Die Region Heilbronn-Franken hat eine lange Tradition im Bereich Gesundheit und Wellness. Sie reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die medizinische Versorgung wird neben den Ärzten durch mehr als 30 Kliniken, Vorsorge- und Rehaeinrichtungen gewährleistet.
Durch moderne Neubauten und immer neue Technik machen sich die Einrichtungen fit für die Zukunft. Die Stadt- und Landkreiskliniken (SLK) Heilbronn sind derzeit ein großer Bauherr. Sowohl am Standort Gesundbrunnen in Heilbronn als auch am Plattenwald in Bad Friedrichshall entstehen Neubauten, um die baulichen Voraussetzungen für ein verändertes System zu schaffen.
„Die Veränderungen im Gesundheitswesen und durch den medizinischen Fortschritt führen dazu, dass der Fokus stärker auf Diagnostik, interventioneller Therapie und dem Kurzzeitbereich liegt“, erläutert Pressesprecherin Christiane Karrar. Das Resultat sei beispielsweise, dass die damals geplante Notfallambulanz im Klinikum am Gesundbrunnen für heutige Verhältnisse deutlich zu klein ist. Moderne Patientenzimmer, optimierte OPs, weniger Energieverbrauch, all das soll zu mehr Wohlbefinden und natürlich auch Wirtschaftlichkeit beitragen. Auch die kleineren Häuser in Möckmühl und Brackenheim werden dank der Investitionen in Brandschutz und Technik, in den Ausbau des medizinischen Angebotes, des Serviceangebots für Patienten, in die Modernisierung und den Ausbau einzelner Bereiche wie der Notaufnahme attraktiv gehalten.
Technik ist Fortschritt, deswegen haben die SLK-Kliniken in den vergangenen Jahren insgesamt rund 40 Millionen Euro in neue Geräte investiert. Meistens tragen sie die Kosten selbst, erst kürzlich aber konnte zum Beispiel für die Kinderklinik ein neues Ultraschallgerät angeschafft werden, das durch Spenden finanziert wurde.
Neubau auch in Wertheim im Main-Tauber-Kreis: Im Januar 2014 wurde mit den Rohbauarbeiten am Reinhardshof für die Rotkreuzklinik begonnen, der Umzug ist für Mitte 2016 geplant. Neue Angebote sollen das Haus noch attraktiver machen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es zusätzlich eine Kardiologie. Zuletzt wurde dafür ein Herzkatheterlabor komplett eingerichtet. Die Finanzierung für die Ausstattung erfolgte über eine Einzelförderung des Landes Baden-Württemberg. Eine Monitoranlage für die Intensivstation und Schlaganfalleinheit sowie eine Röntgenanlage wurden über pauschale Fördermittel finanziert.
Bereits im vergangenen Jahr konnte die neue Klinik für Kinder und Jugendliche am Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall bezogen werden. Rund 24 Millionen Euro wurden in den Modulbau und die damit zusammenhängende Infrastruktur investiert. Davon hat das Land Baden-Württemberg 12,1 Millionen Euro als ersten Teil der Förderung für den Neubau des Diakonie-Klinikums übernommen. Durch den Abriss verschiedener Gebäude konnten die Baumaßnahmen für den ersten Bauabschnitt bereits begonnen werden. Aus heutiger Sicht steht in zehn Jahren am Krankenhausstandort Schwäbisch Hall ein vollständig neues Krankenhaus mit rund 500 Betten.
Wichtig ist dem Diakonie-Klinikum, seine Angebote zu erhalten. „Das Diakonie-Klinikum streicht keine Abteilungen oder Heilmethoden aus Kostengründen“, betont Pressesprecherin Manuela Giesel. Auch Bereiche, die derzeit nicht kostendeckend refinanziert werden können, wie die Klinik für Kinder und Jugendliche, werden für eine gute wohnortnahe Versorgung bereit gehalten und modernisiert. Für die Klinik für Kinder und Jugendliche macht sich aus diesem Grund seit dem vergangenen Jahr auch ein Förderverein stark. Neue Angebote oder die Erweiterung des Leistungsspektrums werden ergänzend zu den bestehenden 22 Fachkliniken und Institute eingeführt. In den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe gibt es laut Giesel darüber hinaus eine bewährte Arbeitsteilung und Zusammenarbeit zwischen dem Diakonie-Klinikum als Schwerpunkt-Klinik und den umliegenden Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung.
Balsam für die Seele
Erst am 25. Juni wurde das neue Zentrum für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall eingeweiht. Der Neubau in der Ringstraße in Schwäbisch Hall wurde vom Klinikum am Weissenhof, Zentrum für Psychiatrie Weinsberg, zusammen mit der Psychiatrie Schwäbisch Hall gGmbH erstellt. Auf dem Areal hinter dem Bahnhof entstand für rund 17 Millionen Euro nun ein neuer Standort des psychiatrischen Fachkrankenhauses mit 25 vollstationären Betten für Allgemeine Psychiatrie und 72 Plätzen in Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Allgemein- und Gerontopsychiatrie und Suchttherapie sowie Medizinischem Versorgungszentrum und Psychiatrischen Institutsambulanzen. Am neuen Standort werden sechzig Mitarbeiter beschäftigt sein.
Im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim gibt es Platz für 434 Patienten. Auch hier macht man sich fit für die wachsenden Bedürfnisse der Patienten: Zum Jahresbeginn 2012 haben die Kardiologen im neuen Herzkatheterlabor ihre Arbeit aufgenommen. Hier werden herzkranke Patienten mit Hilfe modernster 3D-Technik nach neuesten Methoden versorgt.
Stefanie Pfäffle