Brücken bauen für die Zukunft

Egal bei welchem Wetter – Hannes Klenk muss vor die Tür. Er absolviert eine Ausbildung zum Beton- und Stahlbauer bei Leonhard Weiss.

Im Arbeitsleben von Hannes Klenk spielt Beton eine wichtige Rolle. Nur auf dem Fußballplatz rührt der Hobbyfußballer keinen „Beton“ an, um zu mauern. „Ich spiele nicht in der Abwehr, sondern im Sturm“, sagt er lachend. Der Auszubildende aus Blaufelden-Billingsbach absolviert derzeit bei der Bauunternehmung Leonhard Weiss in Satteldorf eine Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer.

Eine Gemeinsamkeit mit seinem Ausbildungsberuf hat das Fußballspielen dann doch: Ob auf dem Rasenplatz oder auf der Baustelle – Hannes Klenk ist bei Wind und Wetter draußen unterwegs, egal ob es schneit, regnet, windet oder heiß ist. Der 19-Jährige ist daran gewöhnt, bei den verschiedensten Wetterbedingungen auf der Baustelle zu arbeiten. „Ein reiner Bürojob wäre nichts für mich. Bei orkanartigen Böen stellen wir aber aus Sicherheitsgründen die Arbeit lieber ein“, bekräftigt er.

Während Hannes Klenk beim Fußballspielen in der Freizeit auf Stollenschuhe und Schienbeinschoner setzt, benötigt er in seinem Beruf eine andere Ausrüstung: Gehörschutz, Schutzbrille, Sicherheitshelm, Warnweste, Arbeitsschuhe und mehr sind im Arbeitsalltag seine ständigen Begleiter. Mit der passenden Arbeitskleidung am Leib und den wichtigsten Sicherheitsregeln für das Arbeiten auf Baustellen im Hinterkopf geht der junge Mann seinem Tagwerk nach, das ihn auch körperlich fordert. „Ein Fitnesscenter brauche ich in meinem Job sicher nicht mehr“, bestätigt Hannes Klenk mit einem Augenzwinkern.

Unterwegs in Deutschland

An seinem Beruf schätzt der junge Betonbauer den Abwechslungsreichtum. „Auf Montage kommt es regelmäßig vor, dass mein Arbeitsort mal wechselt“, sagt er. Nachdem seine Einsatzgruppe beispielsweise mehrere Monate mit dem Rohbau einer Straßenbrücke in der Mannheimer Ecke beschäftigt war, verschlägt es ihn anschließend nach Bayern. Dort soll er ebenfalls den Rohbau einer Autobahnbrücke voranbringen. „Manchmal sanieren wir auch alte Brücken oder alte Gebäude. Schwindelfrei sollte man in unserem Beruf aber schon sein“, erklärt er.

Für Abwechslung im Alltag sorgt der berufsbegleitende Schulunterricht. Im Sommer hat Hannes Klenk an der „Steinbeisschule Stuttgart“ seine Hochschulreife erworben. „Mir ist das Abitur wichtig“, sagt er. Während in der Region andere Betonbauer den theoretischen Part ihrer Ausbildung an der Gewerblichen Schule in Schwäbisch Hall absolvieren, fährt er regelmäßig zum Block­unterricht in die Landeshauptstadt.

Von klein auf mit dabei

Dass Beton ein harter und robuster Bau­stoff ist, der in der gängigsten Form aus Kies, Zement und Wasser besteht, weiß Hannes Klenk nicht erst seit dem Beginn seiner Ausbildung: „Mein Vater ist Maurer und hat einen eigenen Betrieb. Da konnte ich ihm immer mal wieder über die Schulter gucken und manchmal auch ein bisschen mit anpacken.“

Nach der morgendlichen Lagebesprechung mit den Vorarbeitern und dem Polier geht es für Hannes Klenk und sein Einsatzteam in die Vollen. Den Kran steuert er via Funk zielgenau an die gewünschte Stelle. Kleingeräte wie Stichsäge, Flex, Akkuschrauber oder Hammer hält er stets griffbereit. Seinen wichtigsten Werkstoff nimmt Hannes Klenk im Arbeitsalltag aus der Betonmischmaschine.

Mit seiner Berufswahl in einer konjunkturell stets stabilen Branche ist Hannes Klenk glücklich. In Kürze wird er seine Ausbildung abschließen und sein Abitur in der Tasche haben. Seinem Arbeitgeber will er auch in den nächsten Jahren treu bleiben, um weitere Berufserfahrung zu sammeln.

Die nächsten Karriereziele hat er fest im Blick. „Ich kann mich zum Polier weiterqualifizieren und auch ein Bautechnikstudium ist denkbar.“

Andreas Scholz