Der Neckar-Odenwald-Kreis grenzt direkt an die Region Heilbronn-Franken an. Ein Grund für uns, einen Blick in unseren Nachbar-Landkreis zu werfen und diesen genauer vorzustellen.
Wer eine gute Nachbarschaft hat, der kann sich glücklich schätzen. Das gilt im Privaten, aber auch im lokalen und regionalen Bereich, ja sogar auf nationaler Ebene. Wir in Heilbronn-Franken können über unsere Nachbarschaft nicht gerade klagen. Immer wieder gibt es Berührungspunkte. Ein reger Austausch unter den Kommunen, aber auch den Unternehmen findet statt. Nicht zuletzt deshalb möchten wir den Blick über den Tellerrand hinauswerfen und die angrenzenden Regionen etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Dieses Mal soll der Neckar-Odenwald-Kreis im Fokus stehen, der sich regelrecht an den Main-Tauber-Kreis und den Landkreis Heilbronn anschmiegt. Der Neckar-Odenwald-Kreis in seiner heutigen Form ist – wie
Heilbronn-Franken auch – ein Ergebnis der Kreisreform von 1973. Aus zwei ehemaligen Landkreisen wurde einer. Es galt, das zunächst künstliche Gebilde mit Leben zu füllen. Diese Herausforderung ist geglückt. Heute leben in den 27 Städten und Gemeinden über 142.000 Menschen.
Flächenmäßig liegt der Neckar-Odenwald-Kreis an elfter Stelle unter den Landkreisen in Baden-Württemberg. Im Regierungsbezirk Karlsruhe ist er sogar der größte.
Mosbach, nur zirka 34 Kilometer von Heilbronn entfernt, ist mit seinen rund 23.000 Einwohnern die größte Stadt, Zwingenberg am Neckar mit rund 700 Bürgern die kleinste Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis. Der Landstrich besticht vor allem durch sein landschaftliches Idyll. Das wissen auch Besucher zu schätzen. Der Tourismus spielt hier eine zentrale Rolle und ist ein wichtiges Standbein der Wirtschaft. Seit 1998 gibt es, dieses Standbein unterstützend und fördernd, die Touristikgemeinschaft Odenwald, in der alle Gemeinden des Landkreises Mitglied sind. Publikumsmagneten sind die jährlich im August stattfindenden Schlossfestspiele Zwingenberg, bei denen stets „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber aufgeführt wird, sowie die Neckar-Odenwald-Tage, die den Kreis mit verschiedenen Veranstaltungen präsentieren. Für Rad- und Wanderfreunde gibt es den „NeO-Bus“, der die Gäste samstags und sonntags und an Feiertagen seit 2011 zwischen Eberbach, Waldbrunn und Mudau bis ins bayrische Amorbach befördert. Kombiniert mit dem „NaTourBus“ kann man zahlreiche weitere Radwege wie den Drei-Länder-Radweg, den Neckartal-Radweg oder den Main-Radweg erreichen. Doch auch wirtschaftlich steht der Landkreis gut da. Insgesamt rund 40.000 Arbeitsplätze werden geboten. Ein Standort der Dualen Hochschule Baden-Württemberg hat in Mosbach ihren Sitz. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen läuft gut – auch mit denen aus Heilbronn-Franken.
Wirtschaftliche Bedeutung haben auch die großen Arbeitgeber des Landkreises. Diese sind: die Bundeswehr, die Johannes-Diakonie Mosbach, das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis und das Braun-Werk in Walldürn, das zum Procter & Gamble Konzern gehört.
Auch die mittelständischen Unternehmen sind unverzichtbarer Bestand des Landkreises. Oft sind sie in ihrem Bereich Weltmarktführer und spielen vor allem im Hintergrund eine entscheidende Rolle.
Lydia-Kathrin Hilpert