„Eine echte Erfolgsgeschichte“

Mitarbeiter im Personalwesen haben mit immer komplexeren Aufgaben zu tun. Die Zeiten, in denen es „nur“ um die Einstellung neuer Kollegen ging, sind längst vorüber. Heute geht es um weit mehr. Entsprechend gut ausgebildet müssen Personaler sein. Die Hochschule Heilbronn hat einen Studiengang geschaffen, der genau dies ermöglicht.

Die Arbeitswelt wandelt sich. Schnelligkeit, Flexibilität oder die Bereitschaft zur Veränderung sind heute in schier jeder Branche allgegenwärtig. Darauf müssen wir uns alle einstellen. Denn nur, wer diese Veränderungen mutig anpackt, kann langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Gleichzeitig werden die Anforderungen, die Arbeitnehmer an ihre Arbeitgeber stellen, immer vielseitiger. Generation x und Generation y haben andere Forderungen als Generationen vor ihnen. Die Work-Life-Balance etwa wird den jüngeren Jahrgängen immer wichtiger. Bezahlung allein ist nicht alles. Vielmehr stehen andere Dinge im Vordergrund: beispielsweise die Zeit für Hobbies, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten oder sich ein Sabbatical – also eine Auszeit vom Job – zu gönnen. Gleichzeitig schreitet der demografische Wandel voran. Wir werden weniger.

Unternehmen stehen schon heute vor großen Herausforderungen – auch in Heilbronn-Franken. Der sogenannte War of Talents ist seit einigen Jahren auch in der Region angekommen. Der Kampf um die besten Köpfe verlangt den hiesigen Unternehmen eine Menge ab. Es heißt, sich umzustellen und den Mitarbeitern mehr als eine gute Bezahlung und ausreichend Urlaub zu bieten.

Insbesondere die Mitarbeiter in der Personalabteilung müssen diese Neuerungen mit Leben füllen. „Die Arbeitswelt ändert sich. Der Wandel ist vielfältig und bereits voll im Gange“, ist Heiko Hansjosten, Studiengangverantwortlicher Management und Personalwesen an der Hochschule Heilbronn, Campus Schwäbisch Hall, überzeugt. Um diesen Prozess aktiv zu gestalten und nicht passiv zu erleben, brauche es „kluge Köpfe in den Personalabteilungen, um mit der Ressource Mensch“ sinnvoll umgehen zu können.

Nicht zuletzt deshalb besteht seit dem Jahr 2012 an der Hochschule Heilbronn ein Studiengang, der sich speziell dem Thema Personalmanagement verschrieben hat. „Die Basis des Studiengangs ist eine gute, umfassende betriebswirtschaftliche Ausbildung“, beschreibt Hansjosten die Inhalte des Grundstudiums. Im Hauptstudium findet dann die Spezialisierung statt. „Als wir den Studiengang konzipiert hatten, war uns eine praxisnahe Ausrichtung wichtig“, betont der Professor und ergänzt: „Wir wollten die Themen, die jeder Personaler braucht, in den Köpfen der Studierenden verankern; wollten die Grundlagen jedoch auch um Inhalte ergänzen, die in anderen Studiengängen so nicht gelehrt werden.“

Seminare zum Arbeits- und Sozialversicherungsgesetz oder Vorlesungen zur Ethik spielen daher im Studium eine ebenso entscheidende Rolle wie klassische betriebswirtschaftliche Inhalte. „Wir haben uns von vornherein an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert.“ Herausgekommen ist ein interdisziplinärer Studiengang, der auf großes Interesse seitens der angehenden Studenten stößt. „Die Nachfrage war vom ersten Semester an sehr groß“, erinnert sich der 42-Jährige und fügt hinzu: „Das ist auch heute noch so. Wir haben jedes Jahr deutlich mehr Bewerber als Studienplätze.“ Auch die Nachfrage aus der Wirtschaft nach den Studenten ist immens: Im Praxissemester gilt es, das Gelernte umzusetzen. „In manchen Betrieben geben sich unsere Studierenden gewissermaßen die Klinke in die Hand“, sagt Hansjosten lachend – so beliebt seien die jungen Personaler in den Unternehmen. Warum? „Der Vorteil bei uns ist, dass wir nicht das eine tun und das andere lassen – wir decken beides ab und bilden junge Spezialisten aus, die mit Herzblut an die Sache Personalwesen herangehen. Der Studiengang ist eine echte Erfolgsgeschichte.“

Lydia-Kathrin Hilpert