Vom Hauptschüler zum Brand-Manager

Für Hauptschüler ist es schwer, eine Lehrstelle zu bekommen. Trotzdem kann man Karriere machen.

Bis zum Realschulabschluss oder Abi ist es ein weiter Weg. Das weiß der gebürtige Oedheimer Marco Manzo ganz genau, denn er hat es vom Hauptschüler bis zum Bachelor-Abschluss geschafft. Die Belohnung ist sein heutiger Job: Er arbeitet aktuell als Brand-Manager für die Wodka-Marke Absolut in der Schweiz.

Früh war ihm klar, dass er in einem internationalen Unternehmen Karriere machen will. Um diesen Traum zu verwirklichen, arbeitete sich der ehemalige Hauptschüler stetig nach oben. „Diese Jahre haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin“, berichtet Marco. Er holte die Mittlere Reife nach und trat eine Lehrstelle zum Industriekaufmann bei Unilever Deutschland in Heilbronn an. Nach seiner Ausbildungszeit wurde er als Marketing-Assistent übernommen. Parallel hatte er in der Abendschule die Fachhochschulreife nachgeholt, weil er ein Studium für seine weiteren Karriereziele benötigte.

Die Eltern begegneten den Studienplänen ihres Sohnes skeptisch. „In meiner Familie hatte bisher noch niemand studiert und mein Vorhaben führte zu langen Diskussionen“, erzählt Marco. Er entschied sich für eine Kombination aus Arbeit und Studium: An der FOM Hochschule in Stuttgart trat er berufsbegleitend den Bachelor-Studiengang „Business Administration“ an. Vollzeitstelle bei Unilever, Vorlesungen am Freitagabend und am Samstag und dann noch lernen – so sah sein Alltag aus. „Ich habe an mich geglaubt, die Zähne zusammengebissen und es durchgezogen“, erinnert sich Marco. „Das berufsbegleitende Studium war eine anstrengende Zeit, aber es hat sich gelohnt und die Leistung wird anerkannt, weil man Belastungsfähigkeit bewiesen hat.“

Mit dem Bachelor-Abschluss in der Tasche wechselte Marco 2017 zu Pernod Ricard Swiss in die Schweiz. Dort arbeitet der Oedheimer heute als Brand-Manager für die Wodka-Marke Absolut. Langfristig möchte er zum Brand-Director aufsteigen. „Ehrgeiz und ein starker Wille haben mich weit gebracht. Auch als Hauptschüler kann man Karriere machen, wenn man dafür kämpft“, stellt Marco fest.

red.