Das Gipfeltreffen der Weltmarktführer, das vom 26. bis 28. Januar in Schwäbisch Hall stattfindet, geht dieses Jahr in seine sechste Runde. Und auch 2016 können sich die Teilnehmer auf ein vielfältiges Programm freuen.
Ich wurde schon oft gefragt, ob wir den Kongress nicht in eine größere Stadt verlegen wollen“, erinnert sich Gipfeltreffen-Veranstalter Walter Döring. In die Messe nach Stuttgart zum Beispiel – so lauten manche Vorschläge. Warum? Mehr Kapazität. Mehr potenzielle Teilnehmer. Mehr Spielraum. Doch das lehnt Döring seit vielen Jahren kategorisch ab. „Das Gipfeltreffen ist eine Veranstaltung in Schwäbisch Hall. Und das soll es auch bleiben.“ Würde man den Standort verlegen, würde man einiges, was das Gipfel-treffen zu dem macht, was es heute ist, einbüßen. „Das Intime, der Austausch, das Persönliche – all das wäre anders“, ist sich der ehemalige Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg sicher. Für Döring ein Grund mehr, auf ein altvertrautes – und vielleicht wichtiger, erfolgreiches – Konzept zu setzen und das Gipfeltreffen in der Stadt am Kocher zu lassen.
Und obwohl die Veranstaltungsorte auch in diesem Jahr mit Kunsthalle Würth, Bausparkasse und Neubausaal wieder die selben sind, wird es den Kongress-Teilnehmern sicher nicht langweilig. Denn die Inhalte sind auch 2016 wieder hochaktuell.
Eröffnet wird das 6. Gipfeltreffen der Weltmarktführer am 26. Januar. Für eine geschlossene Gesellschaft, die aus Inhabern und Geschäftsführern von mittelständischen Unternehmen besteht, geht es kunstvoll zur Sache. Sie haben die Wahl zwischen Kunsthalle Würth und Johanniterkirche. In beiden Räumlichkeiten stellt Schraubenkönig Reinhold Würth Teile seiner Kunstsammlung aus. „Das Tolle dabei ist, dass in der Kunsthalle jedes Jahr eine andere Ausstellung zu sehen ist“, erklärt Döring. Viele Teilnehmer seien in der Vergangenheit bereits mit den Worten „Gell, Herr Döring, die Kunsthalle, die besuchen wir im kommenden Jahr wieder?“ auf ihn zugegangen. „Damit können unsere Besucher Kultur und Arbeit vermischen. Man kommt beim Abendtermin wunderbar mit den Leuten ins Gespräch und lernt sich vorab etwas kennen – ganz unbeschwert. Besser könnte man einen Kongress kaum beginnen.“
Am 27. Januar startet dann, nach Einlass und Begrüßung, das Programm in der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Der erste Schwerpunkt wird das Thema „Internationalisierungsstrategien von Weltmarktführern“ sein. „Besonders gespannt bin ich auf den Vortrag von Martin Reichenhagen, CEO der AGCO Corporation. Er ist der einzige deutsche CEO in den USA. Er bietet uns sicher eine Vielzahl von spannenden Einblicken“, ist Döring überzeugt. Beim „Talk“, der von 12.45 bis 13.15 Uhr stattfindet, sprechen Renate Pilz und ihre Tochter Susanne Kunschert, beide Geschäftsführerinnen der Pilz GmbH & Co. KG, wie sie in ihrem Unternehmen den Generationenwechsel angehen. Auch die Region Heilbronn-Franken kommt am ersten Tag nicht zu kurz. Von 15 bis 15.15 Uhr spricht Bernd Eckl, Mitglied der Konzernführung von GETRAG, in einem Impulsvortrag zum Thema „Go East to win the West – Wie GETRAG die Zukunft der Mobilität mitgestaltet“. Im Anschluss gibt Berndt Zoepffel, Geschäftsführer der Losberger Gruppe, einen Einblick in das Unternehmen. Losberger stellt unter anderem mobile Zelte her, die derzeit großen Absatz erfahren. Die Produkte werden unter anderem als Flüchtlingsunterkünfte oder OP-Zelte in Ebola-geplagten Länder genutzt. „Das Thema ist hochaktuell“, so Döring.
Weiter geht es von 17 bis 17.30 Uhr mit dem „diesjährigen Exoten“, wie Döring Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, bezeichnet. „Einen Ausreißer braucht es immer. Das gibt dem Ganzen einfach noch etwas Würze.“ In den vergangenen Jahren seien das unter anderem der Sportpsychologe der deutschen Nationalmannschaft Hans-Dieter Hermann oder Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des Fußballvereins Borussia Dortmund, gewesen. Am Abend kommt auch das Miteinander nicht zu kurz. Das „Gala-Dinner der Sterneköche“ im Neubausaal lädt ab 20 Uhr zum gemütlichen und genüsslichen Get-together. Hier findet auch die Verleihung des Awards „Unternehmerisches Herz“ statt.
Am 28. Januar startet der Tag mit dem Schwerpunkt „Mit Innovation nachhaltig die Position an der Weltspitze sichern“. Von 10 bis 10.30 Uhr gibt es dazu ein Interview mit Thomas Bauernhansl, der die Leitung beim Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA innehat. Thema wird „Innovationsführerschaft durch angewandte Forschung: Produktionstechnologien der Zukunft“ sein. „Innovationen sind für jeden Weltmarktführer wichtig. Nur so können sie dauerhaft an der Spitze bleiben. Auch deshalb ist dieses Thema für die Kongressteilnehmer wichtig“, schildert Döring die Beweggründe für das Interview.
Margarethe Vestager, Europa-Kommissarin für Wettbewerb, gibt von 12.45 bis 13.30 Uhr Einblicke in europäische Politik. Ab 14.30 Uhr kann, wer mag, einen Blick hinter die Kulissen von regionalen Weltmarktführern werfen: Ein Besuch bei Würth Elektronik eiSos oder alternativ bei der Rüdinger Spedition steht an.
Lydia-Kathrin Hilpert