Kloster Bronnbach erhält europäisches Kulturerbe-Siegel

Gemeinsam mit 16 weiteren zisterziensischen Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern ist dem Kloster Bronnbach am 17. April in Antwerpen offiziell das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen worden.  

Blick auf das Kloster Bronnbach aus der Vogelperspektive: Die ehemalige Zisterzienserabtei erhält die Auszeichnung „Europäisches Kulturerbe-Siegel“. Foto: Karin Ludwig

Das Europäischen Kulturerbe-Siegel (European Heritage Label) ist eine staatliche Auszeichnung für Kulturdenkmale, Kulturlandschaften oder Gedenkstätten, die auf europäischer Ebene als bedeutend erachtet werden. Sie wurde 2006 aus einer zwischenstaatlichen Initiative europäischer Staaten in Leben gerufen und 2011 in eine EU-Initiative mit aktualisierten Kriterien umgewandelt.

„Die Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels ist der verdiente Lohn, den der Main-Tauber-Kreis für die Erhaltung der zisterziensisch geprägten Klosterliegenschaft bekommt“, sagt Landrat Christoph Schauder und ergänzt: „Für die touristische Vermarktung ist das Siegel von höchstem Wert. Mein Dank geht an den Landkreis Bamberg, der bei der Projektsteuerung die Federführung übernommen hat.“

Kulturerbe-Siegel ist ein wichtiges, positives Signal

„Die Verleihung des Siegels an Cisterscapes ist auch ein wichtiges positives Signal für die europäische Tradition partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Unser Ziel ist es, gemeinsam unsere Zisterzienserlandschaften für eine nachhaltige europäische Zukunft zu entwickeln“, betont Landrat Schauder unisono mit Landrat Johann Kalb aus Bamberg.

Die Europäische Union wählt alle zwei Jahre europäische Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten und Gedenkstätten für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Alle Siegelstätten leisten einen wichtigen Beitrag zur europäischen Geschichte und Identität.

Spuren des Zisterzienserordens bis heute in ganz Europa

Bereits seit 2019 setzen Cisterscapes connecting Europe länderübergreifende Maßnahmen um, welche die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen erfahrbar machen. Seit seiner Gründung im Jahr 1098 steht der Zisterzienserorden für einen effizient agierenden Verbund, der sich in ganz Europa verbreitete. Noch heute sind dessen Spuren in den Landschaften zu finden. Cisterscapes belebt dieses erfolgreiche Netzwerk neu. So verbindet der 6400 Kilometer lange Fernwanderweg „Weg der Zisterzienser“ alle Klöster der Stätte in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen und Slowenien miteinander. Dieser Wanderweg war auch Teil der Projektarbeit.

„Die Verleihung des Kulturerbe-Siegel ist allerdings nur ein Meilenstein in dem langfristig angelegten Projekt. So werden für das Kloster Bronnbach nun beispielsweise Flyer und Gästeführungs-App in drei Sprachen angeboten: in Deutsch, Englisch und Französisch. Das Führungsangebot in Fremdsprachen wird aktuell ausgebaut. Noch in diesem Jahr ist die Installation eines Landschaftsmodelles im Abt-Wigand-Salon geplant“, ergänzt Frank Mittnacht, Amtsleiter für Kultur und Tourismus im Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Anhand dieses Modells können sich die Besucher einen Überblick über die zisterziensisch geprägte Landschaft machen. Mittels eingearbeiteter QR-Codes können weiterführende Informationen per Smartphone abgerufen werden. Zur Finanzierung wurde ein Leader-Antrag gestellt.

Weitere Zisterzienserklöster des Cisterscape-Projekts

Zum Cisterscapes-Projekt gehören beispielsweise Klöster wie Ebrach, Altenberg, Maulbronn und Waldsassen. Weiterführende Informationen des Projektes gibt es unter www.cisterscapes.eu.

Die Europäische Kommission bestätigt mit dem Siegel die bedeutende Rolle der Zisterzienser für die Genese Europas und erkennt im modernen Cisterscapes-Netzwerk eine Initiative mit zukunftsweisendem Potential. Durch die Auszeichnung erfahren die ländlich geprägten Räume des Cisterscapes-Netzwerkes eine außergewöhnliche internationale Anerkennung als Kulturstätten.

red