2022 haben viele Handwerker in Heilbronn-Franken ihr eigenes Unternehmen gegründet.
Die Zahl der Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken ist auf einen Höchststand gestiegen. Zum Jahresende 2022 zählte die Handwerkskammer 12.663 Mitgliedsbetriebe, 34 mehr als im Vorjahr – und rund 1700 Betriebe mehr als noch vor 20 Jahren.
Blick in die Zukunft richten
„Wir freuen uns über jeden Betrieb in der Region“, erklärt Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. „Das Handwerk wird für die Klima- und Energiewende dringend benötigt, auch hier vor Ort. Die Zukunftsaussichten für Handwerker sind gut. Auch wenn viele Betriebe gerade zu Jahresbeginn noch weiter mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen haben“, sagt Schnörr. Die Herausforderungen durch hohe Energiekosten, angespannte Lieferketten und nach wie vor fehlende Materialien hätten sich nicht schlagartig mit dem Jahreswechsel geändert. Diese aktuelle Krisenphase zu bewältigen, binde nach wie vor sehr viele Ressourcen. „Aber unsere meist familiengeführten Handwerksbetriebe werfen wirklich alles in die Waagschale, um die Situation zu meistern“, sagt Schnörr .
Minus bei Fliesenlegern
Zu den zulassungspflichtigen Gewerken gehören im Gebiet der Handwerkskammer Heilbronn-Franken 8923 Betriebe. Das bedeutet einen Rückgang von 104 Betrieben. Weniger Betriebe gibt es unter anderem bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern (-34) und den Metallbauern (-25). Voraussetzung für die Selbstständigkeit in den zulassungspflichtigen Berufen ist der Nachweis einer geeigneten Qualifikation, zum Beispiel der Meisterbrief.
Plus bei den Gebäudereinigern
Bei den zulassungsfreien Gewerken gab es einen Zuwachs von 115 Betrieben auf nun 2451 Betriebe. Bei diesen Berufen gab es wie auch schon im Jahr zuvor vor allem Zuwächse bei den Gebäudereinigern und den Fotografen. Die Zahl der Gebäudereiniger erhöhte sich um 49 Betriebe, die der Fotografen um 48. Bei diesen beiden Gewerken ist von einem hohen Anteil an Gründungen im Nebenerwerb auszugehen. Die zulassungsfreien Berufe dürfen ohne besonderen Qualifikationsnachweis ausgeübt werden. Eine Meisterprüfung ist in diesen Berufen sinnvoll und möglich, ist aber keine notwendige Voraussetzung für die Selbstständigkeit.
Plus beim Einbau genormter Baufertigteile
1275 Unternehmen in der Region sind dem handwerksähnlichen Gewerbe zuzuordnen. Das sind 23 Betriebe mehr als 2021. Hier gab es vor allem einen Zuwachs an Betrieben, die genormte Baufertigteile wie Fenster und Türen einbauen (+17). Änderungsschneider gibt es 12 weniger als im Jahr zuvor. Die handwerksähnlichen Gewerbe erfordern ebenfalls keine besondere Qualifikation.
Betriebe 2022 | Betriebe 2021 | Zunahme/Abnahme | |
Zulassungspflichtige Gewerke – Anlage A | 8923 | 9027 | – 104 |
Zulassungsfreie Gewerke – Anlage B1 | 2451 | 2336 | + 115 |
Handwerksähnliches Gewerbe – Anlage B2 | 1275 | 1252 | + 23 |
Betriebe mit Hauptsitz außerhalb des Kammerbezirks sowie Kleinunternehmen | 14 | 14 | 0 |
Betriebe | 12.663 | 12.629 | + 34 |