Alles im Fluss

Bei Bestellung und Distribution verlassen sich große Unternehmen auf Supply-Chain-Management und Outsourcing. Wir haben einmal zusammengefasst und an Beispielen verdeutlicht, was beide Ansätze bedeuten und worauf es bei ihnen ankommt.

Wenn erst einmal die Bänder stillstehen, weil ein Teil der Produktionskette fehlt, ist der schlimmste Fall eingetreten. Damit dies nicht passiert, setzen Firmen auf eigene Supply-Chain-Manager, die die Planung und Steuerung der Warenflüsse übernehmen. Ihr Transportmanagement umfasst dabei die Routenplanung, die Analyse und die Auswahl der verschiedenen Transportträger und Dienstleister. Um fremde Dienstleister kommt man dabei nicht herum. Und besonders das Outsourcing, die Fremdvergabe von solchen Prozessen, stellt hohe Anforderungen an die jeweiligen Projektmanager in den Unternehmen – und erfordert hohes Vertrauen auf beiden Seiten.

Supply-Chain-Management ist der Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Endverbraucher. Im Unterschied zur Logistik beinhaltet dieses Management neben Verladung und Transport auch die begleitenden Auftragsabwicklungs- und Geldflussprozesse. Durch den papierlosen Austausch von Informationen können die Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsplanungen aufeinander abgestimmt werden. So können die Unternehmen auf Störungen unmittelbar mit Planänderungen reagieren.

Heute sind Firmen mit ihren Logistikern eng vernetzt im Produktions- und Lieferungsprozess, was sich erheblich auf die Kosten und Kundenzufriedenheit auswirkt. Dabei agieren moderne Logistiker weltweit und bieten zu Wasser, zu Lande und in der Luft die beste Lösung an. In Echtzeit können die Waren verfolgt werden, die sie auf dem Weg zum Kunden nehmen. Gibt es Probleme auf der Strecke, wird umdisponiert und die bessere Route gewählt, um just-in-time liefen zu können.

Moderne Logistik

Am Beispiel Dachser wird deutlich, wie moderne weltweite Logistik funktioniert. Schon in den 1980er Jahren investierte das Unternehmen kräftig in den Ausbau der IT-Kompetenz und in Kommunikationstechnologien. Seit 1993 arbeitet man mit den Vorteilen des Barcodes, der alle Sendungen sofort identifizierbar macht. Seit dem Jahr 2001 informiert das „Supply-Chain-Event-Management“ über den aktuellen Verlauf der Sendungen. Mit dem „Global“-Programm wurde Dachser und seine intelligente Logistik auch in Asien, Afrika und Amerika zum gefragten Partner für Unternehmen.

Der Logistik-Riese hat sein Geschäft in drei Felder unterteilt: „Dachser European Logistics“, das auch die Maghreb-Länder einschließt, „Dachser Food Logistics“ sowie „Dachser Air & Sea Logistics“. Über drei Verteilstellen in Europa werden vom Saarland, von Bratislava und Clermont-Ferrand (Frankreich) aus alle wichtigen Wirtschaftsräume Europas nach Taktzeiten erreicht. Über Cargoplus werden die früheren GUS-Staaten und Nordafrika bedient.

Bei den Kunden hängt der reibungslose Ablauf der Produktion vor allem von der termingenauen Bereitstellung von Teilen ab, die mit Hilfe des Internets im passenden Moment angeliefert werden können. So werden nicht nur hohe Lagerbestände reduziert, sondern auch teure Produktionsausfälle vermieden. Dabei kommt es nicht nur auf Vernetzung, ausgefeilte Technik und professionelles Personal an. Die Transportwege müssen funktionieren, was bei der Zunahme des Lkw-Verkehrs und vernachlässigter Infrastruktur nicht immer so einfach ist. Die Unternehmen an der A6 können ein Lied davon singen.

Uwe Deecke