Wenn die Augen brennen und die Nase dauernd läuft

Allergien und Heuschnupfen können für die Betroffenen lästig sein. Gerade mit Beginn des Frühjahrs treten die Symptome auf und bleiben bis in den Herbst hinein. Eine Hilfe dagegen können einfache Hausmittel sein, sagt Expertin Sabine Knapstein.

Die Nase läuft, die Augen jucken, der Kopf tut weh – im beginnenden Frühling wird für viele Menschen ein Spaziergang im Grünen zur Qual. Schuld sind häufig Pollen, die von Gräsern oder Bäumen in die Luft abgegeben werden. Jeder vierte Erwachsene sowie 15 Prozent der Kinder im Schulalter leiden unter Heuschnupfen. Die Beschwerden sind vielfältig: Unter anderem können bei den Betroffenen brennende Augen, Schluckprobleme, Kopfschmerzen, Schnupfen sowie Müdigkeit auftreten. Bei vielen ist die Lebensqualität enorm eingeschränkt. Wiederkehrende Nies-attacken, Kopfweh und Abgeschlagenheit können sehr belastend sein und zu einem schlechten Allgemeinbefinden führen.

In Baden-Württemberg erhöhten sich die ärztlichen Behandlungen etwa bei AOK-Versicherten von 175.501 in 2012 über 186.569 in 2014 auf 201.063 in 2016. In der Region Heilbronn-Franken stieg die Zahl der Pollenallergien in den vergangenen fünf Jahren jährlich um zwei Prozent an. Ärztin Sabine Knapstein erklärt: „Bei Pollenallergien zeigen sich die Symptome immer dann, wenn die jeweiligen Pollen in hoher Konzentration auftreten. Bei anderen Allergieauslösern wie Hausstaubmilben oder Tierhaaren bestehen die Beschwerden das ganze Jahr über.“

Allergene meiden

Allergischer Schnupfen kann sich durch häufiges Niesen und eine laufende Nase bemerkbar machen. Geht dieser mit einer Bindehautentzündung einher, tränen und jucken zudem die Augen und die Augenlider sind geschwollen. Auch Juckreiz und asthmatische Beschwerden können auftreten. Der Schlaf ist dann gestört und das Wohlbefinden eingeschränkt. „Sind die Beschwerden stark ausgeprägt, können sich Folgeerkrankungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln,“ so die Ärztin.

Als Vorbeugung sei es wichtig, die Allergene zu meiden, verdeutlicht Knapstein und ergänzt: „Bei starkem Pollenflug sollte man beim Autofahren die Fenster geschlossen halten und vor dem Schlafengehen die Haare waschen.“ Hilfreich sind beispielsweise auch Pollenschutzgitter an den Wohnungsfenstern.

Auf die chemische Keule kann man hingegen häufig verzichten. Oft erfüllen Hausmittel den selben Zweck. Studien zeigen, dass salzhaltige Nasensprays und -spülungen sowie das Inhalieren von Kamilledämpfen Erleichterung verschaffen. Wasserdampf – mit oder ohne zusätzliche Wirkstoffe – befeuchtet die Schleimhäute, begünstigt deren Reinigung, ihre Durchblutung und die Linderung von Reizen.

Da bei Heuschnupfen das Allgemeinbefinden leidet, kommt auch der Ernährung eine wichtige Rolle zu. Die Ärztin empfiehlt den Patienten unter anderem, viel Obst und Gemüse zu essen, um dem Körper zusätzliche Vitamine und Antioxidantien zuzuführen. Diese hemmen Entzündungen, beugen Zellschäden vor und tragen so zum allgemeinen Wohlbefinden bei.

An Auslöser gewöhnen

Gut belegt ist auch die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Ziel ist es dabei, das Immunsystem an die allergieauslösenden Stoffe zu gewöhnen. Aktuell ist diese Methode die einzige, mit der die Ursachen der Allergie bekämpft werden können. Bei der klassischen Hyposensibilisierung spritzt der Arzt drei Jahre lang monatlich einen Allergenextrakt in das Fettgewebe am Oberarm. Anfangs wird die Dosis wöchentlich erhöht. So gewöhnt sich das Immunsystem an den Stoff und die übertriebenen Reaktionen nach Allergenkontakt lassen nach.

Red.