Heilbronn: Auf Tuchfühlung zur Spitze

Auf „wirsind.heilbronn.de“ können sich Heilbronner über die Vorhaben ihrer Stadt informieren und sich teilweise aktiv bei Entscheidungen einbringen. Foto: Adobe Stock/Harry Reim

Modern, digital, Heilbronn. So könnte die Steigerung lauten. Perspektivisch nimmt es das Oberzentrum mit den Sog­städten des Landes auf. Pläne für die Zukunft stehen bereits.

Während Heilbronn bis vor einigen Jahren vor allem bei Staulängen in der Oberliga der deutschen Großstädte mitspielte, macht die Regiopole inzwischen mit Perspektive auf sich aufmerksam – dem Prognos Zukunftsatlas zufolge liegt sie von den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten auf Platz 32 und damit auf Augenhöhe mit Köln. „Keine Stadt in vergleichbarer Größe hat solch eine Dynamik vorzuweisen wie unsere“, bewertet Bernd Berggötz, Stabsstellenleiter für Stadtentwicklung und Zukunftsfragen in Heilbronn, die stetige Entwicklung der Kommune: BUGA, Neckarbogen, Experimenta und Bildungscampus gehören zu den großen Würfen. Auch weltoffener sei die Stadt in den letzten Jahren geworden, ist sich Klaus Mandel, Regionalverbandschef Heilbronn-­Franken, sicher. Mit der Neckarmeile und dem Zuzug vieler junger Menschen sei eine „Leichtigkeit des Seins“ angekommen. Auf dem Erreichten will sich in Heilbronn jedoch niemand ausruhen: Die Neckarstadt soll im Wettbewerb um Unternehmen und Einwohner noch stärker werden. Dafür hat die Stadtverwaltung einen Fahrplan aufgestellt: Unter dem Titel „Stadtkonzeption 2030 – Heute schon an morgen denken“ findet sich, wie Heilbronn die Weichen für die Zukunft stellt.

Schrittweise entwickeln

In dem 181 Seiten umfassenden Handbuch, das es auch digital als PDF gibt, sind konkret geplante Projekte aufgeführt. Für die Zusammenstellung hatte die Stadtverwaltung einen enormen Aufwand betrieben und das Bemühen aller städtischen Ämter samt Tochterfirmen abgefragt, verrät ein Pressesprecher. „Die Ziele des Konzepts sind in Strategie- und Handlungsfeldern dargestellt“, erklärt Berggötz, dessen Abteilung das Manus herausbrachte. „Die geplanten Maßnahmen werden als Schlüssel- und weitere Projekte aufgeführt.“

Bildung, Mobilität, Infrastruktur beziehungsweise Teilhabe an der Stadtgesellschaft sowie Digitalisierung sollen in den nächsten zehn Jahren vorangebracht werden. Das Programm sieht zum Beispiel schnelles Internet für Schulen und Gewerbe vor. Im gleichen Zug sollen die Weißflecken bis hin zu problematischen Adressgebieten wie Aussiedlerhöfen verschwinden und die Stadt insgesamt „smarter“ werden, etwa mit intelligenten Ampelschaltungen. Zudem sollen Open-Data-Portale für frei zugängliche kommunale Daten sorgen.

Ein weiterer Punkt auf dem Zukunftsplan: Heilbronn will die Verkehrswende schaffen. Mehr Fuß- und Radwege oder etwa Beschleunigungsspuren für Busse sollen den Einwohnern das Umsatteln auf öffentliche oder alternative Verkehrsmittel erleichtern, um Lärm und Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus soll die Innenstadt per Masterplan weiter an den Neckar angebunden werden. „Heilbronn ist auf einem tollen Weg“, versichert Berggötz. Die große Herausforderung sei es dabei, die verwalterischen Vorgaben einzuhalten, flexibel zu sein, aber das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Daher sei es hilfreich, wenn sich die Bürger bei der Stadtentwicklung aktiv beteiligen. Auf der Homepage der Stadt gibt es mehr Infos dazu.

meb