BBT-Gruppe wird partnerschaftlicher Mehrheitseigentümer der Hohenloher Krankenhaus gGmbH

Der Kreistag des Hohenlohekreises hat in der öffentlichen Sitzung am 21. März einstimmig für die künftige Gesundheitsversorgung im Hohenlohekreis eine wichtige Entscheidung getroffen: Neuer Mehrheitsgesellschafter für die Hohenloher Krankenhaus gGmbH wird die Barmherzige Brüder Trier gGmbH. Der Beschluss steht unter dem Vorbehalt einer Zustimmung unter anderem durch das Kartellamt.

In der öffentlichen Kreistagssitzung am 21. März haben sich die Kreisräte des Hohenlohekreises einstimmig für das Angebot der Barmherzige Brüder Trier gGmbH (BBT) ausgesprochen. Landrat Matthias Neth begrüßt diese Entscheidung: „Ich freue mich sehr, dass die BBT-Gruppe als einer der großen christlichen Träger von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen in Deutschland als kompetenter und verlässlicher, strategischer Partner gemeinsam mit dem Landkreis die Verantwortung für das Krankenhaus, die geriatrische Rehaklinik und die Senioreneinrichtungen im Kreis übernehmen wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesem Schritt dauerhaft eine nachhaltige, qualitativ hochwertige und wirtschaftlich tragfähige Gesundheitsversorgung für die Einwohner im Hohenlohekreis sicherstellen können.“

Projekt ist eine große Herausforderung

Der Hohenloher Krankenhaus gGmbH stehen für die kommenden Jahre große Herausforderungen bevor. Zur dauerhaften Sicherung der Krankenhausversorgung im Landkreis und der Vorhaltung einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Versorgung und Begleitung von pflegebedürftigen Menschen ist ein kompetenter und verlässlicher Partner unerlässlich. Als großen Vorteil bewertet Neth die Möglichkeit der künftigen noch stärkeren Verzahnung der akutstationären Krankenhausversorgung, der geriatrischen Rehabilitation und der Senioreneinrichtungen mit dem ambulanten Bereich sowie die Ergänzung und Stärkung um Versorgungsmodelle im ländlichen Raum in einem starken Verbund.

Besonders wichtig war dem Kreistag für diese langfristige Partnerschaft auch der Erhalt des kommunalen Einflusses auf Strukturentscheidungen sowie die Beibehaltung der Gemeinnützigkeit. „Mit BBT steht uns ein Partner zur Seite, der von Anbeginn in die organisatorische, unternehmerische und wirtschaftliche Mitverantwortung geht. Es ist ein klares Signal für das Unternehmen, dass alle Zahlungen zur Stärkung der Finanzsituation und für Investitionen in der Gesellschaft verbleiben. Positive Erträge werden nicht dem Unternehmen entzogen, sondern bleiben zur Refinanzierung im Unternehmen“, so der Landrat über das Angebot des christlichen Gesundheitsversorgers.

„Wir freuen uns über das Vertrauen, das die Kreisräte und der Landrat in uns setzen und ihre klare Entscheidung für die BBT-Gruppe als Partner für die Zukunft der medizinisch-pflegerischen Versorgung in Hohenlohe“, kommentieren BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth und Regionalleiter Thomas Weber die Entscheidung des Kreistags. Sie betonen: „Für die BBT-Gruppe bedeutet dieses regionale Wachstum gegenseitige Stärkung statt Wettbewerb und mehr Effizienz durch die Nutzung gemeinsamer Potentiale sowie die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und modernen Versorgung in Medizin und Pflege durch eine strategische Zusammenarbeit mit allen Partnern in der Region.“

Im Rahmen des Eintritts der BBT-Gruppe ist vereinbart, dass es bis Ende 2021 keine betriebsbedingten Kündigungen gibt und der Hohenlohekreis einen Struktur-und Weiterbildungsfonds einrichtet. „Ferner werden wir uns dafür einsetzen, dass der bestehende Haustarifvertrag durch einen für die Mitarbeitenden günstigeren Tarifvertrag abgelöst wird“, erklärt Regionalleiter Weber.

Zustimmung noch notwendig

Nach der notariellen Beurkundung der Angebotsannahme ist erst noch die Zustimmung durch das Kartellamt sowie der Kommunalaufsicht und der Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbands Baden-Württemberg notwendig, welche voraussichtlich im Laufe des Aprils vorliegen werden. Dann wird es darum gehen, in gemeinsamen Gesprächen mit allen Akteuren die nächsten Schritte für die Umsetzung und Gestaltung der Konzepte für die Standorte Öhringen und Künzelsau aktiv anzugehen.

Rückblick

Im Mai vergangenen Jahres besiegelten die Gremien den Austritt des Hohenlohekreises aus der Regionalen Gesundheitsholding Heilbronn-Franken. Dies führte dazu, dass für die Unternehmensanteile von 51 Prozent an der Hohenloher Krankenhaus gGmbH ein neuer Partner gesucht wurde. Das Beihilfe- und Wettbewerbsrecht verbietet die freie Wahl eines neuen Partners für die Mehrheitsanteile an der Gesundheitsversorgung des Hohenlohekreises. Hieraus ergibt sich die Verpflichtung für ein öffentliches Bieterverfahren (Markterkundungsverfahren). Das im Juli 2017 eröffnete öffentliche Markterkundungsverfahren wurde in der öffentlichen Kreistagssitzung am 21. März durch die Entscheidung des Kreistages beendet.

Über die BBT-Gruppe
Mit mehr als 80 Einrichtungen sowie über 11.000 Mitarbeitenden und rund 900 Auszubildenden ist die BBT-Gruppe heute ein bedeutendes Unternehmen auf dem deutschen Gesundheits- und Sozialmarkt. Zu der Region Tauberfranken-Hohenlohe der BBT-Gruppe gehört auch das Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim.