Erfolgreich über Zeit und Grenzen hinweg

Hier darf eine Region nicht nur sich selbst feiern, sondern ein ganz besonderes Prinzip: Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. 2025 begeht die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ihr 20-jähriges Jubiläum – und blickt auf zwei Jahrzehnte, in denen drei Bundesländer, 290 Kommunen, 15 Stadt- und Landkreise sowie zahllose Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft intensiv zusammengearbeitet haben. Aus föderaler Vielfalt ist ein Wettbewerbsvorteil geworden: stark, füreinander einstehend, wirksam.

Metropolregion Rhein-Neckar
Eine lebenswerte Region: Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Foto: MRN

Was die MRN auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, aus Planung Wirkung zu machen. Mit dem Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar wurden 2014 ehemals getrennte Räume zusammengeführt – ein Novum in Deutschland. Damit entstanden belastbare Leitplanken für Flächennutzung, Infrastruktur und Entwicklung. Die aktuelle Teilnahme am bundesweiten Modellvorhaben der Raumordnung – „MORO Fläche“ zeigt, wie qualitätsvolle Dichte gelingt und wie für Kommunen praxistaugliche Lösungen entwickelt werden.

„Hebel durch Projekte“

Zweiter Fokus ist der „Hebel durch Projekte“. Viele Vorhaben im bisherigen Wirken der MRN wurden mit Förderaufrufen verknüpft und haben Millionen an Fördergeldern für die Region mobilisiert. Beispielhaft stehen dafür H2Rivers und H2RheinNeckar, die eine komplette Wasserstoffwertschöpfungskette für den ÖPNV in die Breite tragen, oder die Smart Region Rhein-Neckar, die Datenräume und digitale Dienste vernetzt. Dass die MRN nicht nur Konzepte formuliert, sondern Projekte realisiert, hat ihr europaweit Anerkennung gebracht – bis hin zur Auszeichnung als „Regional Innovation Valley“ sowie Best-Practice-Referenzen für ihre Governance-Strukturen.

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Die Smart Region Rhein-Neckar und weitere Projekte haben der MRN internationales Ansehen beschert. Foto: MRN

Mobilitätspakt Rhein-Neckar

Drittens ist Kooperation selbst Standortfaktor. Der Mobilitätspakt Rhein-Neckar – der erste länderübergreifende seiner Art – betrachtet Pendlerströme, Verkehrsträger und Datenräume und baut den Weg zu einem integrierten Verkehrsmanagement. Mit dem Breitband-Portal wurde zudem ein OZG-Verfahren länderübergreifend digitalisiert und Bürokratie spürbar reduziert. Sichtbar wird dieser Geist auch zivilgesellschaftlich: Die Freiwilligentage als größtes Event seiner Art in Deutschland mit tausenden Teilnehmenden belegen, wie stark die Region von Engagement und Zusammenhalt lebt.

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Die Freiwilligentage sind das größte Event seiner Art in Deutschland. Foto: MRN

Das jetzt gefeierte Jubiläum ist dennoch mehr Aufbruchsignal als Rückschau. Die erneuerte gemeinsame Erklärung der Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, Hessens und Rheinland-Pfalz bekräftigt die MRN als funktionalen Lebens- und Wirtschaftsraum: wohnen, arbeiten, forschen, genießen – über Ländergrenzen hinweg. Dieses Commitment gibt Planungssicherheit und Tempo, um die großen notwendigen Transformationen anzugehen.

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Eine fortschrittliche und zukunftsfähige Region: Die MRN versteht sich als Reallabor und hat ihre Strategie 2030 geschärft. Foto: MRN

Strategie 2030 der MRN

Die MRN hat ihre Strategie 2030 geschärft – fokussiert, messbar, umsetzungsorientiert. Vier Handlungsfelder stehen im Mittelpunkt:

  • Infrastruktur: Ziel ist eine moderne, leistungsfähige und bezahlbare Infrastruktur in Energie, Mobilität und Datennetzen. Konkret treibt die MRN eine CO₂-arme Fernwärmeversorgung auf Basis industrieller Abwärme und Geothermie voran, bereitet den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft vor und initiiert eine CCS-Allianz Rhein-Neckar, um künftige CO₂-Transportnetze frühzeitig mitzudenken. Digitale Dateninfrastrukturen werden ausgebaut, Schnittstellen standardisiert – für evidenzbasierte Entscheidungen in Echtzeit.
  • Innovation: Die Region stärkt ihre Life-Sciences- und Health-Tech-Anker, baut die Bioökonomie als kreislauforientiertes Wirtschaftsmodell aus und beschleunigt den Technologietransfer. Leuchtturm ist die geplante länderübergreifende „Neurochirurgie³“ mit dem Projekt NEURONet: KI-gestützte Diagnoseketten und vernetzte Versorgung verkürzen Wege zwischen Bildgebung und Behandlung – aufbauend auf Erfahrungen des 5G-Rettungsnetzes mit mobiler Schlaganfallversorgung. Bioökonomie-Projekte von CO₂-Recycling bis Urban Mining zeigen, wie neue Wertschöpfung entsteht.
  • Arbeit: Um Fachkräfte zu sichern und Chancen zu eröffnen, setzt die MRN auf eine innovative Bildungslandschaft. Im Fokus steht aktuell die Reduktion der Schulabbrecherquote – präventiv und intervenierend, mit starken Partnern vor Ort, kommunal priorisiert und über Jahre angelegt. Initiativen wie „Chancenbox 2040“ verknüpfen Sprachförderung, Mentoring, Berufsorientierung und Teilhabe. Parallel wirbt die Region gezielt internationale Talente an. • Verwaltung: Damit Vorhaben schneller wirken, harmonisiert die MRN Standards, Daten und Workflows – von Maschine-zu-Maschine-Schnittstellen bis zur länderübergreifenden Anwendung digitaler Verfahren. Experimentierklauseln nach baden-württembergischem Vorbild sollen auf Hessen und Rheinland-Pfalz übertragen werden. Ein praktisches Beispiel ist die koordinierte Umsetzung des Fachkräfte-Einwanderungsrechts mit 22 Ausländerbehörden – für mehr Tempo, Transparenz und Verlässlichkeit.

Was diese Strategie besonders macht, ist ihr Modellcharakter: Die MRN versteht sich als Reallabor. Was hier über Ländergrenzen hinweg gelingt, kann bundesweit skaliert werden. Fortschritt will die MRN messbar machen: von Flächenverbrauch und Emissionen über Reisezeiten und Gründungsdynamik bis zur Fachkräftegewinnung.

Regionale Allianzen

Für Nachbarregionen wie Heilbronn-Franken ist das gleich doppelt relevant. Erstens, weil Europas Wettbewerbsfähigkeit regionale Allianzen braucht, die Grenzen praktisch überwinden. Zweitens, weil Wertschöpfungsketten, Pendlerströme, Datenräume und Energienetze längst nicht an Kreis- oder Landeslinien enden. Die MRN lädt daher für die Umsetzung von klaren Zielen zur Zusammenarbeit ein. 20 Jahre Rhein-Neckar zeigen: Wenn Vielfalt gut koordiniert wird, entsteht Verlässlichkeit. Und aus Verlässlichkeit wird Umsetzungskraft. Das nächste Kapitel ist aufgeschlagen.

Kontakt:

Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
M 1, 4-5, 68161 Mannheim
Postfach 10 21 51, 68021 Mannheim
Tel.: 0621 10708-0
E-Mail: gmbh@m-r-n.com
www.m-r-n.com