Die Fertigung ist mit großem Abstand der wichtigste Einsatzbereich für Künstliche Intelligenz in produzierenden Unternehmen. Das geht aus einer KI-Studie des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft hervor.
Erste Ergebnisse seiner KI-Studie hat das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Ifaa) kürzlich vorgestellt. Der wichtigste Einsatzbereich von KI-Technologie in produzierenden Unternehmen ist demnach die Fertigung. Sie ist für 56 Prozent der Befragten der Schwerpunkt für bereits durchgeführte oder geplante Einführungen von KI. Andere Bereiche folgen mit deutlichem Abstand: Logistik und Lager (34 Prozent), Beschaffung (23 Prozent), Forschung, Personalwirtschaft und Vertrieb (jeweils 17 Prozent).
36 Prozent der Befragten nutzen bereits KI im Unternehmen, weitere 37 Prozent planen dies. Laut der Studie haben Unternehmen, die bereits KI nutzen, zwei bis fünf Anwendungen im Einsatz. Für die Einführung benötigten die meisten Unternehmen drei bis 12 Monate.
13 Prozent der Befragten arbeiten mit KI-Standardlösungen ohne Individualisierung. Standardlösungen werden zudem sowohl vom Hersteller (34 Prozent) als auch vom Unternehmen selbst individualisiert (28 Prozent). Individuallösungen werden überwiegend von Dienstleistern entwickelt (21 Prozent), nur 4 Prozent der Befragten leisten dies selbst im Unternehmen.
Die Schwerpunkte bilden KI-Technologien zur multidimensionalen Mustererkennung, beispielsweise für Prozessüberwachung und Qualitätskontrolle (38 Prozent), zur Aktionsplanung und Optimierung (37 Prozent), Bild- und Tonverarbeitung (37 Prozent), Text- und Sprachverarbeitung (36 Prozent), Wissensrepräsentation (27 Prozent). Technologien zur Emotionsanalyse und Absichtserkennung von Menschen haben untergeordnete Bedeutung (6 Prozent).
Große Unternehmen sind Vorreiter bei KI
Größere Unternehmen nutzen beziehungsweise planen KI im Vergleich zu kleinen und mittleren Unternehmen verstärkt. 50 Prozent der Studienteilnehmenden aus Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten geben an, dass in ihrem Unternehmen bereits KI eingesetzt wird, Weitere 38 Prozent dieser Teilstichprobe bestätigen die Planung des KI-Einsatzes. Im Vergleich hierzu geben 65 Prozent der Studienteilnehmenden, die in Kleinstunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten arbeiten, an, dass KI weder eingesetzt noch ihr Einsatz geplant ist.
Laut Ifaa umfasst die Stichprobe 459 Studienteilnehmende aus allen Branchen und Funktionsbereichen des produzierenden Gewerbes, wobei hierbei die Metall- und Elektroindustrie einen Anteil von 59 Prozent einnimmt und der Tätigkeitsbereich der Fertigung mit 27 Prozent am häufigsten genannt wurde. 46 Prozent der Teilnehmenden entstammen kleinen und mittleren Unternehmen, 26 Prozent wiederum aus Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten. Mit 44 Prozent gab beinahe die Hälfte der Befragten an, keine Führungsverantwortung innezuhaben.
Sämtliche Ergebnisse der KI-Studie des Ifaa sollen in einer im Oktober erscheinenden Broschüre veröffentlicht werden.
red.