Die deutschen Exporte sind im März 2024 gegenüber Februar 2024 kalender- und saisonbereinigt leicht um 0,9 Prozent und die Importe um 0,3 Prozent gestiegen. Die vorläufigen Ergebnisse des Statistischen Bundesamt (Destatis) sind ein Lichtblick, dass die Talsohle für den deutschen Außenhandel erreicht ist.

„Die Talsohle im Export scheint erreicht. Der März zeigt, was Frühindikatoren schon angedeutet hatten: eine Erholung des Exportgeschäfts“, erklärt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mit Blick auf die aktuellen Zahlen. „Es bleiben aber die strukturellen Probleme. Die stark gesunkene Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland, der anhaltende Protektionismus sowie die hohe Regulierungsdichte in Deutschland machen unseren Exporteuren und Außenhändlern nach wie vor das Leben schwer.“
Laut Destatis vorläufigen Ergebnissen stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2023 um 1,2 Prozent, während die Importe um drei Prozent sanken.
Außenhandelsbilanz mit 22,3 Milliarden Euro Überschuss
Insgesamt wurden im März 2024 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 134,1 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 111,9 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss im März 2024 mit einem Überschuss von 22,3 Milliarden Euro ab. Im Februar 2024 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik bei +21,4 Milliarden Euro gelegen, im März 2023 bei +17,2 Milliarden Euro.
„Ich hoffe, dass die aktuelle Innovations- und Transformationsdynamik unserer Wirtschaft anhält und damit das größte Standortdefizit, die hohen Erzeugerpreise, sukzessive überkompensiert. Das ist aber nicht mit einer Atempause für die Politik zu verwechseln. Diese ist weiterhin gefordert, vor allem die im internationalen Vergleich viel zu hohen Energiekosten abzusenken, aber auch insgesamt die Standortbedingungen wirksam zu verbessern. Vorschläge dazu liegen reichlich auf dem Tisch“, so Dirk Jandura. „Es muss zeitnah gelingen, ein zweites Wachstumschancenpaket auf den Weg zu bringen und die Wirtschaft von Bürokratie zu entlasten. Denn die Regulierungsintensität in Deutschland ist zu hoch. Überraschenderweise gerade bei der Abwicklung von Exportgeschäften, wodurch das Geschäftsmodell unserer außenhandelsorientierten deutschen Volkswirtschaft behindert wird. Fallen diese Barrieren, kann der Aufschwung im Export deutlich beflügelt werden und wieder zur Lokomotive der deutschen Wirtschaft werden.“
Deutscher Außenhandel mit EU-Staaten
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im März 2024 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 73,3 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 58,8 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Februar 2024 stiegen die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten damit um 0,5 Prozent und die Importe aus diesen Staaten um 1,5 Prozent.
Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten
In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im März 2024 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 60,9 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 53,1 Milliarden Euro aus diesen Staaten nach Deutschland importiert. Gegenüber Februar 2024 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 1,3 Prozent zu, die Importe von dort sanken um 1,1 Prozent.
Die meisten deutschen Exporte gingen im März 2024 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 3,6 Prozent mehr Waren exportiert als im Februar 2024. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 14,3 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China nahmen um 3,7 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zu, die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken um 3,8 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
Die meisten Importe kamen im März 2024 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 13,7 Milliarden Euro eingeführt, das waren 14,3 Prozent mehr als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 2,7 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um zehn Prozent auf 2,8 Milliarden Euro ab.
Die Exporte in die Russische Föderation sanken im März 2024 gegenüber Februar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 14,8 Prozent auf 0,6 Milliarden Euro. Gegenüber März 2023, als infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine der Export nach Russland bereits stark zurückgegangen war, nahmen sie um 35,3 Prozent ab. Die Importe aus Russland sanken im März 2024 gegenüber Februar 2024 um 16,3 Prozent auf 0,2 Milliarden Euro, gegenüber März 2023 gingen die Importe um 45,9 Prozent zurück.
red