Der Marktführer aus der Mühle

Mit über 400 Mitarbeitern ist die Bott GmbH der größte Arbeitgeber der Stadt Gaildorf. Das Unternehmen hat es als Systemanbieter für Fahrzeug- und Betriebseinrichtungen zum Weltmarktführer gebracht und legt großen Wert auf seine regionalen Wurzeln.

Effizienz ist ein Wort, das groß geschrieben wird bei Bott. Kein Wunder, denn schnelle und ertragreiche Arbeit wurde dem Unternehmen quasi in die Wiege gelegt. In einer Mühle nahe Gaildorf gründete Wilhelm Bott 1930 eine mechanische Werkstatt. Gerade einmal zehn Jahre später zählte der Betrieb bereits 70 Mitarbeiter – der Beginn eines bis heute anhaltenden Wachstums. Die einstige Mühlenwerkstatt hat sich aufgeschwungen zum weltweit führenden Systemanbieter in den Bereichen Fahrzeug- und Betriebseinrichtungen, unterhält Produktionsstandorte in England und Ungarn sowie Tochtergesellschaften beispielsweise in Australien.

Die rund 950 Mitarbeiter sind somit über den gesamten Erdball verteilt. Im Zentrum – und darauf ist man bei Bott stolz – ist und bleibt jedoch der Ort, wo einst in der Mühle alles seinen Anfang nahm. Am Standort Gaildorf beschäftigt Bott rund 430 Mitarbeiter, ist damit der größte Arbeitgeber der Kleinstadt am Kocher. Das Unternehmen hat eine große Bedeutung für den Ort – aber auch umgekehrt.

Mit dem Standort und der Region verbunden

„Gaildorf ist die Keimzelle unseres Unternehmens“, erklärt Axel Theurer, bei Bott zuständig für die Unternehmenskommunikation. „Viele unserer Mitarbeiter kommen aus der Region und sind mit ihr verbunden. Daher ist auch unser Unternehmen stark in der Region verwurzelt.“

Stadt und Region als Rückhalt sind ein wichtiger Eckpfeiler des Traditionsunternehmens. Ein anderer ist die Unternehmensphilosophie, die sich laut Theurer knapp und klar in zwei Worte packen lässt: effizient arbeiten. Die Produkte, beispielsweise Systemeinrichtungen für Kleintransporter oder KFZ-Werkstätten, sollen dem Kunden dabei helfen, das eigene Arbeitsumfeld zu optimieren – egal, ob im Servicefahrzeug, in der Werkstatt oder im industriellen Betrieb. Hauptsache effizient eben. Praktisch für Bott: Die eigenen Lösungen für den Arbeitsplatz können wiederum für den Herstellungsprozess verwendet werden. „Wir arbeiten in der Produktion mit unseren eigenen Produkten“, verrät Theurer. Auch so kann Effizienz aussehen.

Momentan wächst die Unternehmensgruppe stetig, erst 2016 wurde eine Niederlassung im nordrhein-westfälischen Siegen eröffnet. Damit sich das Unternehmen weiterhin stabil entwickelt, will die Geschäftsleitung bestimmte Geschäftsfelder wie beispielsweise die Elektromobilität ausbauen. Das sei aber nur ein Puzzleteil eines großen Ganzen, erklärt Theurer: „Wir verfolgen insbesondere die Fragestellung, wie der mobile und der stationäre Arbeitsplatz der Zukunft aussieht.“ Mit der Zeit gehen, das ist für das Unternehmen unerlässlich, um seine starke Position am Markt behaupten zu können. „Wir sind in einer dynamischen Welt unterwegs und müssen daher sehr agil sein und auch bleiben“, meint Theurer. Das ist durchaus eine Herausforderung. Aber eine, für die sich Bott bestens aufgestellt sieht – dank starker Wurzeln, großem Know-how und schwäbisch-fränkischer Effizienz.

Michael Bächle