Länderübergreifende Kooperation bei Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz
Wollen länderübergreifend die Zusammenarbeit bei Künstlicher Intelligenz verstärken (v.l.): Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Moritz Gräter, CEO des Ipai, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessens Digitalministerin, und Dr. Michael Rammensee, Geschäftsführer der AI Quality & Testing Hub GmbH. Foto: Ipai/Nico Kurth

Der Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) aus Baden-Württemberg und der AI Quality & Testing Hub (AIQ) aus Hessen planen eine intensivere Zusammenarbeit, um der Wirtschaft einen besseren Zugang zu Künstlicher Intelligenz zu ermöglichen.

Die gemeinsame Gesellschaft des Landes Hessen und des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., der AIQ, und der Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) wollen künftig zusammenarbeiten, um der Wirtschaft den Zugang zu den jeweiligen Netzwerken und Angeboten zu ermöglichen sowie das Vertrauen in KI-Anwendungen zu stärken. Zudem wollen AIQ und Ipai den Austausch zu relevanten Themen und Aktivitäten rund um die Künstliche Intelligenz (KI) fördern. Wie der Ipai mitteilt, wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die Unterzeichnung erfolgte durch Moritz Gräter, CEO des Ipai, und Dr. Michael Rammensee, Geschäftsführer der AI Quality & Testing Hub GmbH, und fand im Beisein von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, sowie Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessens Digitalministerin, im Innovation Park Artificial Intelligence in Heilbronn statt.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, begrüßt diesen Schritt: „Partnerschaften über Bundeslandgrenzen hinweg zu schließen, ist ein wichtiger Baustein innerhalb der Aktivitäten des Ipai als europäisches KI-Wertschöpfungszentrum mit internationaler Strahlkraft. Die Zusammenarbeit dieser KI-Leuchtturmvorhaben in Hessen und Baden-Württemberg ermöglicht die Nutzung von Synergien und leistet wichtige Beiträge, um den KI-Standort Deutschland als solchen zu stärken. Im globalen Innovationswettbewerb zahlen ‚KI made in BW‘ und ‚KI made in Hessen‘ auf das gemeinsame Ziel ein, möglichst viel Wertschöpfung im Bereich KI in Europa beziehungsweise Deutschland zu realisieren.“

„Wir verfolgen in Hessen einen aktiven Ansatz und haben den Anspruch, dass Deutschland nicht nur ein starker Industriestandort mit einem lebendigen KI-Ökosystem bleibt, sondern weltweit eine Führungsrolle in diesem Anwendungsfeld einnimmt. Mit der länderübergreifenden Kooperation bündeln wir das vorhandene Know-how und ermöglichen der Wirtschaft, KI unter realen Bedingungen in Experimentierräumen zu erproben, um Innovationen zu fördern. Gemeinsam kommen wir schneller voran und verschaffen uns eine starke Position auch innerhalb der EU, statt mit Insellösungen das große Ganze aus den Augen zu verlieren“, betonte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Die strategische Partnerschaft verbinde zwei Unternehmen auf Basis gemeinsamer Wertevorstellungen. Für den AIQ als auch den Ipai habe die Entwicklung von KI-Lösungen und Einsatzgebieten von KI im Einklang mit der europäischen Werteordnung Priorität. Durch die Absichtserklärung, den Letter of Intent, werde zum Ausdruck gebracht, dass ein Austausch zur Nutzung von Open Source-Modellen im KI-Bereich über den AIQ, zu Testwerkzeugen von KI und zu Experimentierräumen und KI-Reallaboren stattfinden solle.

Der von der Hessischen Landesregierung und dem VDE eingerichtete AIQ hat den Auftrag, die Qualität von KI-Systemen zu fördern und nachweisbar zu machen. Demnach haben Unternehmen im Hub unter anderem die Möglichkeit, Beratungsleistungen und umfassende Weiterbildungsmaßnahmen – auch spezifisch für das jeweilige Unternehmen – in Anspruch zu nehmen. Mit der Nutzung von Testwerkzeugen des AIQ-Hubs bestehe zudem die Möglichkeit, Qualitätseigenschaften von KI-Systemen nachzuweisen, welche es den Unternehmen erleichtern, ihre KI-Systeme weiter zu verbessern. Die globale Expertise des VDE bei Standardisierung, Prüfung und Zertifizierung unterstützt das AIQ.

„Als eine der größten Technologie-Organisationen Europas, die zudem ausgewiesene KI-Expertinnen und Experten eng vernetzt, begrüßen wir die künftige Zusammenarbeit, um die Entwicklung von Anwendungen und Einsatzgebieten von KI im Einklang mit der europäischen Werteordnung weiter voranzutreiben“, erklärt Dr. Beate Mand, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des VDE. „Ziel des AIQ ist es dabei zu unterstützen, dass Nutzerinnen und Nutzer Vertrauen in KI gewinnen und aufzeigen, dass es möglich ist, diese neuartigen Technologien in der gesamten Wertschöpfungskette von der Forschung, über die Entwicklung bis hin zur Anwendung ethisch und verantwortungsvoll zu nutzen“, ergänzt Dr. Michael Rammensee, Geschäftsführer der AI Quality & Testing Hub GmbH.

Mit dem Ipai entsteht in Heilbronn ein Zentrum für KI mit internationalem Format, in welchem die gesamte KI-Wertschöpfungskette abgebildet wird – von der Qualifizierung von Fachkräften über die Forschung bis hin zur Entwicklung, Anwendung und Kommerzialisierung von ethisch verantwortungsbewusster KI. „Künstliche Intelligenz ist keine Technologie von Morgen – die Zukunft ist genau jetzt. Daher freuen wir uns mit dem AIQ nun einen wichtigen Partner dazugewonnen zu haben und auf die gemeinsame Zusammenarbeit, vertrauenswürdige KI-Anwendungen entlang unserer gemeinsamen Werte in die wirtschaftliche Umsetzung zu bringen“, sagt Moritz Gräter, CEO des Ipai.

red.