Steigender Wunsch nach Auslandserfahrungen

Auslandserfahrung
Laut einer aktuellen Arbeitsmarktstudie würden gerade 18- bis 29-Jährige gerne eine Zeitlang im Ausland arbeiten. Foto: AdobeStock/contrastwerkstatt

Eine Studie zeigt: Insbesondere jüngere Arbeitnehmer würden gerne einige Zeit im Ausland arbeiten. Unternehmen, die das ermöglichen können, profitieren dabei im Wettstreit um die besten Talente.

Eine berufliche Auslandserfahrung ist vor allem für jüngere Menschen wieder eine attraktive Karriereoption. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Arbeitsmarktstudie, für die die Königsteiner-Gruppe bundesweit 1.021 Beschäftigte befragt hat. Bei mehr als einem Viertel (28 Prozent) der Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren sei laut Studie der Reiz, im Ausland zu arbeiten, nach der Pandemie wieder größer geworden. Im Vergleich dazu berichten nur 19 Prozent aller Altersgruppen von einer verstärkten Neigung zu internationalen Arbeitsmöglichkeiten nach Corona.

Nach Corona Defizit ausgleichen und Auslandserfahrung sammeln

Die Studie zeigt, dass 59 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sich für eine Tätigkeit im Ausland interessieren. 26 Prozent haben bereits konkrete Pläne, acht Prozent mehr als der Durchschnitt aller Teilnehmer. Mehr als die Hälfte der Altersgruppe (51 Prozent) bevorzugt Arbeitgeber, die internationale Berufserfahrung ermöglichen. „Während der Pandemie mussten vor allem jüngere Menschen auf internationale Begegnungen verzichten. Unsere Daten zeigen: Dieses Defizit wollen viele Beschäftigte dieser Altersgruppe nun offenbar ausgleichen“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner-Gruppe.

Ein Arbeitgeber, der diese Option etwa durch internationale Standorte biete, habe im aktuellen Wettstreit um die besten Talente gute Argumente auf seiner Seite. „Entsprechend sollte er dies in Stellenanzeigen oder auf Karrierewebsites zum Thema machen“, so Wagener. Die Mehrheit der jüngeren Menschen betrachtet einen Job im Ausland dabei hauptsächlich als eine zeitlich begrenzte Berufserfahrung.
47 Prozent der jüngeren Generation planen eine berufliche Tätigkeit im Ausland von höchstens einem halben Jahr. Im Gegensatz dazu setzen nur 36 Prozent der älteren Befragten eine solche zeitliche Beschränkung.

Überwiegend Wunsch nach befristetem Auslandsaufenthalt

Hinsichtlich der bevorzugten Dauer eines Auslandsaufenthaltes möchten sieben Prozent eine Periode von bis zu einem Monat, 21 Prozent eine Dauer von einem bis drei Monaten und 19 Prozent eine Dauer von vier bis sechs Monaten. Lediglich vier Prozent der jüngeren Befragten können sich vorstellen, dauerhaft im Ausland zu arbeiten.

Die bevorzugte Wahl für 18- bis 29-Jährige liegt dabei im englischsprachigen Ausland. Ein Anteil von 34 Prozent kann sich gut vorstellen, in den USA zu arbeiten. Für 28 Prozent ist Großbritannien eine äußerst attraktive Option. Im Gegensatz dazu betrachten nur 17 Prozent Frankreich als passendes Ziel. Ein entscheidender Faktor dafür sind die Sprachkenntnisse dieser Altersgruppe. Immerhin 81 Prozent schätzen ihre Englischkenntnisse als sehr gut oder gut ein, während dies nur bei 21 Prozent auf ihr Französisch zutrifft.

Über die Studie:
Das Marktforschungsinstitut bilendi führte im Auftrag der Königsteiner-Gruppe eine repräsentative Studie zum Thema „Arbeiten im Ausland“ durch. Für diese wurden im August 2023 insgesamt 1.024 Beschäftigte befragt. Von den Teilnehmern waren 51 Prozent weiblich und 49 Prozent männlich. Befragt wurden zu gleichen Teilen Akademiker und Nichtakademiker.

Teresa Zwirner