Wenn man alles vergisst

Das Theaterstück „Honig im Kopf“, basierend auf dem gleichnamigen erfolgreichen Film, kommt ins Heilbronner Theater. Die Premiere ist am Freitag, 5. Mai, um 20 Uhr im Komödienhaus.

 

„Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man alles vergisst?“, fragt das Mädchen Tilda ihren an Alzheimer erkrankten Großvater Amandus Rosenbach. „Wie Honig im Kopf, so verklebt“, antwortet der alte Mann, der nach und nach das Gedächtnis und die Orientierung in seinem Leben verliert. Die Familiengeschichte „Honig im Kopf“ ist von feiner Komik und gleichzeitig tief berührend. Der gleichnamige Film von Hilly Martinek und Til Schweiger lockte über sieben Millionen Zuschauer in die Kinos und gehört damit zu den erfolgreichsten deutschen Streifen der letzten Jahre. Seit November 2015 erobert der Stoff auch die Theater und nun in einer Inszenierung von Chefregisseurin Uta Koschel auch das Heilbronner Komödienhaus. Premiere ist am Freitag, 5. Mai, um 20 Uhr.

Im Stück geht es um den Witwer Amandus, der am Grab seiner verstorbenen Frau eine merkwürdige Rede hält. Seiner Familie ist klar, dass etwas nicht stimmt. Es stellt sich jedoch heraus, dass Amandus nicht nur etwas verwirrt ist, sondern nicht mehr alleine leben kann. Sein Sohn Niko holt ihn zu sich nach Hause. Gegen den Widerstand seiner Frau Sarah, denn mit der Ehe der beiden steht es nicht gut, aber zur großen Freude von Tochter Tilda. Doch im Alltag wird er immer vergesslicher und unberechenbarer. Als er eines Tages fast das Haus in Brand setzt, sieht auch Niko ein, dass sein Vater in ein Pflegeheim muss. Aber da spielt Tilda nicht mit.

Für Regisseurin Uta Koschel ist „Honig im Kopf“ weniger ein Stück über die fortschreitende und unheilbare Gehirnerkrankung Alzheimer, als vielmehr eine warmherzig erzählte Tragikomödie darüber, wie eine Familie durch diese Krise wieder zusammenfindet. „Diese Krise ist die Chance für die Familie Rosenbach, die immer um die Wahrung einer möglichst perfekten Fassade bemüht war und deren Mitglieder sich darüber aus den Augen verloren haben.“ Dass Enkelin Tilda als Einzige wirklich Zugang zum Großvater gewinnt, wundert sie gar nicht, sagt Koschel. Beide nähern sich immer mehr einander an. Der Großvater wird immer naiver – wie ein Kind mit großer Entdeckerlust und einer Direktheit, die man sich als Erwachsener verbietet. Das Thema Alzheimer wird auf leichtfüßige Art und Weise betrachtet, ohne die Tragik der Erkrankung zu ignorieren. Das Stück erzählt von der bedingungslosen Liebe eines Mädchens zu ihrem Großvater, das dessen Krankheit mit sehr viel Humor und Verständnis sieht.

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