Was einst private Flächen waren, gehört nun der Stadt Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis. Auf diesem Areal lässt sie derzeit ein neues Gewerbegebiet entstehen – den Braunstall. Investiert werden 4,2 Millionen Euro. Viele Grundstücke sind bereits verkauft.
Er scheint nicht abzureißen – der Bauboom in Gewerbegebieten. Längst gibt es sie in der Region in relativ großer Zahl und mit durchaus beachtlichen Flächen, sei es im Hohenlohekreis oder im Landkreis Schwäbisch Hall. Dennoch schießen – mal hier, mal da – weiterhin neue Ansiedlungen von Industriebetrieben wie Pilze aus dem Boden. So wie aktuell in Bad Mergentheim. Dort nimmt derzeit das Gewerbegebiet Braunstall Gestalt an, das noch diesen Herbst komplett erschlossen werden soll.
Insgesamt hat dieses eine Größe von zehn Hektar, auf denen elf Gewerbeplätze zwischen 3000 und 18 000 Quadratmetern Fläche vorgesehen sind. „Das größte Grundstück ist dabei bereits an die Firma Limot GmbH aus Bad Mergentheim verkauft, die hier aufgrund einer Verlagerung ein neues innovatives Gebäude bezieht“, weiß Marcel Stephan, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Bad Mergentheim. Limot ist ein Unternehmen, das sich auf Lüftungstechnik im Wohnungsbau spezialisiert hat. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Nachfragen und auch weitere verkaufte Grundstücke. Für diese beträgt der Preis pro Quadratmeter übrigens 65 Euro. „Damit liegen wir im Main-Tauber-Kreis im oberen Bereich“, räumt der Wirtschaftsförderer ein.
Das Projekt Braunstall ist nicht neu. Schon 2010 wurde es auf den Weg gebracht, nachdem absehbar war, dass das kernstadtnahe Gewerbegebiet Ried kapazitätsmäßig nicht mehr lange zur Verfügung stehen würde. Also entschied sich die Stadt, Geld in die Hand zu nehmen – konkret 4,2 Millionen Euro – und zusätzliche Flächen für die florierende Industrie in Bad Mergentheim und über dessen Grenzen hinaus zu schaffen. „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist in den letzten Jahren wieder stark gestiegen“, erklärt Stephan. „Die nächsten Jahre werden entscheidend sein für das weitere Wachstum unserer Stadt im Bereich der Beschäftigten- und Einwohnerzahlen.“ Schon jetzt belegt der Kurort im Lieblichen Taubertal mit mehr als 12 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Spitzenplatz im Main-Tauber-Kreis.
Da der Braunstall nicht weit von der Kernstadt entfernt ist, bietet er kurze Wege für Unternehmen und deren Fachkräfte, was einen entscheidenden Vorteil bei der Gewinnung von Personal bedeutet. Ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium bei der Realisierung eines Gewerbegebietes ist freilich auch die Zufahrt zu diesem. Beim Braunstall ist dies vorbildlich gelöst. Denn: „Neben der Zufahrt über den Dainbacher Weg wird im nächsten Jahr noch eine zusätzliche über die Straße ‚Beim Braunstall‘ entstehen. Damit ist das Gebiet optimal verkehrstechnisch angebunden“, sagt Stephan. Außerdem schmiegen sich die Bundesstraßen 19 und 290 sowie die Landesstraße 2248 in Richtung Boxberg sozusagen an das Gewerbegebiet an und garantieren somit eine schnelle Anbindung an die Autobahn 81.
Olga Lechmann