Gesichtsschutz aus dem 3D-Drucker

Für die Initiative von Jonathan Günz vom Maker Space der experimenta Heilbronn wird im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Heilbronn-Franken (BTZ) mit 3D-Druckern ein mehrfach verwendbarer Spuckschutz hergestellt. Diese sogenannten Face Shields sollen dem medizinischen Personal des SLK-Klinikums sowie Notärzten und Pflegepersonal im Kampf gegen das Coronavirus bereitgestellt werden.

Gedruckt wird derzeit in allen verfügbaren Farben mit dem Material PLA – Polyactid, welches als sogenannter „Bio-Kunststoff“ gilt. Auch die Farbe Pink der 3D-BUGA-Zwerge aus dem letzten Jahr wird verwendet. Johannes Richter, Leiter des BTZ, der über Youtube und die Webseite der experimenta auf die Initiative von Jonathan Günz aufmerksam geworden ist: „Wer hätte gedacht, dass wir ein paar Monate später Face Shields mit dieser Farbe drucken.“

Auf die Frage, wie viel Zeit der Druck der Face Shields benötigt, erklärt Richter: „Der 3D-Druck dauert je nach Auflösung und Drucker circa zwei Stunden. Ergebnis ist ein mehrfach verwendbares Face Shield. Dazu benötigen wir noch mehr Mitstreiter, die diesen erforderlichen Schutz für den medizinischen Bereich anfertigen und liefern können.“ Das Bildungszentrum in den Böllinger Höfen setzt dafür zwei unterschiedliche 3D-Drucker ein, den Ultimaker 3 sowie den Ultimaker S5. „Sind die 3D-Drucker einmal gestartet, laufen sie nebenher. Die eingebaute Webcam signalisiert das Druckende. Wir kommen so auf circa vier bis sechs Shields pro Tag“, informiert Richter.

Online-Coaching für interessierte Lehrlinge

Die Anfertigung ist in ein Online-Coaching eingebunden. Dabei steht das BTZ bei der Umsetzung unterstützend zur Seite. Der Leiter des BTZ konkretisiert, dass die verwendeten 3D-Drucker für die Ausbildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurden. Mit der Schließung des BTZ, aufgrund der Corona-Pandemie, musste auf das Video-Coaching mit Hilfe von Microsoft Teams und Skype ausgewichen werden. Weiter erklärt Richter: „Mit Hilfe der sinnvollen Anwendung dieser Technologie wollen wir technisch und inhaltlich interessierte Lehrlinge und Weiterbildungswillige über das Internet motivieren und unterstützen.“ Das könne zwar die Praxis in den Ausbildungsstätten nicht ersetzen, helfe aber in dieser besonderen Situation mit einem dringend benötigten und gemeinnützigen Ergebnis.

Weiterverteilung an medizinisches Personal

Nach der Herstellung werden die Face Shields im Maker Space der experimenta abgegeben. Hier kümmert man sich dann um die Weiterverteilung an das medizinische Personal.