Wirthwein gründet neues Unternehmen in China

Der Kunststoffspezialist Wirthwein expandiert. Das Unternehmen hat mit einem chinesischen Automobilzuliefererunternehmen das Gemeinschaftsunternehmen „Shenyang Wirthwein Technology Co., Ltd.“ gegründet. Damit will sich der Creglinger Betrieb ein Standbein auf dem chinesischen Zulieferermarkt schaffen. Die Arbeit im neuen Unternehmen wird im Mai 2019 aufgenommen.

Shenyang liegt im Nordosten der Volksrepublik China und ist die Hauptstadt der Provinz Liaoning. Die Metropole mit ihren über acht Millionen Einwohnern hat eine außergewöhnlich vielfältige Wirtschaft: Chemische Industrie, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Hightech. Stark vertreten und Grund für das Engagement von Wirthwein in Shenyang ist die Automobilproduktion samt angesiedelter Zuliefererindustrie. Die neu gegründete Gesellschaft „Shenyang Wirthwein Technology Co., Ltd.“ ist ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem die beiden Partner Wirthwein AG und „Changshu Automotive Trim Co., Ltd.“ (CAIP) jeweils 50 Prozent der Anteile halten.

CAIP ist ein an der Börse in Shanghai notiertes ehemaliges Familienunternehmen und wurde 1992 von Luo Xiaochun als Zulieferer von Innenausstattungsteilen gegründet. „Der Gründer Luo Xiaochun ist sozusagen der Udo Wirthwein von CAIP“, erläutert der Finanzvorstands des Creglinger Unternehmens, Rainer Zepke, und begründet damit, dass die „Chemie“ zwischen beiden Familienunternehmen von Anfang an stimmte.Die CAIP-Gruppe besteht aus acht chinesischen Tochterunternehmen und drei weiteren Joint Ventures. Die chinesische Konzerngruppe ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Für das Jahr 2018 ist ein Umsatz von umgerechnet rund 880 Millionen Euro geplant.

Kunststoffkomponenten als Geschäftszweck

Geschäftszweck des neu gegründeten Unternehmens ist die Entwicklung und Produktion von Kunststoffkomponenten für die chinesische Automotive-Industrie. Zunächst startet das Joint Venture mit zwei Spritzgießmaschinen mit Zuhaltekräften von je 900 Tonnen. Hiermit werden Fensterrahmenverkleidungen für einen deutschen Automobilhersteller gefertigt, welcher schon vor geraumer Zeit zum Zweck der Fahrzeugproduktion ein Joint Venture in China gegründet hat.

Selbstverständlich zählen neben der Produktion auch die Logistik und die Betreuung des Kunden bei technischen Fragen zum Portfolio des neugegründeten Gemeinschaftsunternehmens. Die Serienfertigung startet am 1. Mai 2019. Geplant ist, jährlich rund 150.000 Fahrzeuge mit den unterschiedlichen Varianten der Fensterrahmenverkleidungen auszustatten. Das Umsatzvolumen dieses Auftrags bei einer Laufzeit bis 2024 liegt bei rund 15 Millionen Euro. Jedoch – und das macht das Engagement von Wirthwein im Nordosten Chinas interessant – liegt in der Region Shenyang weiteres Kundenpotential, das gemeinsam mit dem chinesischen Partner CAIP gewonnen werden soll.

Das Unternehmen startet in einer angemieteten Fertigungshalle zunächst auf 2000 Quadratmeter Produktions- und Lagerfläche. Für die Zukunft bestehen Optionen zur Erweiterung. Die Räumlichkeiten liegen in der „Shenyang-EU-Wirtschaftsentwicklungszone“. Insgesamt ist die Schaffung von zunächst 20 bis 25 Arbeitsplätzen vorgesehen. Die Geschäftsführung des neu gegründeten Joint Ventures wird von beiden Partnern gleichmäßig besetzt. Das Board of Directors wird von Wirthwein mit den Vorständen der Wirthwein AG, Frank und Marcus Wirthwein sowie Rainer Zepke, besetzt.