Ein großes Stück Arbeit

Hinter der 1922 gegründeten Schwäbisch Haller Firma Optima verbirgt sich eine langjährige Unternehmensgeschichte. Zahlreiche Tochtergesellschaften gehen aus ihr hervor. Trotz des weltweiten Auftritts steckt hinter der Gruppe eine gemeinsame Marke.

Wer sich morgens einen Kaffee oder Tee aus Kapseln und Pads brüht, hält ein Produkt eines regionalen Weltmarktführers in den Händen. Die kleinen Helfer, die uns gut in den Tag starten lassen, wurden von Maschinen der Optima Packaging Group mit Sitz in Schwäbisch Hall angefertigt. Das Unternehmen steht auch bei Anlagen für die Verpackung von Windeln und Damenhygieneprodukten in Folienbeuteln sowie Funktionsverschlüssen für Lebensmittel an der globalen Spitze.

Die Firma Optima blickt auf eine langjährige Firmengeschichte zurück. 1922 gründete Otto Bühler das Unternehmen unter dem Namen „Optima-Maschinenfabrik“. Inzwischen stehen zahlreiche Einzelunternehmen hinter der Marke, die Niederlassungen auf der ganzen Welt hat. „Optima konzipiert und realisiert mit ihren Tochterunternehmen Verpackungsmaschinen, Abfüll- und Herstellanlagen“, erklärt Marketingleiterin Sabine Gauger. „Und zwar von der Einzelmaschine bis hin zu komplexen Turnkey-Komplettanlagen für Pharma-, Consumer-, Nonwovens- und Life-Science-Produkte“, zählt sie auf.

Um nachvollziehen zu können, welche Meilensteine Optima ausmachen, lohnt es sich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Das Unternehmen produzierte zunächst Abfüllwaagen für Lebensmittel und diverse andere Produkte. Bereits im Jahr 1921 wurde das erste Patent angemeldet. Nachdem im zweiten Weltkrieg große Teile der Firma zerstört worden sind, baute Otto Bühlers Sohn, Max Bühler, Optima direkt nach Ende des Krieges wieder auf. Schließlich wurde im Jahr 1950 das Programm durch Verpackungsmaschinen erweitert. Zu den Neuerungen aus den 1960ern gehörte etwa die Beutelverschließmaschine CH, welche befüllte Kunststoff- und Papierbeutel verschließen konnte.

Hans Otto Bühler, der Sohn von Max Bühler, tritt 1980 in die Geschäftsleitung ein. In den darauffolgenden Jahren wird das Tochterunternehmen Optima Machinery Corporation in Green Bay, Wisconsin, U. S. A., als erster von vielen weiteren internationalen Standorten gegründet. Dazu gehören unter anderem seit 1999 auch Amotek S. r. l. a socio unico im italienischen Bologna, ein Hersteller von Verpackungsmaschinen für Papierhygiene und Consumer-Produkte. Der größte internationale Standort ist die Optima do Brasil Máquinas de Embalagem Ltda. in Vinhedo, Brasilien, welche 1997 eingeweiht wurde.

Im Kosmetikmarkt steigt Optima mit dem Unternehmen Kugler ein, das Teil der Firmenfamilie wird: Hierbei handelt es sich um einen Hersteller von Füll- und Verschließmaschinen für die pharmazeutische und kosmetische Industrie. Außerdem vernetzt der Verein Packaging Valley Germany e. V., welcher 2007 gegründet wurde, mehr als 40 Unternehmen aus der Verpackungsindustrie. Optima ist dort nicht nur Gründungsmitglied, sondern gleichzeitig aktiv im Vorstand vertreten. Die Firma Metall + Plastic in Radolfzell, die sich auf Isolatoren und Dekontaminationssysteme für pharmazeutische Produkte spezialisiert hat, wird 2011 schließlich Teil der Optima pharma GmbH.

Es sei ein großes Stück Arbeit für das Unternehmen gewesen, aus den einzelnen Gruppen eine Marke zu kreieren, die nach außen geschlossen auftritt. „Das war ein langjähriger Prozess, den wir bereits im Jahr 2006 gestartet haben“, erzählt Gauger. „Sechs Jahre später haben wir den kompletten Markenauftritt neu gestaltet. Inzwischen ist Optima die weltweite Dachmarke.“ Darüber hinaus gebe es aber einige Ausnahmen in bestimmten Bereichen. „Zum Beispiel neue Tochterunternehmen, die derzeit noch unter ihrem eigenen Namen vermarktet werden“, erklärt die Marketingleiterin. Durch die Konzentration auf eine Marke werde die weltweite Bekanntheit gesteigert. Doch der Zusammenschluss zu einer Marke bedeutete auch so manche Herausforderungen für das Unternehmen. Intern sei es die Akzeptanz und die Identifikation mit der Marke gewesen, erinnert sich die Marketingleiterin. Es mussten alte Denkmuster überwunden werden. Auch die Umstellung sämtlicher Unterlagen, Formulare und Messeauftritte sei eine große Herausforderung gewesen. „Wir haben dies schrittweise gemacht und auch in der Kundenkommunikation einige Jahre die Markenlogos der bisherigen Unternehmen als Produktmarken mitgeführt.“

Doch die Mühe hat sich für das Unternehmen gelohnt. Die Bilanz sei sehr gut. Und: „Die Kommunikation ist einfacher und verständlicher“, stellt Gauger heraus. „Wir haben seitens der Kunden sehr positive Rückmeldungen bekommen.“

Tanja Capuana