Wohnkonzepte für Senioren

Selbstbestimmt leben: In einem ansprechenden Wohnumfeld lässt sich der Lebensabend in vollen Zügen genießen. Foto: AdobeStock/Pixel-Shot

Vom klassischen Altenheim bis zur luxuriösen Residenz: Für Senioren gibt es heute eine breite Palette an Wohnkonzepten. Es ist jedoch ratsam, sich frühzeitig um die passende Option zu kümmern.

Rund 18,4 Millionen Menschen in Deutschland sind 65 Jahre oder älter. Damit beträgt der prozentuale Anteil der Senioren in Deutschland bereits mehr als 22 Prozent. Mit der alternden Bevölkerung wächst der Bedarf an Plätzen in Seniorenheimen.

Es ist also wichtig, sich frühzeitig mit dem Wohnsitz im Alter zu beschäftigen. „Schon allein aufgrund des demografischen Wandels ist eine steigende Nachfrage nach seniorengerechten Einrichtungen zu verzeichnen“, erklärt Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität. „Gleichzeitig hat sich in den vergangenen Jahren die Vielfalt der Angebote erhöht.“ Vom klassischen Altersheim über Seniorenhausgemeinschaften bis hin zu Alters-WGs: Senioren haben mehrere Möglichkeiten, sich im Alter niederzulassen, abhängig von Bedürfnissen und Budget.

Seniorenresidenzen bieten eine der anspruchsvolleren Wohnoptionen. Sie vereinen das Konzept des Betreuten Wohnens mit der Ausstattung von erstklassigen Hotels. Umfassende Serviceleistungen, persönliche Betreuung und ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot sollen eine komfortable zweite Lebenshälfte mit einem hohen Maß an Selbstbestimmung und Sicherheit garantieren. „In Seniorenresidenzen können Menschen oft länger selbstständig leben, da diese Einrichtungen in der Regel auch auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet sind, die keine intensive Pflege benötigen. Die Wohnungen sind oft eigenständige Einheiten, die mehr Privatsphäre und Autonomie ermöglichen“, erklärt Hamer. Viele bieten Freizeitaktivitäten, kulturelle Events und ein breites Dienstleistungsangebot, das das Betreute Premium-Wohnen ergänzt und es den Bewohnern ermöglicht, den Alltag unkompliziert und selbstständig zu gestalten. Der unkomplizierte Zugang zu medizinischer Versorgung und Notfallunterstützung kommen hinzu.

Entscheidend ist der jeweilige Bedarf

Die Bezeichnung „Betreutes Wohnen“ kann jedoch zu Missverständnissen führen. Denn das Wort „betreut“ erweckt den Anschein einer generell umfangreichen Versorgung und Betreuung. Das ist nicht zwangsläufig vorgesehen. Viel eher variieren die angebotenen Leistungen im Betreuten Wohnen von Einrichtung zu Einrichtung, daher lohnt es sich näher hinzuschauen.

Einige Häuser bieten nach Angaben der Verbraucherzentrale kaum mehr als Tätigkeiten des Gebäudemanagements an. In anderen gibt es eine Ansprechperson, die regelmäßig in der Anlage erreichbar ist. Entscheidend ist vor allem der Hilfebedarf jedes Einzelnen. Gesunde, ältere Menschen sind mit dem Hausmeistermodell oder der Ansprechperson oft zufrieden. Besteht ein größerer Hilfebedarf, sollte eine Einrichtung mit umfangreicheren Unterstützungsmöglichkeiten bevorzugt werden.

Besichtigung vor Ort ist wichtig

„Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um sicherzustellen, dass der ausgewählte Alterswohnsitz den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen entspricht. Beratungsgespräche und eine Besichtigung vor Ort sind hier sehr relevant“, erklärt Markus Hamer und gibt noch einen weiteren Rat: „Man sollte sich frühzeitig informieren – die Entscheidung ist von großer Tragweite und sollte nicht erst getroffen werden, wenn die Notwendigkeit akut wird.“ Rechtzeitige Recherche und Entscheidungen schaffen die Ausgangsbasis, um persönliche Präferenzen, Wünsche und Gesundheitsbedürfnisse besser berücksichtigen zu können. Für Einrichtungen mit gutem Ruf oder besonderen Angeboten sind lange Wartelisten keine Seltenheit.

Teresa Zwirner