Mission: glücklich machen

Manche Dinge werden einem in die Wiege gelegt: bei Christian Berner ist das zweifelsohne eine soziale Ader. Das hat der 33-Jährige anlässlich des 60. Firmengeburtstags unter Beweis gestellt – und damit nicht nur sich selbst ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Christian Berner ist stolz. Das ist ihm deutlich anzusehen. Stolz auf das, was er und seine Mitarbeiter in diesem Jahr geleistet haben. Stolz auf das, worauf er und seine Familie in diesem Jahr gemeinsam zurückblicken können: auf 60 Jahre Familienunternehmen Berner.

Dass Christian Berner dieses Ereignis feiern kann, ist keine Selbstverständlichkeit – und ohne Hilfe, Verlässlichkeit und Rückenwind wäre dies vermutlich undenkbar gewesen. Dessen ist sich der 33-Jährige bewusst – und er scheint glücklich über diesen Umstand zu sein. Denn genau diese Werte sind es, die Berner schon als Kind kennengelernt und denen der junge Vorstand in diesem Jahr ganz besonderen Raum im Unternehmen, das sein Vater vor sechs Jahrzehnten gründete, eingeräumt hat. Entsprechend hatte sich die Führungsmannschaft der Berner-Gruppe anlässlich des 60. Geburtstags ein ganz besonderes Geschenk einfallen lassen: 60 soziale Projekte in ganz Europa sollten realisiert werden – und das wurden sie auch. Und zwar mithilfe der Chefs selbst und natürlich der Mitarbeiter der Berner-Gruppe.

Werte und Glück – zwei Schlagworte, die bei Christian Berner eine zentrale Rolle spielen. Das habe sich auch gezeigt, als es an die Planung der Geburtstagsfeier ging, erinnert er sich. „Wir haben uns gefragt, wie wir unseren Geburtstag feiern sollen: Nehmen wir viel Geld in die Hand und laden zum Mega-Konzert? Stellen wir uns ein Denkmal vor die Zentrale? Starten wir eine bundesweite Anzeigenkampagne, in der wir uns selbst loben?“ Berner schmunzelt und die Antwort folgt prompt: „Bei jedem Vorschlag dieser Art kam die Frage auf: Sind wir das? Passt das zu uns?“ Die Auflösung sei einfach gewesen – und klar: „Nein, das sind wir nicht. Wir sind ein Familienunternehmen. Unser Erfolg, unsere Geschichte und Entwicklung basieren auf Werten.“

Und aus diesem Grund sollte es in diesem Jahr vor allem darum gehen, andere glücklich zu machen, Leid zu lindern und ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zu zaubern, denen es selbst nicht so gut geht. Doch wo fängt man da an? „Wir haben 5000 Mitarbeiter im Außendienst und damit ein gigantisches Netzwerk. Deshalb haben wir unsere Mitarbeiter europaweit aufgefordert, Vorschläge einzureichen, um vor Ort gemeinsam mit den Beschenkten soziale Projekte verwirklichen zu können.“ An Ideen habe es nicht gefehlt. Doch: Wie hilft man wirklich? „Wir hätten eines tun können: Schecks überreichen. Aber wie nachhaltig ist das?“, fragt Berner kritisch und ergänzt: „Ist das wirklich das Maximum, was man rausholen kann?“ Anscheinend nicht. Stattdessen habe man sich auf die eigene Kernkompetenz konzentrieren wollen: auf den Bereich Bau und Renovierung sowie auf das Thema Mobilität. In Köln etwa habe man die Fahrzeuge der Tafel gereinigt oder mobile Unterkünfte für Obdachlose gebaut, in Waldenburg habe man im Albert-Schweitzer-Kinderdorf ein Holzzelt errichtet, in Österreich gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Gartenmöbel gezimmert. Die Liste ließe sich noch lange so weiterführen.

Und wieder lächelt der junge Berner zufrieden. Man sieht, dass ihn dieser Einsatz glücklich gemacht hat. Und das zahlt sich gleich doppelt aus – denn, wie wir alle wissen, ist Glück das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.

Lydia-Kathrin Hilpert

60 Projekte für 60 Jahre
Das Unternehmen Berner hat in ganz Europa das 60-jährige Bestehen zum Anlass genommen, 60 soziale Projekte umzusetzen. Gesamtbudget: mehr als 500 000 Euro. Mit Sach- und Produktspenden, aber auch mit Unterstützung der eigenen Mitarbeiter wurden jene Menschen unterstützt, die in der Gesellschaft am meisten auf Hilfe angewiesen sind.