Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek MdL besuchte die Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau und stellte seine Arbeit vor.
Da soll noch einer behaupten, Jugendliche hätten kein Interesse an der aktuellen Politik. Das Gegenteil bewiesen die Schülerinnen und Schüler der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau. Auf Einladung der SMV um Schülersprecherin Lilli Walter konnte Siegfried Lorek MdL, Staatssekretär im Ministerium der Justiz und für Migration, als Referent gewonnen werden. Er berichtete über die aktuelle Lage bezüglich Migration und Ukraine.
Staatssekretär Lorek stellte die aktuellen Zahlen vor: Rund 178.000 Menschen nahm Baden-Württemberg 2022 auf, davon 146.300 Schutzsuchende aus der Ukraine, ferner 28.000 Asylsuchende aus weiteren Ländern wie Syrien, Türkei, Afghanistan, Irak und Georgien und schließlich rund 3400 Personen aus Aufnahmeprogrammen zum Beispiel für afghanische Ortskräfte. Den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilte er scharf. Es sei selbstverständlich, dass Baden-Württemberg den Menschen, die vor Putins Bomben fliehen, Schutz gewähre.
„Die Zahlen bringen die Kommunen und Landkreise aber an die Belastungsgrenze.“, sagte der Staatssekretär. Baden-Württemberg habe grundsätzlich kaum Einfluss darauf, wie viele Menschen zu uns kämen. Die dafür maßgebenden Regelungen würden auf Bundes- oder EU-Ebene getroffen. Nach dem Vortrag stellte sich Siegfried Lorek den zahlreichen und breit gefächerten Fragen der Schülerinnen und Schüler. Dabei verurteilte er die Straftaten der „Letzten Generation“ wie zum Beispiel in Lützerath. Auch habe er kein Verständnis, wenn Kunstwerke durch diese Personen zerstört oder beschädigt würden. Des Weiteren ging der Staatssekretär auf den Bereich der Pflege ein. Hierbei berichtete er über ein vorbildliches Projekt der Diakonie: An der Arbeit im Pflegbereich interessierte Menschen lernen dabei in ihren Heimatländern Deutsch und werden nach Erreichen des B1/B2-Sprachniveaus in Deutschland aufgenommen, um dort eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren. Die Abbrecherquote liege dabei unter fünf Prozent.