300.000 Euro Fördergeld für zwei Heilbronner Berufsschulen

Mit der „Lernfabrik 4.0“ kann Heilbronn in die digitale Zukunft starten. Die Stadt bewarb sich für das Förderprogramm, bei dem Schüler in sogenannten Lernfabriken an beruflichen Schulen auf neue Arbeitsprozesse vorbereitet werden, und erhielt im Januar den Zuschlag.

Die Stadt Heilbronn war mit ihrer Bewerbung für das Förderprogramm „Lernfabrik 4.0“ erfolgreich: Von Ministerialdirektor Michael Kleiner hat die Heilbronner Bürgermeisterin Agnes Christner im Januar in Stuttgart den Förderbescheid über 300.000 Euro erhalten. Begleitet wurde Christner von den Projektbeteiligten Dieter Thumm, Leiter der Wilhelm-Maybach-Schule, und Gabriele Tepaß, Leiterin der Gustav-von-Schmoller-Schule. Durch die „Lernfabrik 4.0“ können Schüler an beruflichen Schulen mit neuen Arbeitsprozessen und Arbeitsbedingungen vertraut gemacht werden.

Mit seinem Förderbescheid honorierte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau die Konzeption der beiden beteiligten Heilbronner Schulen. Bereits im Oktober hatte die Stadt Heilbronn die Förderung beantragt. Zugleich unterstützt die Stadt die „Lernfabrik 4.0“ mit einem Eigenanteil in Höhe von rund 450.000 Euro. Einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Lernfabrik leistet die lokale Wirtschaft, die sich mit rund 70.000 Euro an dem Projekt beteiligt. Insgesamt kostet die Lernfabrik rund 800.000 Euro.

Berufliche Schulen reagieren auf Digitalisierung der Arbeitswelt

„Die Digitalisierung der Arbeitswelt erfordert von den beruflichen Schulen verstärkt fachübergreifende Anstrengungen zur Sicherstellung des Fachkräftenachwuchses“, betont Bürgermeisterin Christner. „Genau dieser Herausforderung haben sich die technische Wilhelm-Maybach-Schule und die kaufmännische Gustav-von-Schmoller-Schule mit ihrer gemeinsamen Bewerbung beim Förderprogramm gestellt“, ergänzt sie.

Die Konzeption der beiden Schulen sieht die Einrichtung eines verketteten Maschinensystems sowie zweier Grundlagenlabore an der Wilhelm-Maybach-Schule vor. Bereits vorhandene Komponenten werden in das System eingebunden. Damit werden Arbeits- und Produktionsprozesse unter den Vorzeichen der digitalen Arbeitswelt unter realen Bedingungen abgebildet. Mit der Einbindung der Gustav-von-Schmoller-Schule sind zudem alle Aspekte des kaufmännischen Bereichs in das Konzept einbezogen.

Das Konzept der „Lernfabrik 4.0“ reicht über den schulischen Bereich hinaus. Die Lernfabrik steht auch der lokalen Wirtschaft als Schaufenster und Versuchsfeld unter den Aspekten der Industrie 4.0 offen und hilft, den Dialog zwischen beruflicher Schule und Betrieb zu intensivieren.