Neue Benefits gefragt

Neue Benefits
Die Unternehmenskultur ist für die Arbeitgeberattraktivität sehr wichtig. Foto: AdobeStock/Jasmina

Der Arbeitsmarkt ist im Wandel und die Herausforderungen nehmen zu. Arbeitnehmer erhoffen sich Zusatzleistungen und eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Eine Studie zeigt, worauf sich Arbeitgeber 2024 konzentrieren sollten.

Arbeitnehmer können sich in vielen Branchen die Stelle aussuchen, während Arbeitgeber darum kämpfen, Mitarbeiter zu gewinnen: Laut einer Studie des Job-Netzwerks Xing in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Marketagent sind 62 Prozent der Deutschen der Meinung, dass sich die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt geändert haben.

Attraktive Arbeitsplätze und Unternehmenskultur

Bei der Bewertung der Arbeitgeberattraktivität spielt der Studie zufolge das Thema Unternehmenskultur eine große Rolle für die Beschäftigten. Rund 70 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass sich Arbeitgeber um eine ansprechende Unternehmenskultur kümmern müssen, um für Beschäftige attraktiv zu bleiben. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Thema Homeoffice und der Arbeit vor Ort: Die Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) sieht die Unternehmen in der Pflicht, attraktive Arbeitsplätze und Büroräumlichkeiten zu gestalten, um für die Mitarbeitenden Anreize zu schaffen, trotz Homeoffice-Möglichkeiten ins Büro zu kommen.

„Auch wenn wir uns gerade mitten in einer Rezession befinden, leidet Deutschland unter einem massiven Fachkräftemangel, der sich aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind somit das rare Gut der Zukunft“, sagt Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei Xing. Dabei haben sich die Vorlieben der Deutschen am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren verschoben. Die Studie zeigt, dass das Thema Gehalt weiterhin an erster Stelle steht, jedoch kann sich rund ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) ein Vergütungsmodell vorstellen, das nicht nur auf traditionellen Kriterien wie der Arbeitszeit basiert, sondern auch das Erreichen von Zielen und die Erfahrung und Problemlösungskompetenz berücksichtigt. Insbesondere Frauen (39 Prozent) zeigen sich im Vergleich zu Männern (24 Prozent) offen gegenüber neuen Gehaltskriterien.

Auch das zwischenmenschliche Umfeld am Arbeitsplatz spielt eine wichtige Rolle. Ein gutes Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen (88 Prozent), ein passender Führungsstil (81 Prozent) und ein attraktiver Standort des Arbeitsplatzes (76 Prozent) werden nach wie vor hochgeschätzt. Flexibilität wird ebenfalls immer wichtiger, wobei 72 Prozent der Befragten eine flexible Arbeitszeiteinteilung als entscheidend für die Wahl des Arbeitgebers betrachten.

Neue Benefits auch im Bewusstsein der Arbeitgeber angekommen

Jüngere Generationen legen zudem mehr Wert auf das eigene psychische Wohlergehen (76 Prozent) sowie die Nachhaltigkeit des Arbeitgebers (61 Prozent). Remote Work wird ebenfalls von fast der Hälfte der Deutschen (47 Prozent) bevorzugt, wobei vor allem die Generation Z (57 Prozent) und die Millennials (56 Prozent) darauf pochen. Dies spiegelt sich auch in der Forderung nach neuen Benefits wider. 51 Prozent der Gen Z wünschen sich Sabbaticals und Workations. „In den vergangenen Jahren sind neue Benefits im Bewusstsein vieler Arbeitgeber angekommen, die insbesondere von jüngeren Arbeitnehmenden selbstbewusst eingefordert werden. Unternehmen müssen jedoch genau überlegen, welche Angebote sie sich leisten können und wollen, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten“, betont Stahl.

Info:
Im Auftrag des Job-Netzwerks XING führte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent eine repräsentative Onlineumfrage zum Arbeitsmarkt der Zukunft durch. Im Oktober 2023 wurden insgesamt 1003 erwerbstätige Personen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt.

Teresa Zwirner