Der Bauboom hält an: Im Landkreis Schwäbisch Hall wurden im vergangenen Jahr 898 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Dabei handelt es sich um Ein- und Zweifamilienhäuser, ebenso wie um Reihen- und Mehrfamilienhäuser.
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) beruft sich auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Danach flossen für den Neubau im Kreis Schwäbisch Hall Investitionen in Höhe von rund 185 Millionen Euro. Mike Paul, der Vorsitzende des Bezirksverbands Stuttgart, verweist zudem auf eine wachsende Anzahl an genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen. Dieser führe zu gut gefüllten Auftragsbüchern bei den Unternehmen. Nach einer Auswertung des Pestel-Instituts wurden im Landkreis zwischen 2011 und 2019 Baugenehmigungen für rund 1.500 Wohnungen erteilt. „Der Boom der Branche hält schon seit Jahren an, und es ist kein Ende in Sicht“, sagt Paul. Er ergänzt: „Maurer, Zimmerleute und Fliesenleger arbeiten am Anschlag, um die Auftragsflut zu bewältigen. Statt Kurzarbeit und Homeoffice heißt es bei ihnen: Überstunden und Wochenendarbeit.“ Daher fordert die IG Bau in der aktuell laufenden Tarifrunde unter anderem ein Einkommensplus von 5,3 Prozent
Rekordhoch seit 2001
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2020 306.376 neue Wohnungen in Deutschland fertiggestellt. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurden so viele Wohnungen neu gebaut wie seit 2001 nicht mehr. Die Statistikbehörde geht zudem von bundesweit rund 780.000 genehmigten Wohnungen aus, deren Bau noch aussteht. Dieser sogenannte Bauüberhang habe ein Rekordhoch erreicht. Laut Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) stieg der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 143 Milliarden Euro.