Alles, außer besinnlich

Die Spanne zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr wird oft als die Zeit „zwischen den Jahren“ bezeichnet. Hier bietet sich die perfekte Möglichkeit, etwas Spannendes zu unternehmen. Gut also, dass in diesen Tagen in der Region einiges los ist.

 

Die Weihnachtstage stehen vor der Tür und damit verbunden der Festtagsschmaus, das Singen in der Kirche oder unter dem Tannenbaum und viel Zeit mit der Familie. Sich danach bis Silvester freizunehmen, das bietet sich für viele an. Meist ist aber genau für dieses Zeitfenster nichts geplant. Höchstens das Umtauschen der Geschenke. Wenn wir ehrlich sind, dann sind Tage, die eher ruhig ablaufen, schnell mit Langeweile verbunden. Um die Zeit bis zum Jahreswechsel nicht nur auf der Couch mit Plätzchenessen und Glühweintrinken zu überbrücken, gibt es in der Region einige tolle Veranstaltungen, die Spaß und Unterhaltung versprechen.

Eine feste Größe im Terminkalender der Stadt Heilbronn sowie von vielen Besuchern aus Nah und Fern zwischen Weihnachten und Silvester ist der Heilbronner Weihnachtscircus. Bereits zum 19. Mal schlagen die Artisten vom 20. Dezember bis 7. Januar auf der Theresienwiese ihre Zelte auf. „Heilbronn, die Region und der Weihnachtszirkus, das geht einfach nur zusammen“, meint der Produzent der Veranstaltung Sascha Melnjak. Auch in diesem Jahr ist unter dem Motto „Menschen, Tiere, Sensationen – klassischer Zirkus in höchster Vollendung“ für jeden Geschmack etwas dabei. Absolutes Highlight ist die gemischte Raubtiernummer des englischen Tierlehrers Alexander Larcy, der in seiner Karriere mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen der Branche prämiert wurde.

„Wenn eine Darbietung im Zirkus so gut ist, dass sie über jedes Maß des Erwartbaren hinaus geht, dann spricht man mit Recht von einer Weltklassedarbietung“, schwärmt Produzent Uwe Gehrmann von der Verpflichtung des Raubtierdompteurs. Neben der einzigartigen Show mit Tigern und Löwen bringen unter anderem die Familie Stipka mit ihren akrobatischen Figuren auf den Pferden, der russische Clown Boris Nikishkin und die ästhetische Artistengruppe „China National Acrobatic Troupe“ Faszination und Zauber nach Heilbronn. Natürlich dürfen auch in diesem Winter klassische Vorführungen wie eine Show am Trapez oder eine Jongleurkünstlerin nicht fehlen.

Aufs Eis Wagen

Wer selbst akrobatisch sein möchte, kann sich – passend zur Jahreszeit – aufs Eis wagen. Denn auch über die Zeit zwischen den Jahren hat die Kolbenschmidt-Arena in Heilbronn geöffnet und lädt ihre Besucher zum Schlittschuhlaufen ein. Unter der Woche vormittags sowie freitags auch am Nachmittag können hier Schlittschuhe geliehen und ein paar Runden auf der Eisfläche gedreht werden – natürlich auch mit den Kindern. In der Arena kann man aber auch den Profis zuschauen: Hier spielt die Eishockeymannschaft der Heilbronner Falken in der zweithöchsten Spielklasse in Deutschland. Nach Weihnachten stehen für die Profis zwei Heimspiele an – am 26. und 30. Dezember. Das rasante Spiel, bei dem meist viele Tore fallen und es auch mal rau zugeht, fasziniert viele Zuschauer – auch die, die zum ersten Mal dabei sind. Außerdem befinden sich die „Falken“ nach einem holprigen Saisonbeginn derzeit auf einem guten Weg.

Profis sind auch die Tänzer des Mährischen Theaters Olomouc aus Tschechien. Diese bringen die wohl bekannteste Balletkomposition, „Schwanensee“ von P. I. Tschaikowsky am 28. Dezember ins Kurhaus in Bad Mergentheim. In der Inszenierung geht es um die Liebe des Prinzen Siegfried zu der Schwanenkönigin Odette, die unter einem Fluch steht. Nur durch seine wahre Liebe schafft es das Paar, allen Täuschungen und allem Bösen zu entkommen. Die schöne, klassiche Musik des russichen Komponisten und die anmutigen Darbietungen der Tänzerinnen in ihren weißen Tütüts bringen die Augen eines jeden Zuschauers zum Funkeln.

Puppenspiel

Ein tolles Ausflugsziel mit Kindern in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester ist „Gerhards Marionettentheater“ in Schwäbisch Hall. Es ist das älteste und gleichzeitig auch das größte seiner Art in Baden-Württemberg. Seit 1982 finden die Aufführungen im „Schafstall“ statt. Zum Jahresende zeigt das Theater das Stück „Schlupp vom grünen Stern“, basierend auf dem Buch von Ellis Kraut. Schlupp ist ein kleiner Roboter vom grünen Stern „Baldasiebenstrichdrei“, der versehentlich zur Erde geschickt wird. Dort freundet er sich mit dem jungen Beni an. Die Geschichte über die Freundschaft zwischen Mensch und Maschine ist ein Vergnügen für die ganze Familie. Nach der Vorstellung lohnt ein Blick hinter die Kulissen, wo das Marionettenlager besichtigt werden kann.

Wer trotz der Kälte lieber Zeit im Freien verbringen möchte, sollte einen Abstecher ins Wildparadies des Erlebnisparks Tripsdrill bei Cleebronn machen. In der Wintersaison hat der Tiergarten täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Hier können die Besucher rund 40 verschiedene Tierarten in freier Wildbahn erleben. Ein Spaziergang durch das Gelände führt an den Pferden, Waschbären, Frettchen und zahlreichen anderen Vierbeinern vorbei. In den Freigehegen lassen sich Dam- und Sikawild sogar streicheln und füttern. Moderierte Fütterungen von Wolf, Luchs und Bär gibt es zwischen den Jahren täglich, außer freitags. Das gilt auch für die Flugvorführungen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Adler und Falken pfeilschnell durch die Luft gleiten oder die großen Geier ihre Flügel öffnen und sich majestätisch in den Himmel heben.

Alexander Liedtke