Mit Rat und Tat an deiner Seite

Bei Schwierigkeiten während der Ausbildung hilft die Agentur für Arbeit. Foto: Adobe Stock/Paolese

Was, wenn du während der Ausbildung Probleme hast – wenn du zum Beispiel schlechte Noten in der Berufsschule schreibst oder mit deinem Chef nicht klarkommst? Für genau solche Fälle gibt es die Assistierte Ausbildung der Arbeitsagentur. Lisa John erklärt, wie das Angebot Azubis weiterhilft.

Was sind typische Probleme, mit denen Azubis zu Ihnen kommen?

Lisa John: Oft sind es schlechte Noten in der Berufsschule. Die Schwierigkeiten können aber auch vielfältiger sein. Mancher junge Mensch möchte schon beim ersten Problem in der Ausbildung alles hinschmeißen. Das kann eine Auseinandersetzung mit dem Ausbilder sein, eine schlechte Busverbindung oder ein rauer Umgangston. Aber in jeder Ausbildung gibt es nicht nur eitel Sonnenschein.

Wie hilft die Agentur für Arbeit in so einem Fall?

Lisa John: Wir bieten schon seit vielen Jahren die ausbildungsbegleitenden Hilfen an. Seit 2015 gibt es außerdem die Assistierte Ausbildung – zunächst befristet und seit Mai 2020 dauerhaft. Diese beiden Instrumente wurden vor Kurzem zur Assistierten Ausbildung Flex zusammengefasst. Das Ziel ist, zusammen mit den Beteiligten Lösungen für die Probleme zu finden, die den Erfolg der Ausbildung gefährden. Wir wollen Abbrüche vermeiden. Die Azubis sollen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.

Wie verhindert die Assistierte 
Ausbildung, dass Jugendliche ihre 
Ausbildung abbrechen?

Lisa John: Dem Jugendlichen und dem Betrieb steht über den gesamten Zeitraum der Förderung eine feste Bezugsperson zur Verfügung. Gemeinsam klären sie den individuellen Unterstützungsbedarf. Der Ausbildungsbegleiter hört allen Seiten zu, zeigt Lösungswege auf und koordiniert die Angebote der beteiligten Akteure, beispielsweise der Nachhilfelehrer. Kurz gesagt: Junge Menschen und Betriebe bekommen die Unterstützung, die nötig ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen.

Wie sieht diese Unterstützung konkret aus? Haben Sie Beispiele?

Lisa John: Die Angebote richten sich nach dem individuellen Bedarf des Azubis. Dabei kann es darum gehen. Sprach- und Bildungsdefizite abzubauen, fachtheoretische Kenntnisse und Fähigkeiten zu fördern oder das Ausbildungsverhältnis zu stabilisieren. Die Hilfen können auch schon vor der Ausbildung beginnen, beispielsweise in einer Kennenlernphase im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung. Auch die Betriebe erhalten bei Bedarf Unterstützung. Das kann Hilfe bei der Verwaltung und Organisation der Ausbildung sein, Begleitung im Betriebsalltag oder Unterstützung des Ausbildungspersonals bei der Umsetzung.

Wie lange können die Azubis und 
Betriebe die Assistierte Ausbildung in Anspruch nehmen?

Lisa John: Die Assistierte Ausbildung kann zu jedem Zeitpunkt vor oder während der Ausbildung starten und dauert so lange, wie die Unterstützung erforderlich ist. Im Einzelfall ist auch nach dem Abschluss der Ausbildung eine Nachbetreuung möglich. Wenn der Azubi seine Ausbildung ohne Hilfe erfolgreich fortsetzen kann, kann 
die Assistierte Ausbildung auch schon früher beendet werden, als ursprünglich geplant war.

Info:

Das Angebot kannst du in Anspruch nehmen, wenn du eine betriebliche Ausbildung machst und dabei auf Schwierigkeiten triffst. Mehr Informationen findest du bei der Arbeitnehmer-Hotline der Agentur für Arbeit unter der Telefonnummer 0800 4555500 oder im Internet unter 
www.arbeitsagentur.de.

Interview: Hannah Henrici