Fast 200 neue Meister für das Handwerk

Mit einer feierlichen Veranstaltung ehrte die Handwerkskammer Heilbronn-Franken um Präsident Ulrich Bopp die erfolgreichen Absolventen der Meisterprüfung. 196 ehemalige Gesellen durften sich über ihren Meisterbrief freuen.

Eine Bühne voller Meister – das war wohl das beeindruckendste Bild bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Ende April. In der Heilbronner Harmonie rief Kammerpräsident Ulrich Bopp knapp 200 Meister des Handwerks auf die Bühne und erhob sie offiziell in den Meisterstand: „Sie stehen für das, was das Handwerk auszeichnet: Stärke, Mut und der Glaube an die eigene Zukunft. Seien Sie sich dessen stets bewusst und geben Sie dies an die jungen Menschen weiter, die Sie künftig ausbilden werden.“

Moderiert wurde die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals von Uwe Ralf Heer, Chefredakteur der Heilbronner Stimme. In kurzen Gesprächen fühlte er dem Präsidenten, den jungen Meistern und langjährigen Prüfern auf den Zahn. Auf seine Frage, was denn das Besondere an diesem Abend sei, antwortete Bopp: „Die Freude der jungen Handwerker. Denn was wären wir ohne die Meister?“ Er betonte den hohen Stellenwert, die Qualität und die guten Zukunftsaussichten, die den Meisterbrief auszeichnen.

Viele der ausgezeichneten Jungmeister bestätigten die Aussagen des Kammerpräsidenten. „Der Meistertitel ist eine große Herausforderung für jeden Handwerker“, betonte Metallbauermeister Emanuel Köhnlein. Bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und mehr Verdienst waren seine Gründe, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Matthias Kurrle erklärte, sein Beruf sei weit mehr als „bloß aufs Blech neihaue“. Anspruchsvolle Arbeiten, wie die Restauration von Fahrzeugen, zählten vielmehr zu seinen Aufgaben.

Kraftfahrzeugtechnikermeister Markus Bauer war sich sicher: „Als Meister gibt es keine Probleme mehr, nur noch Lösungen.“ Die sind auch in der Prüfung gefragt, wie Kraftfahrzeugmechanikermeister Peter Kühner, Mitglied des Meisterprüfungsausschusses, erklärte. „Aufgaben bei uns sind zum Beispiel die Fehlersuche am Fahrzeug. Der Prüfer spielt dabei den Kunden.“ Er stehe voll hinter der Meisterprüfung und lerne durch die ehrenamtliche Tätigkeit auch immer etwas dazu.

Das beste Ergebnis aller Absolventen erreichte in diesem Jahr Land- und Baumaschinenmechanikermeister Patrick Kandert. Der 22-Jährige erhielt für diese Leistung von Herbert Sowa, Gebietsdirektor der Signal-Iduna Gruppe, den diesjährigen Meisterpreis. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro werden vom Versorgungswerk des Handwerks Region Heilbronn-Franken e.V. und der Signal Iduna gestiftet. Auch der Preisträger betonte, wie anspruchsvoll die Meisterprüfung sei. „Sie bietet aber die besten Zukunftsperspektiven. Ich freue mich auf jede neue Herausforderung, die sich mir stellt.“

Den Frauenförderpreis der Heilbronner Regionaldirektion der Innungskrankenkasse durfte Regionalgeschäftsführerin Silvia Braun an Weinküfermeisterin Silke Bögl überreichen. Die zweifache Mutter aus Bönnigheim war ursprünglich ausgebildete Bauzeichnerin. Zum Handwerk kam sie „wie die Jungfrau zum Kinde“, erklärte sie dem Moderator des Abends. Nach der Elternzeit machte sie in Teilzeit eine Ausbildung zur Weinküferin. Nach vier Jahren als Gesellin entschloss sie sich, den Meister zu machen. Die Entscheidung hat sich für sie gelohnt: Bögl erreichte das beste Ergebnis aller weiblichen Prüfungsteilnehmer. Für diese Leistung erhielt sie eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 1.000 Euro.

In seinen Schlussworten verglich Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, die Jungmeister mit den Fußballmeistern. Für ihn seien die Handwerker aber die wahren Helden des Alltags: „Denn Sie sorgen mit Ihrer Arbeit Tag für Tag dafür, dass unser modernes Leben gut funktioniert.“

Insgesamt legten in den letzten zwölf Monaten 248 Kandidaten die Meisterprüfung ab. 196 der Gesellen wurden den hohen Anforderungen gerecht und durften sich bei der Feier ihren Meisterbrief abholen. Die meisten Absolventen gibt es im Bereich Kfz-Technik, Elektrotechnik und Feinwerkmechanik.