Dass sich bei den Familien Christ und Metzger die Gespräche am heimischen Esstisch vielleicht häufiger als bei anderen ums Geschäft drehen, darf ihnen nicht verübelt werden. Schließlich haben der Opa, der Enkel und der Urenkel denselben Arbeitgeber – die Firma Arnold.
Man sagt, die Augen eines Menschen seien die Fenster zu dessen Seele. Wer genau hinsieht, dem offenbaren sie, was den Menschen, dem sie gehören, bewegt. Was ihn erschüttert. Was ihn zum Lachen bringt. Was ihn traurig macht. Oder was ihn nachdenklich stimmt. Es lässt sich nicht leugnen: Augen sagen oft mehr als tausend Worte. Sie machen einen Menschen individuell und einzigartig. Und doch kommt es vor, dass man in dieselben Augenpaare bei verschiedenen Menschen blickt; dass sie einem immer wieder begegnen. Genau das ist bei Gerhard Christ, Mario Metzger und Mourice Metzger der Fall. Die Gesichter jener Männer sind von denselben stahlblauen Augen geprägt. Ihr Blick verrät eine natürliche Neugier, einen gewissen Wissensdrang, eine ansteckende Fröhlichkeit – gleichzeitig vermittelt er ein Gefühl von Vertrautheit, Gelassenheit und Ruhe.
Diese Parallele ist freilich kein Zufall. Gerhard Christ, Mario Metzger und Mourice Metzger sind miteinander verwandt – über vier Generationen hinweg: Sie sind Großvater, Enkel und Urenkel. Doch das ist nicht die einzige Verbundenheit, die die drei Frohnaturen teilen.
Sie alle arbeiten bei ein und demselben Arbeitgeber, wenn auch in verschiedenen Bereichen: bei der Arnold Umformtechnik in Forchtenberg-Ernsbach. Und freilich ist auch diese Parallele kein Zufall. Während Großvater Gerhard Christ (91) das Archiv betreut, ist Enkel Mario Metzger (39) als Director Sales im Key und Global Account Management tätig. Urenkel Mourice Metzger (16) macht seit September vergangenen Jahres eine Ausbildung zum Industriemechaniker.
„Ich kenne Arnold schon seit 1941“, macht Gerhard Christ nicht ohne Stolz in der Stimme deutlich. Der gebürtige Öhringer lebt seit jener Zeit in Ernsbach, hat vor 77 Jahren eine Ausbildung zum Schreiner absolviert. Schon damals sei er regelmäßig mit dem Schraubenhersteller in Kontakt gekommen. „Ich habe die Holzarbeiten für das Unternehmen übernommen“, erinnert er sich. Seinen Weg in die Firma, die Teil der Würth-Gruppe ist, fand der Senior jedoch erst, als er bereits im Ruhestand war. „Die Geschäftsführung hat mich gebeten, das Archiv aufzubauen.“ Für den rüstigen Rentner eine gute Gelegenheit, sich und sein Wissen in seiner Heimat einzubringen. Christ sagt 2004 zu und steigt beim Traditionsunternehmen ein.
Sein Enkel Mario Metzger ist da bereits seit einigen Jahren bei Arnold beschäftigt. Nach einer Ausbildung zum Industriemechaniker folgen Stationen im Qualitäts- und Produktmanagement, später im Außendienst und Vertrieb. Heute ist der Familienvater im Top-Management der Firma tätig – eine Stelle, die ihm offensichtlich Freude bereitet. Denn wenn der Sindringer davon spricht, kann er ein Lächeln nicht verbergen. „Bei Arnold ist es sehr familiär, man kennt und schätzt sich“, berichtet der 39-Jährige und ergänzt: „Man darf seine Meinung äußern, seine Ideen einbringen und Dinge gestalten.“ Strukturen, die Metzger seit 1996 zu schätzen gelernt hat – und bis heute schätzt.
Verbundenheit zum Unternehmen
Die Zufriedenheit seines Vaters war auch für Mourice Metzger der ausschlaggebende Grund, sich bei Arnold zu bewerben. „Für mich war Arnold immer die erste Wahl“, sagt der Jugendliche. Als die Zusage ins Haus flatterte, war die Freude darüber entsprechend groß – bei allen Generationen. „Es macht mich sehr stolz, dass meine Nachkommen einen so guten Arbeitgeber und Beruf haben“, sagt Großvater Christ.
Die Verbundenheit der Familie zum Unternehmen schätzt auch die Geschäfts- und Personalleitung sehr. „Wir können Menschen für Arnold begeistern. Nicht zuletzt, weil viel über Empfehlungen unserer Mitarbeiter läuft“, quittiert Frank Guse, Personalchef von Arnold, zufrieden. Ein authentischeres Gütesiegel kann es vermutlich nicht geben.
Dass die Familienmitglieder auch im Privatleben immer wieder ihren Arbeitgeber zum Thema machen, stört den Rest der Familie nicht. „Es ist eben ein Teil von uns“, sind sich die Männer einig. Und das wird es auch in Zukunft sein. Denn ans Aufhören bei Arnold denkt keiner von ihnen. „Ich plane meine Zukunft bei Arnold“, sagt Mourice Metzger voller Zuversicht und dabei leuchten seine stahlblauen Augen – mindestens genauso sehr wie die seines Vaters und Urgroßvaters.
Lydia-Kathrin Hilpert