„KI muss mir widersprüchliche Informationen anzeigen“

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Mit Aleph Alpha will Jonas Andrulis Transparenz und Kontrolle in den Bereich KI bringen. Foto: Teresa Zwirner

Seit dem Start von ChatGPT ist KI ist in aller Munde. Doch eine Monopolstellung ist gefährlich. Jonas Andrulis möchte mit Aleph Alpha KI nach Deutschland holen – und mehr Transparenz und Kontrolle schaffen. Wieso das wichtig ist, erklärt er beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall.

Wenn man ein Gedicht für die Oma zum Geburtstag schreiben wolle, sei ChatGPT ungeschlagen. Wenn man eine Absagemail an einen Bewerber verfassen wolle, ebenfalls. Doch wenn es um Transparenz und Kontrolle und um wichtige Daten ginge, sollten Unternehmen genauer hinschauen, sagt Jonas Andrulis, CEO von Aleph Alpha. Er möchte mit seinem KI-Unternehmen Unabhängigkeit von US-amerikanischen Firmen erlangen und europäische Datenschutzbestimmungen einhalten.

KI braucht Transparenz und Kontrolle

Dabei schaut er sich vor allem die komplexen und kritischen Themen an, bei denen es oft gar nicht eine einzelne, richtige Antwort gibt und welche die Verantwortung des Menschen fordern. Was für ihn hierfür wichtig ist? Souveränität, Vertrauen, Kontrolle. Etwas, das bei ChatGPT teilweise fehlt. Bei ChatGPT wisse beispielsweise keiner, was methodisch genau passiere, welche Regeln dahinterstecken und ob irgendwas gecached werde. Und genau diese Transparenz und Kontrolle will Jonas Andrulis mit Aleph Alpha schaffen.

„Die KI muss genau anzeigen, woher bestimmte Teile der Antwort, des Bildes oder des Codes kommen, woher diese Daten gezogen werden, und sie muss mir sogar anzeigen, wo es widersprüchliche Informationen gibt. Nur so kann ich als Mensch Verantwortung übernehmen und das Für und Wider abwägen. Denn wenn wir Verantwortung übernehmen wollen, wenn wir selbst die Hand ans Lenkrad bekommen wollen, brauchen wir Souveränität, Handlungsfähigkeit und müssen verstehen, was da eigentlich passiert“, erklärt Jonas Andrulis.

Teresa Zwirner