Feuer und Flamme für Wasser

Philemon Weinbeer hat seinen Traumjob als Fachkraft für Wasserversorgungstechnik gefunden. Foto: Andreas Scholz

Feuer, Wasser, Erde und Luft sind die Basis der Vier-Elemente-Lehre. Für Philemon Weinbeer aus Kirchberg an der Jagst ist Wasser das wichtigste Element.

Während Philemon Weinbeers Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik beim Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) in Crailsheim dreht sich alles um das lebensnotwendige Nass. „Wir beliefern Kommunen in der Region mit sauberem Trinkwasser“, erklärt der 24-jährige. Die öffentliche Wasserversorgung in kommunaler Verantwortung ist dem Zweckverband ein wichtiges Anliegen: Er versorgt rund 100 Städte und Gemeinden im Nordosten von Baden-Württemberg, in denen ungefähr 600 000 Menschen leben, mit Trinkwasser. „Wir versuchen, gute Trinkwasserqualität zu günstigen Preisen anzubieten. Das können wir nur durch einen nachhaltigen Schutz der kostbaren Wasserressourcen und ein leistungsfähiges Netz erreichen“, betont Philemon.

Während seiner Ausbildung hat sich sein Blick auf den Wasserverbrauch in der heutigen Konsumgesellschaft stark verändert. „Wasser ist kostbar. Und es ist nicht für alle Menschen auf der Erde selbstverständlich, dass es zum Trinken oder zum Waschen jederzeit verfügbar ist.“

Auf seinen Ausbildungsberuf und die NOW ist Philemon Weinbeer, der bereits eine abgeschlossene Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer hat, durch eine Stellenanzeige in der Zeitung aufmerksam geworden: „Ich wollte mich beruflich umorientieren und habe das bisher keine Minute bereut.“ Nach einem mehrmonatigen Praktikum bei der NOW war ihm klar, dass die Wasserversorgungsbranche ihm die passende Perspektive für den Berufswechsel bietet. „Das Aufgabengebiet ist abwechslungsreich und die Einsatzorte wechseln regelmäßig. Ich mag es nicht, fünf Tage in der Woche am Computer in einem Büro zu sitzen.“

Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik. Den praktischen Teil absolviert Philemon Weinbeer bei der NOW in Crailsheim. Den theoretischen Part verbringt er an der Kerschensteinerschule in Stuttgart-Feuerbach. „In der Berufsschule gibt es ein Labor, in dem wir die chemische Wasserqualität und Stoffkonzentration untersuchen“, erzählt Philemon. „Wir prüfen den pH-Wert und die Leitfähigkeit, die den Härtegrad des Wasser bestimmt.“

Sichere Übernahme

In seinem beruflichen Alltag bei der NOW sieht Philemon Weinbeer unter anderem in den Hochbehältern regelmäßig nach dem Rechten. Diese sind über das gesamte Verbandsgebiet verteilt: „Die Behälter wurden an einem geographisch hoch gelegenen Punkt gebaut und haben ein großes Fassungsvermögen,“ erklärt er. „Der Hochbehälter im Hasenbühl bei Schwäbisch Hall-Hessental hat beispielsweise ein Fassungsvermögen von 20 000 Kubiklitern“. Die Trinkwasserkammern dieser Hochbehälter müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, mindestens einmal pro Jahr.

Die Sicherheitsbestimmungen hält Philemon Weinbeer beim Besuch der technischen Wasseraufbereitungsanlagen stets ein. Wichtige Arbeitsgeräte in seinem Beruf sind neben Schieber- und Hydrantenschlüssel, Reinigungsmittel und -zubehör auch ein Flexgerät. Seinen abwechslungsreichen Beruf kann er jungen Menschen mit technischem Verständnis bedenkenlos weiterempfehlen. „Es ist auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Wasserknappheit ein wichtiger Aufgabenbereich,“ betont er.

Im Mai 2021 wird Philemon Weinbeer seine Ausbildung abschließen. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass er danach von der NOW übernommen wird.

Autor: Andreas Scholz