Museum Würth 2, ein neues kulturelles Highlight der Region

Das Carmen Würth Forum in Künzelsau ist fertiggestellt – am 28. Juni öffnet das Museum Würth 2 für Moderne und Gegenwartskunst und bereichert die Kulturlandschaft der Region.

Der von David Chipperfield Architects entworfene Erweiterungsbau für das Kultur- und Kongresszentrum Carmen Würth Forum in Künzelsau ist nach 16 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Der neue Gebäudeflügel ergänzt den Kammermusiksaal und den Großen Saal auf 5.500 Quadratmetern Gesamtfläche um einen flexibel nutzbaren Konferenzbereich und ein Kunstmuseum mit Café und Foyer. Das Kunstmuseum, das Museum Würth 2, ist ab dem 28. Juni für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Es zeigt Hauptwerke der Moderne und Gegenwart der Sammlung Würth. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG investierte nach eigenen Angaben rund 39 Millionen Euro in den Anbau. Die offizielle Schlüsselübergabe fand am Sonntag, 21. Juni, statt.

Mit über fünf Meter hohen Räumen bietet das Museum Würth 2 nun eine lichtdurchflutete Umgebung für Glanzstücke der zeitgenössischen und modernen Kunst der Sammlung Würth, die dort in einer Dauerausstellung gezeigt werden. Mit dem neuen Haus sei das Anliegen des Unternehmers und Sammlers Reinhold Würth verwirklicht worden, einen Ort zu schaffen, an dem die Highlights der Künstlerinnen und Künstler des ausgehenden 19., des 20. und 21. Jahrhunderts in der Sammlung Würth dauerhaft gezeigt werden können – analog zur Dauerpräsentation der Alten Meister der Sammlung Würth in der Schwäbisch Haller Johanniterkirche. Eine Decke mit mattierten Gläsern sorgt für wechselnde Beleuchtungsstimmungen je nach Tageslicht. Über ein verglastes Belvedere ermöglicht das Museum Blicke in die Weite der hohenlohischen Landschaft und in den erweiterten Skulpturengarten rund um das Carmen Würth Forum, der Werke international renommierter Künstler von Niki de Saint Phalle bis Tony Cragg zeigt. Im Kabinett im Untergeschoss des Museums werden kleinere Formate und lichtempfindliche Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert.

Ein Innenhof mit viel Grün, um den ein Kunstshop und das Café Atrium gruppiert sind, verbindet Museum und Konferenzbereich. Der neue Tagungsbereich des Carmen Würth Forums umfasst elf kombinierbare Räume, die Raum für bis zu 700 Personen bieten. Als ergänzendes Angebot zum Großen Saal für Veranstaltungen mit bis zu 2.500 Personen ermöglichen diese Meetingräume laut den Betreibern nun auch kleinere Sitzungen oder Großveranstaltungen mit parallel ablaufenden Workshops und Ausschusssitzungen.

Vollendung eines Lebenswerks

Reinhold Würth, Stiftungsaufsichtsratsvorsitzender der Würth-Gruppe, erklärte, die Eröffnung des Museum Würth 2 mit einer Ausstellung der Sammlungshöhepunkte sei „in gewissem Sinne ein Schlusspunkt in meiner Lebensaufgabe, meinem Lebenswerk“.

Die Sammlung Würth umspannt inzwischen rund 18.300 Werke aus rund fünf Jahrhunderten, die der Unternehmer im Verlauf von fast 50 Jahren zusammengetragen hat. „Hier im Carmen Würth Forum haben wir nun Kunst, Kultur und Unternehmen in einer Kombination, wie sie sonst nicht üblich ist. Das macht auch die Besonderheit aus. Das Carmen Würth Forum ist nun der zentrale Kraftpunkt des ganzen Konzerns“, sagt der Unternehmer und passionierte Sammler. Die Würth-Gruppe blickt 2020 auf 75 Jahre Firmengeschichte zurück.

Architekt David Chipperfield sagte: „Mit dem zweiten Bauabschnitt vollenden wir das Carmen Würth Forum und Reinhold Würths Vision für ein Gebäude, das ein Ort des Zusammenkommens ist, und eine Geste an die Mitarbeiter von Würth. Es ist ein Symbol für ihre Gemeinschaft über den Arbeitsplatz hinaus und eine Schnittstelle, die zwischen dem Unternehmen und der größeren Gemeinschaft außerhalb vermittelt.“

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann sagte bei einer ersten Begehung: „Die Region Hohenlohe – und damit ganz Baden-Württemberg – gewinnt mit dem Museum Würth 2 ein Haus der ästhetischen Wohltaten hinzu. Die mäzenatischen Impulse, die Reinhold Würth damit weit über die Region hinaus setzt, sind bemerkenswert und für Baden-Württemberg eine große Bereicherung. Seine Leidenschaft für Kunst hat dabei sicherlich auch sein berufliches Schaffen befruchtet.“

C. Sylvia Weber, Direktorin der Sammlung Würth, merkt an: „Ich bin sehr glücklich, dass es trotz der doch für die Kultur in den letzten Monaten sehr unübersichtlichen Zeiten gelungen ist, das Museum Würth 2 im Zeitplan einzurichten. Der Weitblick des Sammlers ermöglichte es uns, hier Werke unterschiedlichster Gattungen, Intentionen und Richtungen nicht einfach nur nebeneinanderzustellen, sondern zusammenzubringen. Die vorgestellten Wahlverwandtschaften wie etwa Baselitz und Picasso, Munch und Hockney, Tamayo und Katz, Hartung und Antes stammen von Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Nationalitäten, Sprachen und Temperamente. Im Museum Würth 2 haben sie nun in unserem sammlungsimmanenten Kanon eine gemeinsame Heimat gefunden.“

Zur Eröffnung des Museums Würth 2 zeigt die Ausstellung „Weitblick. Reinhold Würth und seine Kunst“ mit etwa 150 Spitzenwerken ein Destillat der zeitgenössischen und modernen Kunst in der Sammlung Würth. Besucherinnen und Besucher treffen dabei auf Klassiker der Sammlung von Georg Baselitz, Max Beckmann, Max Ernst, David Hockney, Anish Kapoor, Anselm Kiefer, Ernst Ludwig Kirchner, Robert Longo, Pablo Picasso und Gerhard Richter. Ab 28. Juni sei eine begleitende App „Museum Würth 2“ in den Appstores auf Deutsch und Englisch verfügbar.