IHK-Konjunkturbericht macht wenig Hoffnung auf rasche Besserung

Konjunkturbericht
Die Unternehmen zeigen sich im aktuellen IHK-Konjunkturbericht wenig optimistisch. Foto: AdobeStock/m.mphoto

Der aktuelle IHK-Konjunkturbericht für das 4. Quartal 2023 spiegelt die derzeitige wirtschaftliche Schwächephase wider, die sich auch mit Beginn des neuen Jahres im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken fortsetzt. Neben geringen Impulsen der Weltwirtschaft, geopolitischen Krisen und hohen Zinsen bremsen die unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die regionale Wirtschaft.

Zum dritten Mal in Folge fällt die Lageeinschätzung der Unternehmen im 4. Quartal 2023 ungünstiger als in den Vormonaten aus. Auch mit Blick auf die weiteren Geschäftsentwicklung bleiben die Sorgen der Betriebe groß. So bleiben die Geschäftserwartungen trotz einer leichten Erholung von deutlicher Skepsis geprägt. Das macht die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage deutlich, an der sich 403 Betriebe aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt rund 95.600 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.

Kein gutes Stimmungsbild

In allen Branchen bis auf den Großhandel hat sich das Stimmungsbild demnach verschlechtert. Am günstigsten schätzt der Dienstleistungssektor seine Geschäftslage ein. Bei der Industrie hat sich die Beurteilung der Lage zum vierten Mal in Folge verschlechtert und der Einzelhandel sieht die Konsumneigung auf einem Tiefpunkt. Das Baugewerbe beurteilt seine wirtschaftliche Situation so ungünstig wie zuletzt Anfang 2006.

Warten auf konjunkturellen Schwung

Auch zu Beginn des neuen Jahres 2014 ist bei den Unternehmen im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken kein konjunktureller Schwung zu erkennen: Die regionalen Betriebe beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage das dritte Mal in Folge per saldo ungünstiger als im Vorquartal. Ein Viertel (Vorquartal 29 Prozent) der Unternehmen bezeichnet seine derzeitige Lage als gut, 58 Prozent (Vorquartal 57 Prozent) als zufriedenstellend. 17 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) zeigen sich mit dem Geschäftsverlauf jedoch unzufrieden. Das ist der niedrigste Saldowert der Lageurteile seit Herbst 2020. Die positiven Stimmen überwiegen nur noch leicht. Die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate schätzen die Unternehmen trotz einer geringen Erholung weiter überwiegend skeptisch ein. Allerdings gehen 16 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Betriebe gehen von einer besseren zukünftigen Entwicklung aus, während 29 Prozent (Vorquartal 32 Prozent) eine Verschlechterung des Geschäftsverlaufs erwarten.

Wirtschaftspolitik als Geschäftsrisiko

Wie der Konjunkturbericht zeigt, sehen die Unternehmen das größte Geschäftsrisiko noch immer im Fachkräftemangel mit 61 Prozent (Vorquartal 68 Prozent), gefolgt von der schwachen Inlandsnachfrage mit 57 Prozent, den Arbeitskosten mit 55 Prozent und den hohen Energiepreisen mit 54 Prozent. Weiter gestiegen ist das Risiko wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Das beklagt derzeit mehr als jeder dritte Betrieb (34 Prozent, Vorquartal 30 Prozent). Einen Anstieg verzeichnet auch das Risiko geopolitische Spannungen (33 Prozent).

Höhere Einstellungsbereitschaft

Trotz der anhaltenden konjunkturellen Schwäche fällt die Einstellungsbereitschaft per saldo etwas weniger ungünstig als im Vorquartal aus. 15 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Unternehmen planen mit einem Beschäftigungsaufbau. Ein Fünftel (Vorquartal 21 Prozent) will Stellen reduzieren.

Rahmenbedingungen müssen sich verbessern

Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt, dass die regionale Wirtschaft zu Jahresbeginn 2024 auf der Stelle tritt. Die wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben groß. Zugleich wächst der Frust in den Betrieben. Damit sich die Konjunktur erholen kann, brauchen die Unternehmen dringend verlässliche und bessere Rahmenbedingungen in allen Wirtschaftsbereichen. Nicht nur bei der Energieversorgung und beim Thema Bürokratie, sondern auch bei der Fachkräftesicherung und der Infrastruktur. Eine verlässliche und möglichst bürokratiearme Politik könnte wesentlich dazu beitragen, Investitionen wieder attraktiv zu machen, heißt es abschließend im IHK-Konjunkturbericht.

red