Kann Zufall sein, kann aber auch sein, dass schöne Landschaft inspiriert. Nicht nur zu Naturbetrachtungen und zum Malen, sondern auch zum Schreiben von Geschichten. Aus der – und über die – Region Heilbronn-Franken greifen und griffen nicht wenige Menschen zum Griffel.
Er wird der Erfinder des Hohenlohischen Tourismus genannt: Rudolf Schlauch. In „Eine Reise durch Hohenlohe“ sind die schönsten Betrachtungen des Pfarrers und Schriftstellers aufgeschrieben. Die Einzigartigkeit und Schönheit des Hohenloher Landes, seine Geschichte und reizvolle Landschaft, seine mittelalterlichen Städte, Burgen und Schlösser, das Brauchtum, die Feste und Jahreszeiten.
Elisabeth Ehlers schreibt in ihrem Buch „Dahaam“ heitere und nachdenkliche Geschichten und Gedichte in Hohenloher Mundart. Die Themen kommen aus dem Alltag der Menschen in der Region.
Vielen bekannt ist die Schwäbisch Haller Autorin Tatjana Kruse. Ihr Protagonist, der ehemalige Kommissar Siegfried Seifferheld, wohnhaft in der Oberen Herrengasse, kann es nicht lassen: Jedes Mal wenn es in seiner Heimatstadt einen Kriminalfall zu lösen gibt und ein Toter auftaucht, juckt ihn die Nase und er nimmt die Fährte auf. Fünf Kommissar-Romane hat sie veröffentlicht. Seit dem Jahr 2000 erscheint fast jährlich ein Buch von Tatjana Kruse.
Erinnerungen
In „Des woara Zeita“ erinnert sich Hans Fischer an seine Jugend in Crailsheim. Der 1934 Geborene erzählt in Versform und Hohenloher Mundart davon, wie sich der Drang nach neuem Leben bei Kriegsende und danach auswirkte. Jugendstreiche und tatsächlich Erlebtes werden in Erinnerung gerufen.
Alle Langenburger kennen den Namen Agnes Günther. Sie lebte von 1891 bis 1906 als Ehefrau des dortigen Dekans, oberhalb der Jagst mit Schloss als Stammsitz der Fürsten von Hohenlohe-Langenburg. Inspiriert von der Landschaft schrieb sie dort ihren einzigen Roman „Die Heilige und ihr Narr“.
Hermann Lenz lebte bis zu seinem elften Lebensjahr in Künzelsau. Er schrieb Romane und Gedichte. Bekannte Werke sind das Gedicht „Das Blatt“ und die Erzählung „Das stille Haus“. Übrigens gibt es einen Wanderweg von Künzelsau nach Langenburg, der nach ihm benannt ist. Er ist gespickt mit Erinnerungen aus der Feder von Hermann Lenz.
Wem nach Lachen zumute ist, der nimmt die „Sternstunden“ von Bruno Wendt zur Hand: „Ich verordne: Mehrmals lachen täglich! Das steht jedem bestens zu Gesicht. Meine Medizin ist gut verträglich – schlimme Nebenwirkung gibt es nicht!“
Kleists Käthchen
Aber auch aus der Zeit der Klassik und der Schwäbischen Romantik haben einige einflussreichen Schriftsteller ihre Spuren in der Region hinterlassen. Johann Christian Friedrich Hölderlin etwa wird 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Eduard Mörike wird 1834 zum Pfarrer in Cleversulzbach ernannt. Heinrich von Kleist hat mit seinem Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe“ (Uraufführung und Buchausgabe 1810) die Stadt Heilbronn international bekannt gemacht. Kleists Käthchen ist bis heute Symbolfigur der Stadt. Und auch Justinus Kerner hat vom Jahr 1819 an mit der Übernahme der Oberamtsarztstelle in Weinsberg die Region Heilbronn-Franken dauerhaft geprägt.
Sonja Alexa Schmitz