Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Niederstetten vorgestellt

Landwirt Martin Ott (3. v. l.) berichtet von seinen Erfahrungen beim Bau seiner Freiflächen-Photovoltaik-Anlage. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis/Nadine Hofmann

Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH, das Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken und das Solarcluster Baden-Württemberg haben den Teilnehmern der Online-Informationsveranstaltung „Best-Practice Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen“ nun die Besichtigung einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage angeboten. Pandemiebedingt war dies im April nicht wie geplant möglich.

Vor Kurzem haben sich interessierte Bürger mit den Verantwortlichen der Energieagentur Main-Tauber-Kreis und des Photovoltaik-Netzwerks Heilbronn-Franken getroffen. Gemeinsam haben sie die Freiflächen-Photovoltaik-Anlage von Landwirt Martin Ott in Niederstetten-Wildentierbach besichtigt. Anwesend war auch Landwirt Gerhard Kümmerer, der seine Anlage in der Online-Veranstaltung im April präsentiert hatte.

Martin Ott berichtete, wie seine Anlage entstanden ist und welche Hürden es gab. Von ersten Überlegungen im Jahr 2014, über den Austausch mit Gerhard Kümmerer, die verschiedensten Genehmigungsschritte sowie die Erstellung eines Bebauungsplanes, mit der Einwilligung umliegender Parteien, bis hin zum Baubeginn dauerte es bis Oktober 2019. In Betrieb nehmen konnte Ott seine Anlage im April 2020.

Kein Blendeffekt

Trotz vieler Genehmigungsverfahren und Hürden ermutigt er alle Landwirte und Interessierten, die Sache in die Hand zu nehmen und umzusetzen. „Auch wenn ich gefühlt oft zwei Schritte zurück und im Anschluss nur einen Schritt nach vorn gegangen bin, da sich Entscheidungen verzögert haben, bin ich froh, dass ich meine Anlage umsetzen konnte und diese ohne Probleme läuft“, sagte Ott. Das Spezielle an seiner Anlage: Die Module haben kleine Pyramiden auf der Oberfläche, sodass das Licht gebrochen wird und keinen Blendeffekt gen Himmel erwirkt. Das war aufgrund des Verkehrslandeplatzes in Niederstetten notwendig.

Die Biodiversität ist auf dem Areal ebenfalls gegeben. Hier wachsen und gedeihen Gräser, Blumen und Kräuter. Somit fühlen sich auch Mäuse, Echsen oder Bodenbrüter wohl. Die Wiese wird erst gemäht, wenn die Gräser für Verschattung auf den Modulen sorgen, erläuterte Ott weiter. Damit kein Rasenschnitt mit dem Mäher erfolgen muss, will er Schafe in seiner PV-Anlage weiden zu lassen. Damit auch Hasen oder Füchse kreuzen können, besteht die Pflicht, zwischen Zaun und Boden etwa 25 Zentimeter auszusparen.

Besichtigung am 16. September

Geschäftsführer Jürgen Mühler von der Energieagentur Main-Tauber-Kreis bedankte sich im Namen aller Partner bei den Interessierten und den beiden Landwirten für die ausführlichen Erläuterungen und die Besichtigung der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage.

Als nächste Veranstaltung zum Thema Freiflächen-Photovoltaik bietet die Energieagentur Main-Tauber-Kreis am Donnerstag, 16. September, die Besichtigung einer Anlage in Lauda-Königshofen (Heckfeld) an. Dort werden der Betreiber, ein Projektierer sowie ein Energie-Landwirt über ihre Erfahrungen berichten. Anmeldungen nimmt die Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH entgegen über: Nadine Hofmann, Telefon 09341/82-5827, E-Mail: nadine.hofmann@main-tauber-kreis.de. Online-Anmeldungen sind möglich unter www.ea-main-tauber-kreis.de.