Allzeithoch für Robotik und Automation erwartet

Robotik Automation
Viktor Konrad, Vorsitzender des VDMA Robotik + Automation, rechnet 2023 mit einem Rekordergebnis für die Branchen. Foto: VDMA

Gute Aussichten für die Sparten Robotik und Automation: Für 2023 wird eine deutliche Umsatzsteigerung prognostiziert.  

Die Robotik und Automation in Deutschland ist laut dem Branchenverband VDMA auf dem Weg zu einem weiteren Rekord: Die Branche prognostiziert für 2023 eine Umsatzsteigerung von 13 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. 2022 verzeichneten die Unternehmen bereits ein Umsatzplus von 5 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro.

„Die Robotik- und Automationsbranche ist auf Wachstumskurs“, sagt Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. „2023 dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2018 von 15,1 Milliarden Euro mit einem erwarteten Umsatz von 16,2 Milliarden Euro nochmals deutlich übertroffen werden. Aktuell prägen volle Auftragsbücher die Marktlage. In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den Lieferketten nun schrittweise abgearbeitet werden. Damit lässt unsere Branche die Pandemie endgültig hinter sich.“ 

Teilbranchen der Robotik und Automation entwickeln sich 2022 positiv:

  • Die Sparte Industrielle Bildverarbeitung legte um 11 Prozent zu: Der Branchenumsatz erreichte 3,4 Milliarden Euro.
  • Integrated Assembly Solutions verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 5 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro.
  • Der Umsatz der Robotik stieg um 1 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.

Prognose 2023 der drei Teilbranchen:

  • Die Industrielle Bildverarbeitung prognostiziert für 2023 ein Plus von 7 Prozent, das entspricht einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro.
  • In den Integrated Assembly Solutions rechnet die Branche mit einem Umsatzplus von 17 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro.
  • In der Robotik wird ein Zuwachs von 12 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro erwartet.

Robotik und Automation weltweit im Aufwind

Weltweit wurden 2022 nach Angaben des Weltrobotikverbandes IFR rund eine halbe Million Industrie-Roboter installiert – etwa doppelt so viele wie sieben Jahre zuvor. Der internationale Automationswettlauf spiegle sich in der Roboterdichte der Volkswirtschaften wider: China hat mit 322 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter in der verarbeitenden Industrie schon 2021 die Vereinigten Staaten überholt (274 Einheiten). Nach einer aktuellen Prognose von VDMA Robotik + Automation wird China bei der Roboterdichte Deutschland bereits 2023 überholen und damit einen höheren Automatisierungsgrad aufweisen. „Wir begrüßen die Initiative des Zukunftsrats des Bundeskanzlers, die Robotik und Automation in Deutschland zu stärken“, sagt Frank Konrad. „Angesichts der neuen Herausforderungen bleibt im internationalen Wettbewerb keine Zeit, sich auszuruhen.“

Transformation treibt die Nachfrage

Die Automation spielt laut VDMA künftig sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor Deutschlands eine Schlüsselrolle. 70 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung generieren heute die Dienstleistungsbereiche. Servicerobotik werde hier dringend benötigt, um beispielsweise trotz Personalknappheit produktiv zu bleiben – etwa mit der Laborautomation.

Die Nachfrage für Robotik und Automation in der Fertigung werde ebenfalls von starken Transformationstrends getrieben: Aktuell entwickle die Automobilindustrie beispielsweise neue Fertigungstechniken für Elektroautos. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz setze die kostengünstige und hoch automatisierte Massenproduktion von Green-Tech-Produkten wie zum Beispiel Brennstoffzellen voraus. Über alle Branchen hinweg gehe es darum, nachhaltiger zu wirtschaften, in Europa wettbewerbsfähig zu produzieren und den Mangel an Fachkräften zu kompensieren.

red.