Bei Innovationen ist Baden-Württemberg auf Augenhöhe mit Kalifornien

Baden-Württemberg
Nicht das kalifornische Silicon Valley, aber ähnlich innovativ: Baden-Württemberg wird seinem Ruf als Land der Tüftler und Erfinder gerecht. Foto: Adobe Stock/Manuel Schönfeld

Geht es um Innovationen, ist Süddeutschland im weltweiten Vergleich hervorragend aufgestellt und kann selbst mit Kalifornien mithalten. In unserer Region der Weltmarktführer dürfte dieses Studienergebnis kaum überraschen.

Weltweit tobt der Kampf um die innovativsten Produkte, die klügsten Köpfe und die vielversprechendsten Geschäftsideen. Dabei kann Deutschland durchaus mithalten, zumindest einige Regionen: Besonders innovativ sind Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Institut der Wirtschaft (IW) gemeinsam mit sechs internationalen Forschungsinstituten erstellt hat. Insgesamt haben die Wissenschaftler 121 Regionen in den USA, Schweden, Polen, Italien, Ungarn, Österreich und Deutschland unter die Lupe genommen. 13 Indikatoren standen im Fokus, darunter die Zahl der Gründungen, Ausgaben für Forschung und Entwicklung oder die Anmeldungen von Patenten.

Süden top, Osten hat Nachholbedarf

Demnach schafft es Baden-Württemberg nach Massachusetts und Kalifornien auf Rang 3, Bayern liegt auf Rang 7, Hessen auf Rang 9. Nachholbedarf haben Thüringen (Rang 46), Mecklenburg-Vorpommern (Rang 61) und Sachsen-Anhalt (Platz 79). Ostdeutschland habe wirtschaftlich immer noch aufzuholen und müsse vor allem bei der Forschung und Internationalisierung weiter vorankommen, schreiben die Autoren.

Auf der anderen Seite punkten die besonders innovativen Bundesländer laut der Studie mit einer recht hohen Zahl von qualifizierten Zuwanderern, einer starken Industrie und solide hohen Exportraten. Zudem investiert Süddeutschland besonders stark in Forschung und Entwicklung.

Größtes Problem ist Fachkräftemangel

Damit auch die anderen deutschen Regionen nachziehen und Deutschland insgesamt die Herausforderungen von Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz meistert, braucht es einen breiten politischen Ansatz, so die Autoren: Angesichts der Größe der aktuellen Herausforderungen, sollte die Politik die Innovationskraft durch eine Ausweitung der Forschungsprämie und mehr Investitionen in Bildung stärker unterstützen und bürokratische Hürden abbauen. Um die Herausforderung der Demografie zu meistern, müsse auch die qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland weiter gestärkt werden. Ohne die MINT-Zuwanderung der letzten Jahre wäre der Fachkräftemangel laut den Studienautoren bereits heute um 386.000 Fachkräfte höher. Auch bei der Zuwanderung sorge Bürokratie dafür, dass vieles länger dauert als nötig.

red.