Corona-App Luca soll Zettelwirtschaft ablösen

Von Links: Erster Landesbeamter Christoph Schauder vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis, die Tauberbischofsheimer Bürgermeisterin Anette Schmidt sowie Unternehmer Daniel Schott möchten gemeinsam die Luca-App zur digitalen Kontaktnachverfolgung voranbringen. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis/Frank Mittnacht

Der Main-Tauber-Kreis wird Modellregion für die Luca-App. Damit sollen im Fall einer Corona-Infektion die Kontakte schnell und digital nachverfolgbar sein.

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis hat zu diesem Zweck einen Kooperationsvertrag mit dem Berliner Startup „culture4life“ geschlossen. Mit im Boot für die Erprobungsphase sind außerdem die Kreisstadt Tauberbischofsheim und das hiesige Möbelhaus Schott. Der Kreis will nun zusammen mit den Partnern die Voraussetzungen schaffen, dass die App sofort einsatzbereit ist, sobald Öffnungsschritte in Corona-Zeiten erlaubt sind. Wenn das System in Tauberbischofsheim funktioniert, soll es anschließend auf den gesamten Landkreis ausgerollt werden, heißt es in einer Mitteilung.

Derzeit befassen sich die zuständigen Experten für Digitalisierung mit dem Projekt, denn: „Gründlichkeit vor Schnelligkeit, gerade weil es eine reibungslos funktionierende Schnittstelle zu unserem Gesundheitsamt geben muss“, sagt Christoph Schauder, Erster Landesbeamter. Die Kreis- und die Stadtverwaltung wollen das System auch, wo es Sinn macht, für ihre Besucherinnen und Besucher anbieten. Luca könne ein wichtiger Baustein zur Eindämmung des Infektionsgeschehens und damit zum Schutz der Bevölkerung sowie für vorsichtige Öffnungsschritte im Rahmen der Pandemie sein, meint Schauder. „Für Betreiber wie zum Beispiel in der Gastronomie, dem Einzelhandel und der Veranstaltungsbranche kann die App die bisherige Zettelwirtschaft bei der Dokumentation von Kontakten ablösen. Die Gesundheitsämter werden Kontakte schneller und besser nachverfolgen können“, bekräftigt er. Die Vereinbarung mit „culture4life“ sei ein starkes Zeichen, dass innovative Modellprojekte auch im Ländlichen Raum und nicht nur in den Ballungszentren möglich sind.

Die App biete großes Potenzial, um allmähliche Öffnungen in Handel, Kultur und Gastronomie zu begleiten, meint auch Anette Schmidt, Bürgermeisterin der Kreisstadt Tauberbischofsheim. Deshalb engagiere sich die Kreisstadt als Testpartner der Kreisverwaltung, ebenso wie sich auch das Möbelhaus Schott als einer der wichtigsten Einzelhandelsbetriebe vor Ort einbringe. Geschäftsführer Daniel Schott hatte bereits frühzeitig für die „Luca-App“ geworben. „Wir sind überzeugt, dass es schlüssige Hygienekonzepte und damit auch Öffnungsperspektiven für uns Händler gibt“, sagt Schott.

Wie Schauder, Schmidt und Schott gemeinsam erklären, sollen nun alle Voraussetzungen geschaffen werden, damit luca sofort eingesetzt werden kann, wenn Öffnungen im Landkreis wieder rechtlich zulässig sind. „Wenn das System in Tauberbischofsheim funktioniert, soll es anschließend auf den gesamten Landkreis ausgerollt werden“, kündigt Schauder an. Während der Erprobungsphase der Luca-App unterstützt „culture4life“ das Gesundheitsamt und die Betreiber bei der technischen Umsetzung, heißt es in der Mitteilung. Später soll dann die geplante Landeslizenz für alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg zur Verfügung stehen.