IHK befürchtet Nachteile wegen Atomausstieg

Wird am 15. April abgeschaltet: Das Kernkraftwerk Neckarwestheim II. Foto: Adobe Stock/Henry Schmitt

Die Abschaltung des Kernkraftwerks Neckarwestheim II betrachtet die IHK Heilbronn-Franken mit Sorge. Der Atomausstieg dürfe nicht zu Nachteilen für die regionale Wirtschaft führen.

Im Zusammenhang mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland am 15. April warnt Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK-Heilbronn-Franken, vor erneuten Belastungen der regionalen Unternehmen durch steigende Energiekosten. Deutschland sei das einzige Industrieland, das sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohle aussteige. „Wenn Neckarwestheim II am Samstag endgültig vom Netz geht und damit das Angebot an verfügbarer Energie insgesamt eingeschränkt wird, darf das nicht dazu führen, dass die Wirtschaft den Atomausstieg erneut mit höheren Energiekosten bezahlt. Die Gaspreise sinken zwar wieder, aber Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Den Unternehmen machen die nach wie vor hohen Energiekosten zu schaffen und belasten deren Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Elke Döring.

Darüber hinaus betrachten auch Kirsten Hirschmann, Präsidentin der IHK Heilbronn-Franken, sowie Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Versorgungssicherheit in Deutschland nach dem Atomausstieg mit Sorge: „Trotz der Beteuerungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, die Verfügbarkeit von Energie sei langfristig gewährleistet, treibt viele Betriebe die Furcht vor Einschränkungen bei der Energieversorgung um.“ Kirsten Hirschmann appelliert daher an die Politik, alle verfügbaren Energieträger zu nutzen und das Angebot möglichst breit aufzustellen, damit die Energieversorgung und die Preisentwicklung nicht zu Standortnachteilen führen. Dafür sei es aus ihrer Sicht sinnvoll, Neckarwestheim II sowie die zwei weiteren verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland als Reserveoption zu erhalten.

red.