Ortsteilen Berolzheim, Buch, Eubigheim, Hohenstadt und Schillingstadt. Ihren Namen hat sie dem 2.000 Hektar großen Ahornwald zu verdanken, welcher nordöstlich der Gemeinde liegt. Das örtliche Heimatmuseum wurde vom Heimatverein Zehntweghütte e. V. errichtet und lässt den Alltag und die Handwerkskunst früherer Zeiten wieder aufleben.

Assamstadt

Einwohner: 2246

Fläche: 17,2 km²

Bürgermeister: Joachim Döffinger

Die kleine Gemeinde Assamstadt wurde erstmals 1228 urkundlich erwähnt und besteht aus einer Wohn- und einer Industriegemeinde. Auf den Rad- und Wanderwegen kann man die schöne Naturlandschaft besonders gut betrachten. Falls es ein längerer Ausflug werden soll, bieten sich das „Steffeskirchle“ mit Kreuzweg und die Grotte mit Marienfigur oder auch die Bildstöcke im und um den Ort zur Besichtigung an. Assamstadt ist vor allem bekannt für seine Prunksitzungen der „Assamstadter Schlackohren“ und den bunten Umzug, der jährlich am Rosenmontag stattfindet und von unzähligen Fastnachtswagen sowie Fußgruppen angeführt wird. Am Fastnachtsdienstag wird das sogenannte „Schlappsautreiben“ begangen.

Bad Mergentheim

Einwohner: 23.064

Fläche: 130 km²

Oberbürgermeister: Udo Glatthaar

Bad Mergentheim ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis und besteht aus der Kernstadt sowie 13 weiteren Stadtteilen. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Bad Mergentheimer Synagoge und ein Schuhgeschäft von dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und Angehörigen der Sturmabteilung demoliert. Daraufhin wurden jüdische Männer in Schutzhaft genommen. Aufgrund dieser Ereignisse wurde 1978 auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde ein Denkmal errichtet. Ab 1945 gehörte die Stadt zur amerikanischen Besatzungszone. Seit 1973 ist sie Bestandteil des Main-Tauber-Kreises, wodurch Bad Mergentheim seine Funktion als Kreisstadt verlor. In Bad Mergentheim findet man eine vielfältige Auswahl an Museen, wie das Deutschordensmuseum, Kirchen und etlichen Parks, zum Beispiel den Kurpark und den Wildpark. Die Stadt ist zudem regelmäßiger Veranstaltungsort von Weihnachtsmärkten, Volksfesten oder dem europäischen Gesangswettbewerb „Debut“ der Wittenstein AG.

Boxberg

Einwohner: 6630

Fläche: 101,8 km²

Bürgermeister: Christian Kremer

Boxberg umfasst zwölf Ortsteile und beheimatet die Burg Boxberg. Die Gemeinde wurde vermutlich um das Jahr 600 gegründet. Deutschlandweit bekannt wurde sie in den 1980er Jahren durch die dort gegründete Bürgerinitiative „Bundschuh“, die sich damals gegen eine geplante Teststrecke des Daimler-Benz-Konzerns einsetzte. Boxberg ist Standort etlicher Unternehmen und eines NATO-Tanklagers, welches an das Treibstoff-Pipelinenetz des „Centre for European Policy Studies“ angeschlossen ist. Zu besichtigen gibt es in Boxberg neben der Burg etliche Kirchen, ein Heimatmuseum und das Schloss Unterschüpf, welches nun überwiegend als Sprachheilschule genutzt wird.

Creglingen

Einwohner: 4731

Fläche: 117,2 km²

Bürgermeister: Uwe Hehn

Creglingen besteht aus der Kernstadt und zwölf Teilgemeinden. Schriftlich erwähnt wurde der Ort erstmalig 1045 vom Bischof von Bamberg. Seit dem 1. Januar 1973 gehört Creglingen zum neuen Tauberkreis, dem heutigen Main-Tauber-Kreis. Zuvor war die Stadt Teil des Landkreises Mergentheim, welcher jedoch aufgelöst wurde. Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in Creglingen ist der über 500 Jahre alte Marienaltar in der Herrgottskirche. Er ist einer der wichtigsten Werke der mittelalterlichen Holzbildhauerkunst und wurde zwischen 1505 und 1508 von Tilman Riemenschneider geschaffen. Neben dem Marienaltar gibt es weitere interessante Bauwerke und Museen, beispielsweise das Jüdische Museum, welches die Vergangenheit der Juden und Nichtjuden wieder in Erinnerung bringt. Seit über 80 Jahren findet am zweiten Mittwoch im Februar der Creglinger Pferdemarkt statt. Dort werden eine Mischung aus alten Pferdemarkttraditionen und Markttreiben sowie ein Festumzug und ein Platzkonzert geboten.

Freudenberg/Main

Einwohner: 3800

Fläche: 34,78 km²

Bürgermeister: Roger Henning

Freudenberg ist eine Stadt am Main. Die Kernstadt Freudenberg blickt auf eine fast 800-jährige Geschichte zurück. Zu ihr zählen vier weitere Ortsteile. Die Freudenburg liegt über der Stadt und wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Seit 1987 führt der Burgschauspielverein dort in jedem ungeraden Jahr ein Freilichttheater auf. Die Ruine steht seit 2004 unter Denkmalschutz.

Großrinderfeld

Einwohner: 3920

Fläche: 56,28 km²

Bürgermeisterin: Anette Schmidt

Die Gemeinde Großrinderfeld vereint die bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden Gerchsheim, Ilmspan und Schönfeld. In Gerchsheim gibt es eine in den Jahren 1925 bis 1927 errichtete Kapelle, die den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet ist. Auf ihr ist eine Schutzmantelmadonna abgebildet, die eine Art Zuflucht für Soldaten sowie für Bürger darstellen soll. Zudem sind in Großrinderfeld ein spätgotisches Schloss und zahlreiche Bildstöcke vorzufinden.

Grünsfeld

Einwohner: 3603

Fläche: 44,72 km²

Bürgermeister: Joachim Markert

Die Stadt Grünsfeld am Grünbach taucht schriftlich erstmals im Jahr 750 auf. Ihr gehören fünf ehemals eigenständige Gemeinden an. Grünsfeld bekam seinen Namen durch den Grünbach. Die Stadt besitzt schöne Bauwerke aus der Barock- und Renaissancezeit. In der Pfarrkirche findet man wertvolle gotische Grabmale, unter anderem eines von Tilman Riemenschneider, einer der bedeutendsten Künstler der Spätgotik und Renaissance. In der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule befindet sich der regionale Standort für Lese-Rechtschreib-Schwäche und Dyskalkulie.

Igersheim

Einwohner: 5543

Fläche: 42,83 km²

Bürgermeister: Frank Menikheim

Die Gemeinde Igersheim, erstmals 1090 erwähnt, vereint die Ortschaften Igersheim, Bernsfelden, Harthausen, Simmringen und Neuses. Igersheim hat sich im Laufe der Zeit von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einem Wohn- und Gewerbestandort entwickelt. Eine Sehenswürdigkeit der Gemeinde ist das Johann-Adam-Möhler-Haus, welches in der Ortsmitte liegt. Johann-Adam Möhler war ein Theologe, der im 18. und 19. Jahrhundert gelebt hat. Einen Besuch wert ist auch die Burgruine Neuhaus, die teilweise restauriert wurde. Das Gebiet um die Burgruine liegt unter Naturschutz. Im Juni und Juli ist die Burg vor allem das Ziel von Mittelalterfans, da dort das „Spectaculum et Gaudium“ – ein Mittelaltermarkt mit Ritterturnier – veranstaltet wird. Auch Open-Air Konzerte finden dort statt.

Königheim

Einwohner: 3035

Fläche: 61,23 km²

Bürgermeister: Ludger Krug

Königheim ist eine Gemeinde mit den drei Ortsteilen Brehmen, Gissigheim und Pülfringen. Ihr Bestehen geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 1149 zurück. 1984 wurde die Gemeinde teilweise durch eine Überschwemmung zerstört. Nach Auslösung eines Katastrophenalarms waren etliche Rettungskräfte im Einsatz, jedoch konnte ein Schaden im Wert von rund 39 Millionen Euro nicht verhindert werden. Dennoch können heute schöne Bauwerke wie Kirchen, Kapellen oder das Bettendorfsche Schloss in Gissigheim, welches aus der Barockzeit stammt, besichtigt werden. Im Naturschutzgebiet Haigertal wachsen zahlreiche geschützte Pflanzen und die Muschelkalkhänge bieten Insekten einen tollen Lebensraum.

Külsheim

Einwohner: 5187

Fläche: 81,46 km²

Bürgermeister: Thomas Schreglmann

Zu Külsheim gehören die ehemals eigenständigen Gemeinden Eiersheim, Hundheim, Steinbach, Steinfurt und Uissigheim. Külsheim wird aufgrund seiner zahlreichen geschmückten Brunnen auch die „Brunnenstadt“ genannt. 1525 wurde Külsheim während des Bauernkrieges unter der Heerführung von Götz von Berlichingen besetzt. Im März 1945 seien laut Aufzeichnungen die ersten amerikanischen Panzer eingetroffen, welche durch deutsche Flugzeuge angegriffen wurden. Bis 2006 war die Stadt Standort der Bundeswehr und Garnisonsstadt. Alois Grimm war ein in Külsheim geborener Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und wurde 1944 hingerichtet. Nach ihm wurden eine Schule, eine Straße und zwei Gedenktafeln benannt. Das Schloss Külsheim ist eine mittelalterliche Burg, in welcher seit 1975 die Stadtverwaltung untergebracht ist. Es wurde im 12. Jahrhundert errichtet und in den folgenden Jahrhunderten erweitert.

Lauda-Königshofen

Einwohner: 14.573

Fläche: 94,47 km²

Bürgermeister: Thomas Maertens

Die Weinstadt Lauda-Königshofen besteht aus zwölf Stadtteilen. Die Stadt Lauda und die Stadt Königshofen vereinten sich 1975. Die Stadt ist ein traditioneller Weinbauort und gehört zum Weinanbaugebiet Baden. Aufgrund der Gebietszugehörigkeit zu Franken dürfen Weine aus Tauberfranken in Bocksbeutelflaschen abgefüllt werden. Jedoch besitzen nur fränkische Qualitätsweine das „Privileg“, in diese Flaschen abgefüllt werden zu dürfen. Am zweiten Juni-Wochenende findet jedes Jahr das Laudaer Weinfest statt, das von vielen regionalen Vereinen gemeinsam veranstaltet wird. Außerdem wird jedes Jahr das Heavy-Metal-Festival „Keep It True“ in Königshofen gefeiert.

Niederstetten

Einwohner: 4822

Fläche: 104,06 km²

Bürgermeister: Rüdiger Zibold

Niederstetten ist eine Stadt mit insgesamt zehn Stadtteilen. Ihre erste Erwähnung in einer Urkunde soll auf das Jahr 780 zurückgehen. 1945 wurden der Ort und die nähere Umgebung durch amerikanische Jagdbomber zu rund 50 Prozent zerstört. Das kulturelle Aushängeschild Niederstettens ist das Russlanddeutsche Theater, welches von Peter und Maria Warkentin geleitet wird. 2016 wurde dem Theater der Russlanddeutsche Kulturpreis zugesprochen, der einzige seiner Art in Deutschland. Weitere Theaterelemente finden sich in den Freilichtspielen im „Tempele“ wieder. Außerdem führen die Theaterfreunde Herrenzimmern jährlich einen Dreiakter zusammen mit dem Männergesangverein auf. Die Stadt besitzt außerdem ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Schloss, welches jedoch ausschließlich privat genutzt wird.

Tauberbischofsheim

Einwohner: 13.201

Fläche: 69,32 km²

Bürgermeister: Wolfgang Vockel

Tauberbischofsheim ist eine Kreisstadt mit sieben Stadtteilen. Historische Funde deuten auf eine Besiedelung des Gebiets vor über 5.000 Jahren hin. Die Stadt ist bekannt für ihren Olympiastützpunkt und den weltweit erfolgreichen Fechtclub Tauberbischofsheim. Der 1967 gegründete Verein gab der Stadt den Namen „Fechterstadt“ oder „Medaillenschmiede“. 1988 gewannen die Fechter bei den Olympischen Spielen in Seoul sechs Medaillen. In Tauberbischofsheim gibt es viele Rad- und Wanderwege, auf denen man die Natur betrachten oder Mountainbike fahren kann. Außerdem hat die Stadt viele Museen und Bauwerke, die geschichtliches und kulturelles Interesse wecken.

Weikersheim

Einwohner: 7324

Fläche: 80,94 km²

Bürgermeister: Klaus Kornberger

Der Stadt Weikersheim gehören acht Teilorte an. In einer Urkunde des Klosters Fulda taucht Weikersheim das erste Mal im Jahr 837 auf. Das gleichnamige Schloss, in dem von 1587 bis 1610 Graf Wolfgang II. von Hohenlohe lebte, ist ein Renaissanceschloss, das nach Versailler Vorbild erbaut wurde. Während eines Besuches kann man in der Schlossküche eine Ausstellung zum Thema Alchemie besichtigen und im Schlossgarten die zweiflügelige Orangerie und hunderte von Statuen bewundern. Neben dem Schloss gibt es den Karlsberg, auf dem sich ein Planetenweg befindet. Er führt an der Sternwarte Weikersheim vorbei. Zudem gibt es zahlreiche historische Bauwerke wie den Gänsturm, welcher im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden ist. Jedoch konnte er durch eine Bürgerinitiative wieder in seinen ehemaligen Zustand versetzt werden. Im September findet jährlich eine Kirchweih statt. Sie dreht sich rund um die Geschichte Weikersheims und bietet neben einem Umzug Open-Air-Opernaufführungen sowie Free-Jazz- oder Avantgarde-Konzerte.

Werbach

Einwohner: 3264

Fläche: 43,18 km²

Bürgermeister: Ottmar Dürr

Die Gemeinde Werbach vereint die ehemaligen Gemeinden Niklashausen, Brunntal, Gamburg, Werbachhausen und Wenkheim. Bekannt wurde Werbach durch die römisch-katholische Wallfahrtskapelle Liebfrauenbrunn, welche im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Der Ort ist zudem durch seine jüdische Geschichte geprägt. Heute noch gibt es einen jüdischen Friedhof, der bis 1938 belegt wurde. Durch den Anschluss an den Taubertal- und Mainradweg bei Würzburg bietet die Gemeinde ein vielseitiges Freizeitprogramm.

Wertheim

Einwohner: 23.405

Fläche: 138,6 km²

Oberbürgermeister: Stefan Mikulicz

Wertheim ist seit 1976 Große Kreisstadt. Sie besteht aus der Kernstadt, 15 Ortschaften und fünf Stadtteilen. Das Wahrzeichen der Stadt ist die im 12. Jahrhundert entstandene Burg Wertheim. Nachdem diese jedoch im Dreißigjährigen Krieg vollkommen zerstört wurde, ist sie nur noch als Ruine vorzufinden. Von dem Bergfried der Burg aus hat man einen schönen Ausblick auf die Altstadt. Diese ist durch viele Fachwerkhäuser geprägt. Die spätgotische Kilianskapelle oder das im italienischen Renaissancestil erbaute Centhaus gehören ebenfalls zu den beliebten Sehenswürdigkeiten. Eine besondere Attraktion ist das Wertheimer Glasmuseum.

Wittighausen

Einwohner: 1647

Fläche: 32,36 km²

Bürgermeister: Marcus Wessels

Die Gemeinde Wittighausen besteht aus den vier Ortsteilen Poppenhausen, Vilchband, Oberwittighausen und Unterwittighausen. Das Wahrzeichen stellt die im 12. Jahrhundert erbaute Kapelle Sankt Martin in Oberwittighausen dar. Die Kapelle wurde im romanischen Stil errichtet und ist ein oktogonaler Zentralbau. Die Kirche Allerheiligen, die Kirche St. Regiswindis und der Freileitungsmast 74 sind ebenfalls einen Besuch wert. Letztgenannter ist einer der drei einzigen Hochspannungsmasten in Deutschland, unter welchem ein Weg hindurchführt.