Aller guten Dinge sind drei

Die Zwillingsgebäude Qube und QmediKo sowie die dazugehörige Tiefgarage wurden im Oktober in Schwäbisch Hall eingeweiht. Die neue Anlage auf den Weilerwiesen bringt nicht nur verschiedenen Service an einem Ort zusammen, sondern prägt von nun an auch das Haller Stadtbild.

Zwei Gebäude von zwei verschiedenen Bauherren. Von außen sollen sie gleich sein, innen grundverschieden. Dazu noch ein größtenteils unterirdisches Parkhaus auf dem gleichen Bauplatz, wiederum von einem dritten Bauherren. So weit, so kompliziert. Eine große Herausforderung mit einigen Stolpersteinen für alle Beteiligten in Schwäbisch Hall, die letztendlich aber mit Bravour gemeistert wurde. Entsprechend stolz zeigten sie sich bei der feierlichen Eröffnung des Komplexes am 7. Oktober. „Ein kleines Stück neue Stadt“ nannte Architekt Lorenz Kraft „seine“ Zwillinge auf den Weilerwiesen am nordwestlichen Rand der Innenstadt zwischen Kocher und B19. Halls Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim war sich sicher, dass die Haller Bürger „viele aus Nah und Fern“ um diese Anlage „beneiden werden“.

In der Tat ist das Projekt ein besonderes. In knapp eineinhalb Jahren entstanden auf dem ehemaligen Parkplatz Weilerwiese gleich drei Gebäude, für die drei verschiedene Unternehmen zuständig waren. Das knallig grün strahlende QmediKo wurde von der Vereinigung der von nun an darin ansässigen Ärzte verschiedener Fachrichtungen gebaut und soll zum neuen Zentrum für Gesundheit und medizinische Versorgung in Schwäbisch Hall werden. Architektonisch beinahe identisch mit dem QmediKo, farblich jedoch etwas heller, steht direkt nebenan das Qube. Hier findet sich auf zweieinhalb Stockwerken das Hotel qubixx der Hotel Hohenlohe GmbH, außerdem eine Gewerbefläche im Erdgeschoss und fünf Penthouse-Wohnungen unter dem Dach. Bauherr des Qubes ist die Haller Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft GWG.

Für das neue Parkhaus Weilerwiese waren die Stadtwerke Schwäbisch Hall verantwortlich. Hier soll nicht nur für Hotelgäste und Besucher des Ärztehauses Platz sein, sondern für jeden, der in der Salzsiederstadt zentral parken möchte.

Insgesamt 365 Stellplätze, davon 284 unterirdisch, stehen in dem rund zwölf Millionen Euro teuren Bau auf 3400 Quadratmetern zur Verfügung. Hierbei hat man vor allem auf ausreichend Platz geachtet: „Mit mindestens 2,50 Meter Breite bieten sämtliche Parkplätze ausreichend Raum, dass auch Familien mit kleinen Kindern leicht ein- und aussteigen können“, erklärt Peter Busch von den Haller Stadtwerken. Auch Elektroautos können hier aufgeladen werden: „Die Stadtwerke haben zwei Ladesäulen installiert, die kostenfrei genutzt werden können. Je nach Bedarf gibt es Planungen, dieses Angebot zu erweitern.“ Obwohl die Tiefgarage direkt neben dem Kocher entstand, seien die geologischen Risiken weitaus geringer gewesen als beim Bau des Kocherquartiers, teilen die Stadtwerke mit. Damals musste aufgrund von Druckwasser von unten auf den Bau eines weiteren Tiefgaragengeschosses verzichtet werden. Auf dem Dach der Tiefgarage wird derzeit außerdem eine Freizeitanlage mit Klettergerüst und einem Fußball- und Basketballplatz gebaut, die voraussichtlich im November fertig wird.

Mit dem Bau von Qube und QmediKo ist die Stadt um zwei Blickfänge reicher. Durch die unmittelbare Nähe zum Solebad und dem Hotel Hohenlohe sowie die direkte Anbindung ans Kocherquartier kann man die Anlage gut und gerne als Erweiterung der Innenstadt Schwäbisch Halls betrachten. Die Zwillingsbauten sind aber nicht die einzige Neuheit, die das Haller Stadtbild nachhaltig prägen wird. Unweit der Weilerwiesen eröffnete 2015 der modernisierte Optima-Sportpark. Im Zuge der Arbeiten zu Qube und QmediKo wird derzeit außerdem die Kocherpromenade neu gestaltet.

Michael Bächle

Tiefgarage
2500 Tonnen Stahl sowie 18.000 Kubikmeter Beton wurden beim Bau der Tiefgarage verwendet. Die Grundfläche der Tiefgarage beträgt rund 8700 Quadratmeter. Die eingesetzte Stahlmasse, die das Betonbauwerk stabilisiert, wiegt 2500 Tonnen. Für die Baugrube mussten 40.000 Kubikmeter Erde ausgehoben werden. Das entspricht ungefähr 4000 Lastwagenladungen.