Action und Abenteuer im Sommer

Der Freizeitpark Tripsdrill bietet großen und kleinen Gästen wieder Achterbahnfahrten voller Adrenalin. Foto: Erlebnispark Tripsdrill

Seit einigen Wochen haben die Freizeitparks, Zoos, Indoor- und Outdoorsportangebote wieder offen – auch in Heilbronn-Franken. Darüber freuen sich nicht nur die Besucher, sondern auch die Betreiber und Mitarbeiter. Hier erzählen sie, wie die Sommersaison angelaufen ist und wie sie in die kommenden Wochen blicken.

Der Saisonstart im Freizeit- und Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn hat sich wegen des Lockdowns um 76 Tage nach hinten verschoben. Doch seit Mitte Juni können große und kleine Besucher endlich wieder mit den Achterbahnen fahren, das Trillarium oder das Spielzeugmuseum besichtigen und sich im Kinderland austoben. „Man merkt, dass die Leute Nachholbedarf haben“, stellt Pressesprecher Birger Meierjohann fest.

An den Wochenenden sei der Ansturm groß, und auch unter der Woche würden oft Familien mit Kindern und kleine Gruppen kommen – auch weil in einigen Bundesländern bereits vor mehreren Wochen die Sommerferien begonnen haben. Solange die Inzidenz unter 35 liegt, müssen die Besucher nicht einmal negative Schnelltests oder Impfnachweise vorzeigen. Das freut nicht nur die Gäste, sondern auch die Betreiber: „Die Mitarbeiter, die zuvor für die Einlasskontrolle zuständig waren, können wir jetzt wieder im Park einsetzen“, meint Meierjohann.

Und wie haben die Betreiber von Tripsdrill die lange Zwangspause seit Anfang November genutzt? Im Winter haben sie die Ausgestaltung der beiden Achterbahnen „Hals über Kopf“ und „Volldampf“ in Angriff genommen, die im Sommer 2020 eröffnet wurden. So ist das Bahnhofsgebäude der „Hals über Kopf“-Achterbahn im Stil eines historischen Gasthausgebäudes inzwischen fertiggestellt. Gerade läuft auch die lange geplante Errichtung von 40 neuen Baumhäusern im Natur-Resort des Freizeitparks, wo Übernachtungen wieder möglich sind. „Wir sind froh darüber, dass wir trotz der langen Ungewissheit, wann wir wieder öffnen können, auch während des Lockdowns weitergearbeitet haben“, sagt Meierjohann. Denn jetzt sei der Freizeitpark gut vorbereitet für den Besucheransturm.

Wölfe, Schimpansen und Bären

Das Wildparadies Tripsdrill durfte bereits im März wieder öffnen, ebenso wie die Tierparks und Zoos in der Region. Im Wildpark Bad Mergentheim können Besucher wieder Wölfe, Luchse, Bären und Steinböcke aus nächster Nähe bewundern. Inzwischen finden auch die Fütterungsrunden wieder statt. Kinder können auf dem Spielbauernhof inklusive Streichelzoo Ziegen und Zwergrinder hautnah erleben oder sich auf einem der Spielplätze und in der Koboldburg austoben.

Auch im Leintalzoo in Schwaigern hat man die aktuellen Inzidenzzahlen ständig im Blick: „Wir schauen zwei bis drei Mal pro Woche nach, in welcher Inzidenzstufe wir sind“, meint Zoobetreiberin Barbara Struve. Hinter ihr und ihren Mitarbeitern liegen Monate voller Ungewissheit: Die Angestellten waren in Kurzarbeit, die Betreiberfamilie musste trotz fehlender Einnahmen die laufenden Kosten decken.

Die Not hat sie erfinderisch gemacht: „Die Tierpfleger haben in dieser Zeit Kalender verkauft, damit wir wenigstens ein paar Einnahmen hatten“, erzählt Struve. Direkt nach der Wiedereröffnung, als die Besucher sich anmelden und einen negativen Schnelltest vorweisen mussten, habe sich die Gästezahl in Grenzen gehalten. Doch inzwischen ist der Zoo, der neben Affen, Ponys, Schafen, Schildkröten und Vögeln auch die größte Schimpansengruppe Deutschlands beherbergt, wieder gut besucht.

Robin-Hood-Fans aufgepasst

Auch der Traditionelle Bogenparcours Hohenlohe im Ingelfinger Teilort Diebach ist wieder offen. Auf dem rund 40 Hektar großen Freigelände stehen 31 3D-Positionen bereit. Noch ist der Besucherstrom eher verhalten, doch Parcoursleiter Eberhard Mugler stellt fest, dass wieder mehr kleinere Gruppen zu ihm kommen, beispielsweise im Rahmen von Firmenausflügen. „Die Mitarbeiter der Unternehmen freuen sich darüber, dass sie wieder etwas gemeinsam mit ihren Kollegen unternehmen können“, meint er.

Für die Sport-Bogenschützen, die einzeln oder in kleinen Gruppen den Bogenparcours besuchen, war der Eintritt auch schon vor den Lockerungen möglich. Sie hätten daher in den vergangenen Monaten nicht auf ihr Hobby verzichten müssen, meint Mugler. Er sieht dem weiteren Verlauf der Sommersaison positiv entgegen. Auch er und sein Team waren nicht untätig in der Pandemiezeit: Im vergangenen Jahr haben sich der Traditionelle Bogenparcours Hohenlohe, der OX-BoW Bogenparcours in Jagsthausen, der Bogenparcoursverein Jakobsberg in Ruppertshofen und der Bogenparcours Eckartshausen in Ilshofen zur sogenannten Vier-Sterne-Bogenregion Hohenlohe zusammengeschlossen.

Klettern indoor und outdoor

Kletterfans können ebenfalls aufatmen: Auch die Kletterhallen und Hochseilgärten in Heilbronn-Franken sind wieder für größere Gruppen zugänglich. So finden beispielsweise im Waldseilgarten in Boxberg wieder Kletterveranstaltungen statt, dazu gehören Geocaching und Walderlebnistage für Kinder ebenso wie die Teamelemente „Pfahlsprung“ und „Himmelsleiter“ des Hochseilparcours. Bei Letzeren werden die Kletterer von ihren Gruppenmitgliedern gesichert. Auch Übernachtungen im Baumhaus „Lazy Lodge“ oder im Tipi können die Gäste des Waldseilgartens inzwischen wieder buchen.

Seit Mitte Juni strömen auch wieder Besucher in die Kletterarena in Schwäbisch Hall. Besonders Kinder- und Jugendgruppen wollen sich in der Kletterhalle austoben. „Die Kinder sind ganz wild auf Aktivitäten“, meint Kim Krämer vom Fitnesspark „Sport Mega Drom“, zu dem die Kletterarena gehört. „Inzwischen treffen auch häufig Anfragen von Schulklassen ein“, erzählt sie weiter. Während des Lockdowns haben die Mitarbeiter die Zeit zum Renovieren genutzt, vor allem in der Kletterarena. Außerdem steht ein Neubau an, für den es einige Vorbereitungen zu treffen gab.

Auch die anderen Angebote im „Sport Mega Drom“ gibt es inzwischen wieder: Dazu gehören unter anderem der rund 1500 Quadratmeter große Indoor-Spielpark „Kinderland Lollipop“, der Indoor-Trampolinpark „Mega Jump“ und eine Squashanlage mit drei Courts. Für den Rest des Sommers erwartet Krämer auch weiterhin viele Besucher: „Gerade im bisher eher durchwachsenen Sommer hat unser Indoor-Angebot eindeutig Vorteile“, meint sie. Man merkt: Die Verantwortlichen der Freizeitangebote in Heilbronn-Franken sind gut vorbereitet für den erwarteten Besucheransturm.

Hannah Henrici