Sie zählen Schritte oder geben Tipps für eine gesunde Ernährung: Gesundheits-Apps werden im alltäglichen Leben immer wichtiger. Seit 2020 gibt es digitale Anwendungen sogar auf Rezept. Viele Apps können unterstützen, ersetzen aber nicht den Arztbesuch.
Allein in Deutschland werden Gesundheits-Apps jeden Tag millionenfach genutzt – als Fitnesstracker, Ernährungs- und Bewegungs-Apps, zur Überwachung des Impfstatus oder zur Erinnerung an Früherkennungsuntersuchungen.
Doch nicht alle Apps stellen Datenschutz und gesundheitlichen Nutzen für Anwender in den Vordergrund. Eine gute Adresse sind Gesundheitsapps aus dem DiGA-Verzeichnis – dem Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Diese Apps kann der behandelnde Arzt verschrieben. Die Kosten dafür übernimmt die gesetzlichen Krankenversicherung. Tinnitus, Multiple Sklerose, Adipositas, Depressionen, Migräne, Schlafstörungen und viele weitere Erkrankungen können mit diesen Anwendungen unterstützend zur fachlichen Behandlung eingesetzt werden.
Die Anwendungen sind sogenannte „digitale Medizinprodukte mit geringem Risiko“ und vom Bundesministerium auf ihre Sicherheit und Leistungsfähigkeit geprüft, damit der Anwender einen tatsächlichen Nutzen aus ihnen ziehen kann.
Apps sollen motivieren
Patienten können das ärztliche Rezept bei ihrer Krankenkasse einreichen und erhalten einen Code, mit dem sie die App kostenfrei nutzen können. Die Übernahme der Kosten für diese können bei einer entsprechenden Diagnose auch ohne ärztliches Rezept direkt bei der Krankenkasse beantragt werden. DIGA-Apps basieren auf dem Gesetz für Digitale Versorgung vom Dezember 2019 und stellen eine Ergänzung zu diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen dar. Einen Arztbesuch ersetzen sie allerdings nicht.
Als Ergänzung zu den digitalen Medizinprodukten stellen viele Krankenversicherungen eigene Gesundheits-Anwendungen für ihre Mitglieder bereit. Die vielfältigen Anwendungsgebiete reichen von Schwangerschaft über Meditation bis hin zu Allergien. Selbst ein Diabetes-Tagebuch kann digital geführt werden.
Gesund werden oder gesund bleiben: Gut gemachte digitale Helfer auf dem Handy können eine positiven Effekt auf ihre Nutzer haben. Sie erinnern beispielsweise daran, dass wir uns regelmäßiger bewegen oder mehr auf unsere Ernährung achten sollten. So können App-Anwendungen beim Einkauf gesunder Lebensmittel unterstützen und Daten zum Essverhalten über Tages- und Wochenprotokolle speichern.
Beatrix Drescher
Info
Weitere Informationen zu den DiGA-Apps gibt es unter: https://diga.bfarm.de