Körper, Geist und Seele

Lange waren Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren gesellschaftlich nicht gerade anerkannt. Dieses Bild hat sich gewandelt: Inzwischen weiß man, wie wichtig Erholung für Körper, Geist und Seele ist.

Die medizinische Rehabilitation setzt da an, wo Selbstbestimmung und Autonomie des Menschen verloren gegangen oder gefährdet sind. Das kann durch Krankheit, Unfall oder seelische Störung hervorgerufen werden. Ziel aller Maßnahmen ist, dass die Gesundheit, Arbeitskraft und das soziale Leben der Patienten soweit möglich wiederhergestellt werden. Ein großes Maß an Eigenaktivität soll helfen, das Leben – auch mit einer Krankheit – möglichst frei gestalten zu können. Besonders erfolgreich ist eine Rehabilitation, wenn sich Patienten als Teil des Behandlungsteams begreifen. Nur wer sich aktiv mit seiner Krankheit auseinandersetzt, wird aus einem Rehabilitationsaufenthalt nachhaltigen Nutzen ziehen.

Für die medizinische Rehabilitation gibt es keine Altersgrenze. Bei der Wahl der Reha-Einrichtung arbeiten Arzt und Versicherungen eng zusammen. Ziel ist es, ein individuell angemessenes Vorsorge- oder Reha-Angebot zu finden, das zu den Bedürfnissen der Patienten passt. Die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme richtet sich nach dem Gesundheitszustand des Patienten und wird in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt der Reha-Einrichtung festgelegt.

Rehabilitationen können stationär und ambulant durchgeführt werden. Reha vor Ort, Schlafen zu Hause – ist die gleichwertige Alternative zu einer stationären Maßnahme. Der Patient bleibt daheim bei Familie und Freunden und ist nur zur Therapie vier bis sechs Stunden pro Tag in der Einrichtung. Eine ambulante Reha kann so auch an drei Tagen in der Woche mit jeweils einem Ruhetag durchgeführt werden. Dadurch kann der Patient prüfen, wie er in seinem eigenen Haushalt zu Recht kommt und bei Bedarf Probleme mit seinem Arzt oder Therapeuten besprechen.

Die Rehabilitationseinrichtungen sind ein großer wirtschaftlicher Faktor in der Region. Damit sind zahlreiche Arbeitsplätze in unterschiedlichsten Berufsbildern verbunden. Heilbronn-Franken bietet ein umfassendes Rehabilitationsangebot in drei großen Kurorten. Sowohl in Bad Wimpfen, als auch in Bad Rappenau und Bad Mergentheim werden Therapien qualitativ hochwertig und nach neuesten Erkenntnissen erbracht. Schwerpunkt in Bad Wimpfen sind die Bereiche Kardiologie, Orthopädie, Neurologie und Verletzungsfolgen sowie die ambulante Reha. Die Neckarstadt Bad Wimpfen liegt zirka 15 Kilometer von Heilbronn. Die historische Altstadt mit dem Blauen Turm, den Fachwerkhäusern, den Kirchen und Klöstern prägt Bad Wimpfen genauso wie das moderne Soleheilbad mit seinem Gesundheits- und vielfältigen Kulturprogramm. Das SRH Gesundheitszentrum, mit seinen interdisziplinär zusammenarbeitenden drei Kliniken, befindet sich unter einem Dach und ist durch beheizte Wandelgänge verbunden mit dem Solebad, einem Hotel und dem Kursaal, dem größten Veranstaltungssaal der Stadt. Nur wenige Kilometer entfernt ist Bad Rappenau. Starksole mit einer Salzkonzentration von bis zu 27 Prozent ist das natürliche Heilmittel, mit dem in den örtlichen Kur- und Reha-Einrichtungen Hauterkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Allergien und Stimm-, Sprach- und Sprechstörungen ambulant und stationär behandelt werden. Aber auch orthopädische, onkologische, geriatrische und psychosomatische Indikationen werden hier behandelt. Bad Mergentheim bietet qualitativ hochwertige Reha und eine Fülle von Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten. Schwerpunkte in der Indikation sind orthopädische, kardiologische, gastroenterologische, onkologische und geriatrische Maßnahmen.

René Schilling

Zur Person:
Dr. René Schilling ist Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Politik bei der AOK Heilbronn-Franken.