Übung macht den Meister

An der kaufmännischen Schule Öhringen gibt es drei Übungsfirmen. Hier lernen Schüler, was in der Arbeitswelt auf sie zukommt.

Dorothee Humpert ist Lehrerin an der kaufmännischen Schule Öhringen. Gemeinsam mit Kollegen betreut sie eine der Übungsfirmen (Üfas) der Schule. Hier arbeiten die Schüler, die ihre Mittlere Reife erreichen wollen, vier Stunden pro Woche. Neben den üblichen Fächern wie Mathe, Deutsch oder Sport werden ihnen dort kaufmännische Grundlagen vermittelt, die im Berufsleben hilfreich sind.

Wie der Name schon vermuten lässt, dienen die Firmen der Übung und sind deshalb nur fiktiv. Damit die Prozesse, die in Unternehmen ablaufen, trotzdem so realistisch wie möglich abgebildet werden können, gibt es den Deutschen Übungsfirmenring. Hier sind alle 513 Üfas aus Deutschland registriert und können untereinander handeln.

Die Lehrer stehen ihren Schülern beratend zur Seite und kontrollieren die Prozesse. Außerdem korrigieren sie die Arbeitsprotokolle, die die Schüler nach jeder Stunde verfassen müssen – wie später in der Ausbildung auch. Wie im echten Leben warnt die Schüler auch in der Üfa niemand, bevor sie eine Fehlentscheidung treffen: „Unsere Schüler dürfen auch auf die Nase fallen. Wir diskutieren dann, was falsch lief und es können fiktive Verluste entstehen“, erklärt Hanne Schwedler, die auch eine Üfa betreut.

Die Schüler profitieren von ihrer Mitarbeit in einer Übungsfirma – davon sind beide Lehrerinnen überzeugt: „Hier lernen Schüler neben den kaufmännischen Abläufen auch, wie man sich richtig am Telefon meldet, geschäftliche Mails verfasst und wie wichtig Pünktlichkeit und zuverlässiges Arbeiten sind.“ Außerdem wird während der Üfa-Stunden großer Wert auf eine angemessene Sprache gelegt. „Auch, wenn es sich bei den Kollegen um Klassenkameraden handelt, trainieren wir Umgangsformen, wie sie in Unternehmen üblich sind“, erklärt Humpert.

„Die Kentnisse, die die Schüler in der Übungsfirma erwerben, sind oft ein großer Pluspunkt bei Vorstellungsgesprächen und Türöffner in Unternehmen“, fasst Schwedler zusammen.

Louisa Holz