Start-ups haben innovative Ideen, etablierte Unternehmen haben Marktkenntnis und viele Kunden. Eine Zusammenarbeit bringt Vorteile für beide Seiten.
Tech-Start-ups haben frische Ideen und setzen zumeist auf innovative Technologien, Mittelständler oder Global Player kennen sich im Markt aus und haben einen großen Kundenstamm – von Kooperationen können beide Seiten profitieren. Acht von 10 Tech-Start-ups (83 Prozent) in Deutschland arbeiten mit etablierten Unternehmen zusammen. 60 Prozent entwickeln gemeinsam Produkte oder Dienstleistungen, bei 21 Prozent sind etablierte Unternehmen finanziell am Start-up beteiligt. Und etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) berichtet von anderen Formen der Kooperation, etwa bei Gründungswettbewerben. Nur 14 Prozent geben an, überhaupt keine Zusammenarbeit zu haben. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von 203 Tech-Start-ups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Start-ups, die mit etablierten Unternehmen zusammenarbeiten, sagen mehrheitlich (53 Prozent), dass sie dadurch neue Kunden gewinnen und Märkte erschließen konnten. 47 Prozent haben ihr Produkt verbessert, 43 Prozent ihre fachliche und technologische Expertise. 40 Prozent geben an, dass sich aufgrund unterschiedlicher Stärken und Schwächen die Partner gut ergänzt haben. Für die Hälfte (51 Prozent) stehen daher unter dem Strich überwiegend positive Erfahrungen bei der Zusammenarbeit. Allerdings bemängeln 54 Prozent viel zu langsame und aufwändige Prozesse bei den Partnern. 27 Prozent meinen, dass ihre Partner mehr von der Kooperation profitiert haben als sie selbst und rund ein Viertel (23 Prozent) hat die etablierten Unternehmen sogar als arrogant gegenüber Start-ups erlebt.
Die Start-ups ohne Kooperationspartner begründen dies vor allem mit einem fehlenden konkreten Projekt (35 Prozent) und fehlenden Kontakten zu etablierten Unternehmen (28 Prozent). Jeweils rund ein Viertel (24 Prozent) will unabhängig bleiben beziehungsweise sieht in einer Kooperation keinen Mehrwert. 21 Prozent sagen, dass etablierte Unternehmen kein Interesse an einer Zusammenarbeit hätten und 17 Prozent der Start-ups haben keine Zeit für Kooperationen. Nur 3 Prozent nennen als Hinderungsgrund ein fehlendes Budget.
„Deutschland hat das Potenzial zu einer Spitzenposition in der digitalen Wirtschaft. Dazu müssen wir unsere Stärken viel besser bündeln als bisher. Wenn unsere weltweit führenden Mittelständler und Unternehmen der klassischen Industrien mit den vielen deutschen Tech-Start-ups kooperieren, gibt es nur Gewinner“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
red.